Liebe Brüder und Schwestern, Schöngeister, Kulturbanausen, Schmierer und Schönschreiber,
das Land der Dichter und Denker hat nichts mehr übrig für Kultur, wie uns Bruder BossCube schreibt.
Was sind die Hintergründe?
Wenn wir in die GeCHichte, das Lieblingsthema unseres fett-und saumagensüchtigen Ex-Kanzlers, zurückgehen, so sehen wir Monumente kultureller Darstellung, seien es Siegestempel wie das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig oder die Befreiungshalle in Kelheim.
Wir finden auch Monumente der Leistung, wie die Walhalla in Regensburg, oder das deutsche Museum in München.
Kultur war synonym mit"dem Wahren, Schönen, Guten".
Kultur ist an excellente Schriftsteller, Denker, Erfinder, Vordenker und Leitfiguren gekoppelt, und manches an kulturellem Wert entstand parallel zu großen technischen und wirtschaftlichen Fortschritten, wurde davon inspiriert, ins Leben gerufen, finanziert, und verwirklicht.
Schauen wir uns heute um in unserer Lebensecke, so finden wir wirre Graffittis, zeichen von Vandalismus und Unvernunft, also das Gegenteil des schöngeistigen Aufbaus. zerstörung, Zerfall und Siechtum kommen uns als Begriffe in den Sinn.
Statt harmonischen Formen begegnen wir schroffen Ecken und Kanten, statt ansprechender Empfindung überkommt uns Schauder und Entsetzen.
Dies scheint ja denn auch Programm zu sein, denn statt nach positiven Ereignissen und Leistungen zu suchen, entstehen nur noch Schandmale als Zeichen ewiger Scham und Befremdnis, für Dinge und Taten, die nicht ein einziger der heutigen und der vorhergehenden Generation zu verantworten hat.
Der Stachel im kollektiven Fleisch des Volkskörpers, hier scheint er entgegen aller anderen Ansichten existent, weil hilftreich zu sein, dieser Stachel ist wie ein Radiergummi des Positiven, wie ein Gift im edlen Wasser des Positiven.
Von morgens bis abends sind wir von mahnenden Zeigefingern umgeben, wir bekommen tagtäglich die ewige Schuld und Scham über den Kopf gegossen, und bereits in der Schule beginnt der Terror des Problembewußtseins, nachdem themenverfehlt und mit 6 zu benoten ist, was keine Probleme sieht, sondern Lösungen, Problemfreies, Normales, oder das schlicht alltägliche Leben.
Nein, das ist etwas, das nicht sein darf, weil es nicht sein soll.
Ohne überladene Problemaspekte wächst unsere Jugend nicht auf, soll es nicht, und bevor die Schönheit einer Orchideenblüte Thema eines schulischen Aufsatzes sein kann, ist es die immerwährende, progressive Übersteigerung von Demut, Scham, aufoktroyierter Schuld und Unverständnis, was unsere Kinder auf dem Weg in den Berufsalltag zu prägen hat.
Unter diesem Knüppel von Vorwurf und Repression kann freilich kein freier, produktiver Geist gedeihn, und alle Erinnerung an bessere, wenig schuldbeladene Zeit ist zu tilgen.
Wen wundert es da noch, wenn Monumente der goldenen Zwanziger zu verschwinden haben, seien es Volksbäder oder Fabrikhallen, es soll schlicht keine Erinnerung mehr geben an normale Zeiten, in denen Deutsche nur Menschen waren wie andere auch.
Sollte es gelingen, die restlichen Erinnerungen an Zeiträume vor dem Jahr 1933 zu tilgen, so wäre das Ziel erreicht, einen selektiv-kritischen homo germanicus erschaffen zu haben.
Eingedenk der Schande, blind für das Andre.
Laßt mich hier abbrechen, das Thema ist brisant,
wie es drum bestellt ist, zeigt unser Land.
Das Land der Dichter und Denker,
es wurde zur Heimstatt der Henker,
warum und wieso, ist keine Frage,
wir müssen es glauben, heut und alle Tage.
Die Gesinnung der Obrigkeitsmacht,
sie raubt uns auch heut noch den Schlaf bei Nacht,
ist sie ein deutsches Phänomen,
will sie keine Fakten sehn?
Wir müssen sein, was wir sein sollen,
ertrag es bereit, ohne Murren und Grollen,
heut gibt es zweierlei Maß auf der Welt-
und kämpfst Du dagegen, bist Du kein Held.
In diesem Sinne beende ich mein unbefriedigendes Wort zum Sonntag und mache mir Gedanken, wo eine unnatürliche Entwicklung wohl ihr Ende finden könnte, ob überhaupt, wenn ja, wie und durch wen, und, ob sie einer von uns noch erleben wird.
Beste Grüße von Euren Baldur, dem Ketzer im Exil
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