Diese Frage ist hier schon des öfteren aufgetaucht und auch mich interessiert diese Frage brennend. In dem Buch welches ich gerade lese, habe ich die Antwort gefunden.
Auszug:
Der Ausbruch der Revolution hatte dazu geführt, daß das wirtschaftliche Leben Frankreichs vollständig zum Erliegen kam. Nicht nur die arbeitende Bevölkerung von Paris, sondern auch der Provinzen einschließlich der Landbevölkerung hörte zu arbeiten auf, in dem Glauben, daß sie nunmehr auf Kosten des Staates, dem ja der ganze Reichtum der Kirche und des Adels in den Schoß fiel, herrlich und in Freuden leben könnte. Frankreich, welches dank seines hervorragenden Bodens und seines günstigen Klimas nie Ernährungssorgen gehabt hatte, mußte jetzt Lebensmittel, mußte Getreide einführen, um den ausbrechenden Hungersnöten zu begegnen. Die Bevölkerung von Paris wurde bald ganz öffentlich vom Staat ernährt. Die Lebensmittel mußten aber von den Regierungen zum großen Teil im Auslande gekauft werden. Die Ausfuhr schrumpfte vollständig zusammen, statt dessen stieg die Einfuhr, und das Land, das früher weit mehr exportiert als importiert hatte, führte nunmehr fast nur noch ein. 1794 versuchte zwar der Wohlfahrtsausschuß den Außenhandel zu heben, indem er die Kaufleute in Südfrankreich verpflichtete, in vorgeschriebenem Umfange Güter auszuführen. Die Tratten auf das Ausland mußten die Kaufleute aber dem Staatsschatz gegen Assignaten zur Verfügung stellen. Diese Maßnahmen hatten verständlicherweise keinen großen Erfolg, da die Kaufleute durch die Ablieferungspflicht der Devisen gegen wertlose Assignaten an dem Handel nicht interessiert waren. Infolge des Rückganges der Getreideerzeugung und der Hungersnotgefahren war man zur Anmeldung der Getreidevorräte und zur Bewirtschaftung des Getreides übergegangen. Man begann, auch für andere Artikel, Höchstpreise festzusetzen und sie zu bewirtschaften. Die Folge war aber nur, daß niemand mehr erzeugte, als er für seinen eigenen Bedarf brauchte. Eine Erhöhung der Erzeugung wurde damit nicht erreicht, vielmehr war die Regierung weiter gezwungen, Getreide und Lebensmittel im Auslande zu kaufen und dafür Devisen oder Gold- und Silbergeld zu drückendsten Bedingungen zu erwerben...
(aus Richard Gaettens „Inflationen“)
Tja, wie weit kann der Staat Aufschulden? Im Maximalfall bis jedermann glaubt von den Zinsen resultierend aus der Staatsschuld, verbunden mit einer die ungleichen Vermögensverhältnisse ausgleichenden Steuergesetzgebung, leben zu können.
Gruß b.
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