Dienstag 10. Juli 2001, 11:27 Uhr
<font size=5>DIW senkt Wachstumsprognose und fordert Zinssenkung</font>
Berlin, 10. Jul (Reuters) - <font color="#FF0000">Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet für Deutschland im laufenden Jahr nur noch ein Prozent Wachstum und sieht Rezessionsgefahren im Euroraum</font>. Mit seiner Wachstumsprognose 2001 vom Dienstag liegt das DIW noch unter den Schätzungen anderer Institute. Das DIW <font color="#FF0000">forderte zur Überwindung der Konjunkturschwäche eine Senkung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) auf 2,5 Prozent von aktuell 4,5 Prozent</font>. Zudem sollten die Euro-Länder ihre Sparpolitik lockern, sonst <font color="#FF0000">drohe eine Rezession</font>. Das Bundesfinanzministerium erklärte, es halte an der Prognose von rund zwei Prozent Wachstum für dieses Jahr fest. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2001 nur noch 1,25 Prozent Wachstum in Deutschland.
Für das nächste Jahr rechnet das DIW mit einer Wachstumsbeschleunigung auf rund 2,3 Prozent, was in etwa der Regierungsprognose von zweieinviertel Prozent entspricht. Hier liegt der IWF vorsichtiger bei nur rund zwei Prozent Zuwachs.
Der Europäischen Zentralbank (EZB) mit ihrer straffen Geldpolitik gab das DIW eine Mitschuld an der nach unten gerichteten Konjunkturentwicklung. Zugleich sagte das Institut eine durchschnittliche deutsche Jahresinflation von 2,7 Prozent voraus - deutlich mehr als der EZB-Grenzwert von zwei Prozent. Der hohe Preisauftrieb sei derzeit das größte Hindernis für einen Konjunkturaufschwung im Euro-Raum.
<font color="#FF0000">Die Hoffnungen auf eine deutliche Reduzierung der Arbeitslosigkeit ist nach Einschätzung des DIW wegen der schwachen Wirtschaftsentwicklung bereits zerstoben</font>. Eine Arbeitslosenzahl von 3,5 Millionen in 2002, wie sie die Regierung anstrebt, sei zumindest in Hinblick auf die Jahresdurchschnittszahl nicht zu erreichen. Vielmehr rechnet das DIW mit saisonbereinigt 3,7 Millionen Arbeitslosen im Durchschnitt des nächsten Jahres. Die Zahl von 3,5 Millionen könne allenfalls in einzelnen Monaten und dann auch ohne Saisonbereinigung erreicht werden.
Für den Euro-Raum erwartet das Institut für 2001 nur noch 1,9 Prozent und im nächsten Jahr 2,5 Prozent Zuwachs beim BIP. Das ist weniger, als die Europäische Union (EU) jüngst vorhergesagt hatte. In Brüssel bekräftigte der belgische Finanzminister Didier Reynders als Vorsitzender der Eurogruppe die Prognose, dass die Euro-Länder in diesem Jahr um zwei bis 2,5 Prozent zulegen sollten und die Inflation sinken werde. EU-Währungskommissar Pedro Solbes erwartet nach eigenen Worten eine Erholung gegen Jahresende.
Positiv sollte sich nach DIW-Schätzungen die US-Wirtschaft entwickeln, die nach 1,4 Prozent in diesem Jahr um 2,2 Prozent im nächsten Jahr sollte, etwas schwächer als die Euro-Länder.
Wegen die aktuellen konjunkturelle Schwäche schlug das Institut in einem Vier-Punkte-Papier unter anderem eine Lockerung der EZB-Geldpolitik mit Leitzinssenkungen auf bis zu 2,5 Prozent vor. Allerdings unterstellt das Institut in seiner Konjunktur-Prognose nur eine Leitzinssenkung um einen halben Prozentpunkt auf vier Prozent - ähnlich wie viele Analysten.
Daneben forderte das Institut eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik im Euro-Raum. Das würde Lohnerhöhungen von gut drei Prozent ermöglichen. Wünschenswert seien langfristige Lohnabkommen, um das Vertrauen der Geldpolitik in eine stabilitätsgerechte Lohnentwicklung zu stärken, erklärte das DIW. Deutschland sollte mit seinen Abschlüssen eine Vorreiterrolle in den Euro-Ländern spielen.
Darüber hinaus sprach sich das Institut für eine zeitweilige Lockerung der Sparpolitik in den Ländern der Währungsunion aus. Die Staaten müßten ein höheres Haushaltsdefizit als bislang geplant hinnehmen. Das bedeute aber nicht zwangsläufig, dass das Ziel eines mittelfristigen Haushaltsausgleichs aufgegeben werden müsse.
Die Finanzminister der sieben führenden Industrieländer (G7) und mit ihnen Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) <font color="#FF0000">hatten am Wochenende auf Anzeichen einer anstehenden Beschleunigung der Wirtschaftsentwicklung weltweit verwiesen</font>.
Eigener Kommentar: Wo sind diese Anzeichen denn bitte? Die Anzeichen die dagegen sprechen haben die wohl nicht gesehen.
Quelle: http://de.biz.yahoo.com/010710/71/1rbnc.html[/b]
Gruß
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