US-Aktien
<font size=5>"So langsam macht sich Frust breit"</font>
5. Juli 2001 David Alger bleibt bullish. Der Chief Investment Officer und Fondsmanager in der von seinem Bruder gegründeten Investmentgesellschaft Fred Alger Management, zeigt sich von den Kursrückgängen der jüngeren Zeit wenig beeindruckt: <font color="#FF0000">"Die Abwärtsbewegung ist eine natürliche Folge der Marktfluktuation und keineswegs alarmierend", so Alger in einem Marktausblick</font>.
Der Dow Jones jedenfalls halte sich ganz klar über seinem Tagestief vom 22. März bei 9.076 Punkten."Seit dem 29. September 1999 bewegt sich der Dow seitwärts innerhalb eines Handelskorridors zwischen 11.500 in der Spitze und 9.500 in der Talsohle", so Alger. Und dieser Rahmen habe sich seit fast zwei Jahren effektiv kaum verändert. Der Nasdaq dagegen habe seit März des vergangenen Jahres kontinuierlich verloren. <font color="#FF0000">"Hier spiegelt sich vor allem die extreme fundamentale Schwäche des Technologiesektors, dessen Titel im Nasdaq überwiegen, wider"</font>, erklärt Alger.
Enttäuschung bei den Anlegern
Daneben hat der Aktienstratege aber noch weitere triftige Gründe für die seit Mai anhaltende Abwärtstendenz ausgemacht. <font color="#FF0000">"Ich glaube, es macht sich langsam Frust breit"</font>, so Alger,"weil die doch sehr beachtlichen Zinssenkungen durch die Fed - mittlerweile sechs seit Jahresbeginn - keine stärkere Wirkung auf den Markt und die Konjunktur gezeigt haben." Zu diesem Frustgefühl trage auch bei, dass im Jahresvergleich alle wichtigen Aktienindizes gefallen sind.
Den zweiten Grund für die Enttäuschung im Markt sieht Alger in dem Umstand, dass <font color="#FF0000">die Wirtschaft jetzt offenbar noch langsamer wachse als in den ersten Monaten des Jahres</font>."Einige Volkswirtschaftler rechnen für das zweite Quartal sogar mit einem negativen Wirtschafts-Wachstum", so Alger, <font color="#FF0000">"und schließlich scheint sich die wirtschaftliche Aktivität im Mai und Juni tatsächlich weiter abgeschwächt zu haben."</font>
Gewinnaussichten immer noch beunruhigend
<font color="#FF0000">"Wahre Abgründe tun sich auf, was die Unternehmensgewinne angeht"</font>, glaubt der Aktienexperte. Noch im April hätten die Analysten für das dritte Quartal mit einem Gewinnzuwachs von zwei Prozent bei den S&P 500-Unternehmen gerechnet. Doch schon Anfang Mai seien diese Schätzungen auf Gewinneinbußen von drei Prozent revidiert worden. <font color="#FF0000">Aktuell werde sogar schon ein Minus von sechs Prozent erwartet</font>.
Vor diesem Hintergrund stellt Alger die Frage, ob so viel Pessimismus denn gerechtfertigt sei."Gegenwärtig gibt es bereits Anzeichen für eine beginnende wirtschaftliche Erholung", gibt er selbst eine Antwort. Außerdem entwickelten sich die Verbraucherausgaben dem Umfeld angemessen bis robust, und die Wohnungsbaukonjunktur erweise sich als kräftig.
Die Vergangenheit spricht für eine positive Zukunft
<font color="#FF0000">"Allerdings will der enorme Druck auf die Unternehmensgewinne noch nicht nachlassen"</font>, warnt der Stratege, der gleichzeitig aber einige sehr positive Faktoren sowohl für die Wirtschaft als auch den Aktienmarkt ausgemacht hat.
Erfahrungsgemäß stehe der Aktienmarkt nämlich zwölf Monate nach dem Beginn einer Zinssenkungsserie der Fed immer deutlich höher."Erinnern wir uns", so Alger,"die Zinssenkungen starteten mit dem 3. Januar - bleiben also noch sechs Monate."
Dow Jones auf dem Weg zu neuem Allzeithoch
Zum zweiten zeige die Entwicklung in der Vergangenheit, dass sich die Konjunktur sechs bis neun Monate nach dem Beginn von Zinssenkungen zu erholen beginnt."Das heißt, die ersten Zeichen einer Konjunkturbelebung dürften sich ungefähr jetzt bemerkbar machen", argumentiert Alger.
Anleger sollten sich seiner Einschätzung nach auch nicht dadurch entmutigen lassen, dass davon bislang noch nicht viel zu spüren war. <font color="#FF0000">"Ich selbst bin für den Aktienmarkt sehr positiv gestimmt"</font>, schaut Alger nach vorn. Er erwarte nach wie vor, dass der Dow Jones noch vor Jahresende ein Allzeithoch erreichen werde. Und auch der Nasdaq werde sich von seinem derzeitigen Stand kräftig nach oben bewegen. Alger:"3.000 Punkte sind im Bereich des Möglichen."
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