Börse

<font size=5>Kursdesaster hält an</font>

11. Juli 2001 <font color="#FF0000">Auch am Mittwoch bleiben die Aktienmärkte unverändert auf ihrer Spur gen Süden</font>. Bis zum Mittag verliert der Dax 1,2 Prozent auf 5,747 Punkte. Der Neue Markt markiert erneut ein Jahrestief. So büßt der Nemax-All-Share-Index 3,2 Prozent auf 1,244 Punkte ein und unterschreitet damit sein Jahrestief vom Vortag.

<font color="#FF0000">"Viel Neues gibt es zu dem Trauerspiel nicht zu sagen"</font>, fasst das X-market Team der Deutschen Bank die Situation am Neuen Markt zusammen. Der Abwärtstrend beim Nemax sei unverändert intakt, dessen übergeordnete Dominanz über die Markttechnik weitestgehend bestätigt."Wir haben derzeit eigentlich nichts in der Hand, was aus technischer Sicht ein unmittelbar bevorstehendes, wirkliches Ende dieser Tendenz verspricht", heißt es bei der Deutschen Bank.

Vom Einstieg abgeraten

Sie raten unverändert von einem Einstieg ab, denn allein, dass der Index optisch billig ist, sei noch kein hinreichendes Kriterium für eine strategisch ausgerichtete Positionierung. Das Risiko sei selbst bei einer Stabilisierung viel zu groß.

Wie so oft, ist es wieder die Wall Street, die Anleger auf die Verkaufsseite treibt. <font color="#FF0000">Die Nasdaq ist am Dienstag unter die Marke von 2.000 Punkten gerutscht und signalisert damit, dass Erholungschancen weiter schwinden</font>. Hinzu kommt eine nachbörsliche Gewinnwarnung von Compaq, die noch einmal das Debakel der Technlogietitel verdeutlicht. <font color="#FF0000">Der Markt wartet nun auf die Geschäftsergebnisse von Yahoo und Motorola, die am Mittwoch nachbörslich bekannt gegeben werden</font>.

Eigene Anmerkung: Und die beiden Ergebnisse waren ja auch nicht berauschend. Nur halt ein wenig über den miserablen Erwartungen der Analysten. Aber verrückt wie die Welt halt ist nimmt sie dies als Anlass zum Feiern. ;)

Zocker unter sich

<font color="#FF0000">Die Verluste am Neuen Markt ziehen sich quer durch alle Bereiche. Die Umsätze bei den meisten Aktien bewegen sich in Größenordnungen von Kleinwagen</font>. Größter Kursgewinner sind teamwork, die mehr als 20 Prozent zulegen. Das Unternehmen meldete am Morgen, dass es zwei Interessenten gebe, die sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens an teamwork beteiligen wollen. Namen wurden nicht genannt, aber ein paar Zocker lockte die Meldung an. <font color="#FF0000">Von den noch ernst zu nehmenden Aktien am Neuen Markt büßen Consors zehn Prozent ein</font>. Hier wirken die enttäuschenden Quartalsergebnisse noch nach.

Eigene Anmerkung: Was für ein Kommentar? *hihi*"von den ernst zu nehmenden Aktien am Neuen Markt..."

Auch beim Dax stehen lediglich vier Kursgewinner 26 -verlierern gegenüber. DaimlerChrysler stemmen sich gegen die negative Tendenz, nachdem in Amerika Berichte kursieren, dass die Verluste bei Chrysler nicht so schlimm ausfallen sollen wie befürchtet. Die Aktie gewinn 2,1 Prozent auf 55,95 Euro. Zudem hat Morgan Stanley die Aktie auf"Kauf" hochgestuft mit Kursziel 64 Euro.

Quelle: http://www.faz.net[/b]

<center>

<HR>

</center>

>Die Deutsche Börse reagierte gestern auf die wachsende Kritik von Investoren und Aktionärsschützern: Man werde Pleite-Kandidaten und Unternehmen, deren Aktien kaum noch etwas wert sind, vom Kurszettel nehmen. Sprecherin Alexandra Franz sagte, man spreche derzeit mit den betroffenen Firmen. Marktteilehmer fordern seit langem, Papiere, die unter einem Euro kosten, zu verbannen. Nur so könne das Vertrauen der Anleger in den Markt wiederhergestellt werden.

Zum Lachen! Das Listing am Neuen Markt erfolgte aufgrund von Privatverträgen zwischen der Börse und den AGs. Diese Verträge haben keine Ausstiegsklausel. Keine AG kann also gezwungen werden, ihre Titel vom Kurszettel zu nehmen - wie denn?

Die Kurse müssen täglich veröffentlicht werden (Börse selbst, Börsenpflichtblätter). Selbst wenn man sie von einem Teil des Kurszettels nehmen würde, erschienen sie doch woanders wieder: Freiverkehr, geregelter Markt, warum nicht gar im M-Dax oder DAX? ;-)

Wie war's im griechischen Drama?

Erst die Komödie, dann die Tragödie und dann das Satyrspiel (Bocksspiel).

Die von der Börse sind krank, schwerkrank. Man sollte sie alle verklagen, obendrein solche Cracks wie"Professor" von Rosen (Deutsches Aktieninstitut - ein Pusher-Verein), die Banken, die die IPOs"begleitet" und sich dabei die Taschen vollgestopft haben, die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (wen haben sie denn"geschützt"?), usw. usw.

Gesocks!

Gruß

d.

>
>HANDELSBLATT, Donnerstag, 12. Juli 2001


<center>

<HR>

</center>