Freunde,
unten ein Artikel aus dem HB vom Freitag bez. der Exposition deutscher Banken mit Krediten in Schwellenlaendern. Fuer mich zeigt das, dass wir als deutsche Steuerzahler mal wieder der Zahler letzter Instanz sein werden. Unsere Banker haben auf Basis der Hermesbuergschaft (Freibrief fuer die Wirtschaft auf Steuerzahlerkosten hohe Risiken eingehen zu duerfen) mehr Geld riskiert als Banken anderer Laender. In dem Artikel wird sogar noch damit geprahlt, wie gut die Banken die Risiken abwaelzen koennen (Hermes und Verbriefung von Krediten).
Viel Spass beim Lesen und trotzdem schoenes Wochenende. [eckigen Klammern: Anmerkungen von mir]Hervorhebungen durch mich.
Gruss, obelix
Robuste Banken widerstehen den neuen Krisen
Eigenkapitalrendite deutscher Kreditinstitute bleibt weit hinter der Rentabilität konkurrierender ausländischer Institute zurück
Deutsche Banken haben sich in der Türkei und in Argentinien
besonders engagiert. Trotzdem sind sie durch die Turbulenzen,
die die beiden Schwellenländer gegenwärtig durchlaufen, kaum
bedroht. Die Länderrisiken der deutschen Banken seien gering,
meint der Internationale Währungsfonds (IWF).
HANDELSBLATT, 13.7.2001
bf DÜSSEIDORF. Ende letzten Jahres stand Argentinien mit Verbindlichkeiten von fast 8,4 Mrd. $ in den Büchern deutscher Kreditinstitute. Türkische Stellen schuldeten ihnen zur selben Zeit 13 Mrd. $. Diese Zahlen finden sich im jüngsten Kapitalmarktbericht des IWF, Das seien nur relativ geringe Beträge, heißt es dort weiter, gemessen an den Gesamtforderungen deutscher Banken. Mildernd wirke sich auch aus, dass ein Teil der Risiken (10 %) von Parteien in Drittländern getragen werde und dass schließlich - wie im Fall der Türkei - Hermesbürgschaften gelten würden und damit letztlich der Staat für Kreditausfälle aufkommt. [Anmerkung: letztendlich muss der Buerger fuer die Fehlleistungen der Baenker gerade stehen, Peanuts laesst guressen, Adieu Eichel´s Schuldenabbau]
Ähnlich exponiert wie deutsche Institute in der Türkei sind unter den Banken der Eurozone spanische Institute in Argentinien. Rund die Hälfte der ausstehenden Forderungen der Eurozone an argentinische Schuldner von insgesamt 40 Mrd. $ entfallen auf spanische Kreditinstitute, schreibt der IWF. In der Türkei sind spanische Banken hingegen kaum engagiert.
Argentinien und die Türkei sind zwar unter den Schwellenländern. die aktuellen Problemkandidaten. Potenzielle Risiken schlummern aber auch in Ausleihungen an andere Schwellen- und Entwicklungsländer. Deutsche Banken sind hier nach der Statistik des IWF weitaus mehr als andere Institute exponiert - im Durchschnitt rund doppelt so hoch wie etwa Frankreich, die USA, Japan und Großbritanien. 163 Mrd. $ schuldeten Entwicklungsländer deutschen Banken zum Ende des Jahres 2000. [Wenn das mit den Staatsbakrotten in Schwellenlaendern so weitergeht wie bisher, sehen wir von dem Geld nur noch einen geringen Teil je wieder. Wir sollten unsere Spitzenbaenker davonjagen, sie haben leichtfertig, eventuell verbrecherisch unser Geld durchgebracht. Baenker anderer Laender waren da klueger, warum? Stichwort Hermesbuergschaft, gibt es die auch in den Laendern der kluegeren Baenker???]
Den Banken diesseits und jenseits des Atlantik attestieren die Autoren des Kapitaltmarktberichts, jedoch eine ausreichende Kapitalkraft und eine robuste Natur gegenüber eventuellen Schwierigkeiten. [Klar,der kleine Steuerzahler richtets wieder] Japan wird dabei allerdings ausgenommen. Die Banken dort hätten sich 2000 nicht besonders gut gehalten. Die Eigenkapitalrendite liege unverändert bei 3 %. Würden die größeren Banken alle Kreditrisiken entsprechend bilanzieren, verlören sie die Hälfte ihres Basiskapital die Regionalbanken sogar mehr als das. Der IWF beklagt, dass Japan immer noch nicht genug getan habe die Schwächen der Banken zu beheben. Dagegen haben die Banken in den USA und den größeren europäischen Ländern im letzten Jahr recht gut abgeschnitten und scheinen auch weiterhin in einer guten finanziellen Verfassung zu sein - trotz der großen finanziellen Bürden, die sie mit den Telekom-Finanzierungen Übernommen hätten. Der IWF-Bericht registriert aber, dass die Banken mit diesen Belastungen „adäquat" umgingen.
Banken gehen angemessen mitTelekom-Krediten um
Alle Kredite, die von intemationaler Bankenkonsortien an europäische Telekomfirmen und Gerätehersteller vergeben wurden, beziffert der IWF für Ende April dieses Jahres auf rund 180 Mrd. $. Ein Problem sieht er dabei aber nicht. Die Telekomfirmen stünden auf soliden Fundamenten. Zudem hätten Banken Risiken an andere Investoren weitergeben können. [Klar, durch Sekurisierung/Verbriefung und weitergabe der Risiken an Publikumsfonds. Der kleine Anleger weiss nicht, was er da kauft] Die deutsche Kreditwirtschaft gilt dem IWF zwar als solide, aber nicht als besonders rentabel. Die Rendite auf das Eigenkapital sei mit 8 % unverändert geblieben. Das ist eher kümmerlich im Vergleich etwa zu französischen, britischen, italienischen oder gar spanischen Banken, die zu den Spitzenverdienem in Europa zählen: Sie stockten ihre Eigenkapital-Rendite um drei Punkte auf 22 % auf. Die fünf größten britischen Banken blieben mit unverändert 19 % dahinter zurück. Die größten französischen und italienischen Privatbanken konnten ihre Eigenkapital-Rendite von 13 auf 15 % erhöhen.
Anders als in Europa sahen US-Banken ihre Gewinne und die Eigenkapital-Rentabilität zurückgehen - von gut 15 % auf knapp 14 %. Eine Folge der erlahmenden Konjunktur, die zu höheren Wertberichtigungen zwang. US Banken gelten dem IWF aber nach wie vor als "kapitalstark". [was bedeutet das im Vergrleich zu"Solide" bei den deutschen Banken?]
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