Aus Angst vor BSE
Amerikaner wollen kein Schweizer Spenderblut
VON BALZ RIGENDINGER
BERN - 1O 000 Liter Spenderblut fliegt die Schweiz jährlich nach New York. Aber jetzt wollen die Amerikaner die Hilfslieferung verbieten - aus Angst vor BSE. Falls es zum Embargo kommt, muss die Schweiz ihre überschüssigen Blutkonserven vielleicht sogar vernichten.
Die Schweiz hat zu viele Blutspender und produziert Blutüberschüsse. In New York ist es genau umgekehrt - dort herrscht Mangel.
Im Rahmen des Hilfsprogramms Euroblood lässt die Schweiz regelmässig überschüssige Beutel mit roten Blutzellen über den Atlantik fliegen - seit Jahrzehnten. Das Schweizer Blut darf bei vier Grad Celsius maximal 42 Tage gelagert werden. Dann verdirbt es.
Jetzt droht dem Hilfsprogramm Euroblood das Aus. Eine Kommission empfiehlt der US-Gesundheitsbehörde, auf den Blutaustausch zu verzichten. Sie fürchtet, das europäische Blut könnte BSE-infiziert sein. Am 10. Oktober fällt in Amerika der Entscheid.
«Ohne unser Blut müssen New Yorks Spitäler Not-Operationen abblasen, weil ihnen Blut fehlt», ist Rudolf Schwabe (44) überzeugt. Schwabe ist Direktor des Blutspendedienstes beim Roten Kreuz in Bern. Für ihn steht fest: «Kommt das Embargo, werden wir andere Abnehmer finden müssen. Das wird eine Herausforderung.» Dass überschüssiges Blut je weggeworfen wird, ist für ihn kein Szenario. «Das wäre ethisch nicht vertretbar.»
www.blick.ch [*schäm* ;)]
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Eines muss ich den Amis lassen: Sie reagieren korrekt und entschlossen. So was vermisse ich in der europäischen Politik....
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