Heard in New York am Freitag
Rot ist die Farbe der Liebe und war fast die ganze Handelssitzung am Freitag das Vorzeichen des Dow Jones, welcher nur zweimal wÀhrend der des Handelstages in der
Lage war sehr kurz ins Plus vor zu stoĂen. So beendete der Dow Jones die Handelswoche mit einem Minus von 39 Punkten bei 10.416 ZĂ€hlern. Der NASDAQ war zwar
auch zeitweise in Rot getaucht konnte sich aber ab der Mittagszeit im Plus halten und schloss mit einem Plus von 6 Punkten bei 2.029.
Die dritte Woche in Folge ist es dem NASDAQ nun möglich gewesen oberhalb der psychologisch wichtigen 2000er Marke die Handelswoche zu beenden. Dies hilft
die VolatilitĂ€t zu senken und eine Basis fĂŒr eine Kurskorrektur des Index zu legen, welche den NASDAQ zu Jahresende gen 2.400 Punkten steigen lassen könnte. So
konnten wir in den letzten Wochen zwar wiederholt KĂ€uferstreiks beobachten, wenn die Kurse fielen, Verkaufspanik kam jedoch nicht auf, auch wenn
Quartalsergebnisse einzelner Firmen die Erwartungen nicht erfĂŒllten. In den ersten 4 Monaten des Jahres litten bis dahin gesamte Sektoren, zu denen die
enttĂ€uschende Firma gehörte - was dann auf den Gesamtmarkt ĂŒberschwappte. Momentan sind es oft nur noch die Firmen selbst oder deren direkte Konkurrenten. <font color=ff0000>So
ist es vielleicht ein gutes, kontrĂ€res Zeichen, das JDS Uniphase (JDSU) diese Woche den gröĂten Einzelquartalsverlust in der Geschichte des US-Aktienmarktes
bekannt gab: $ 7,9 Mrd.
Wer hat denn da noch Angst vor einer Wirtschafts- und Finanzkrise in Argentinien, wenn ein einzelner NASDAQ-Wert einenVerlust ausweist, welcher das
Bruttoinlandsprodukt mancher kleiner Staaten ĂŒbertrifft?</font>
Anmerkung: Galgenhumor? Drogen? Oder meint der das tatsÀchlich ernst?
So hat der Sommer, und damit die Sommerferien, nun seinen Zenit ĂŒberschritten und die Investoren werden
schon bald nicht mehr in der Mehrzahl im Urlaub sein. Dies sollte ihnen auch wieder die Möglichkeit geben in die bunte Welt der Aktien (schwarze und rote
Vorzeichen) zu investieren und dem Markt zum Jahresende zu höheren IndexstÀnden zu verhelfen.
Im zweiten Quartal 2001 wuchs die US-Wirtschaft um 0,7%. Dies ist das niedrigste Quartalswachstum der lenzten 8 Jahre und liegt unter der Wachstumsrate von 1,3%
fĂŒr das erste Jahresquartal. Vor allem der Einbruch der GeschĂ€ftsinvestitionen wirkte sich auf das Wachstum aus, wĂ€hrend der private Konsum so gut wie möglich dagegen hielt. FĂŒr das 3te Quartal sollte
aufgrund der in Kraft getretenen Einkommenssteuersenkung, sowie der SteuerrĂŒckerstattungen fĂŒr das erste Halbjahr, der private Konsum weiter die Lokomotive der US-Wirtschaft sein. Noch haben wir
aber kein Quartal mit negativem Wachstum gesehen und die Wahrscheinlichkeit steigt, das dies auch in den nÀchsten 4 Quartalen (wenn nicht lÀnger) nicht der Fall sein wird. Die Zinssenkungen der FED
beginnen nun sich in der Volkswirtschaft langsam bemerkbar zu machen. Eine weitere (in meinen Augen letzte) Zinssenkung von 25 Basispunkten sollte uns Alan Greenspan noch bescheren.
Aber ob es nun um FirmenertrĂ€ge oder das Bruttoinlandsprodukt geht, wir mĂŒssen den Blick nach vorne richten und unsere Investitionsentscheidungen nicht machen als wĂŒrden wir unser Auto durch den
Blick in den RĂŒckspiegel steuern. <font color=ff0000>Das Gute an niedrigem, aber positivem Wachstum ist, dass es im kommenden Jahr als Basis zur Errechnung des neuen Wachstums dient. Eine niedrige Basis erleichtert es
in 2002 gute, höhere Wachstumsraten zu erzielen. Diese Einsicht sollte schon im vierten Quartal 2001 zu anziehenden GeschĂ€ftsinvestitionen fĂŒhren.</font>
Anmerkung: Die StrohhĂ€lme, an denen man sich festhalten kann, werden immer dĂŒnner!
Zwar werden die Wachstumsraten nicht das hohe
Niveau von 1999/2000 erreichen, aber den Akteinmarkt doch wieder erheblich attraktiver machen.
Am Samstag Abend geht es in den Madison Square Garden zum Madonna Konzert, dritte Reihe. Meine Freundin hat die Karten besorgt, obwohl das Konzert total ausverkauft war. Wenn da mal nicht ein
Markt"manipuliert" wurde? Solange es die SEC oder NASD nicht interessiert ist das fĂŒr mich kein Problem.
GruĂ aus New York, Jerry
Bei den hier aufgefĂŒhrten Ideen und Beobachtungen handelt es sich wie immer einzig und allein um meine eigenen subjektiven EinschĂ€tzungen des Marktes und einzelner Werte. Gerhard Summerer kann
auf ĂŒber 8 Jahre New York Erfahrung zurĂŒckblicken und ist derzeit im Wertpapierhandel tĂ€tig; auch der Devisenhandel gehörte schon zu seinem Aufgabenbereich. In seiner Kolumne Heard in New York
gibt er aus seiner persönlichen Sicht einen Einblick in die New Yorker Börsenwelt und was die HÀndler und Investoren dort bewegt. Wegen seiner profunden Kenntnisse des Marktes ist Gerhard Summerer
auch im deutschen Fernsehen (z.B. ARD Tagesschau, Bloomberg TV) ein immer wieder begehrter Interviewpartner.
Dies zum Thema"negatives" Sentiment!
GruĂ MARSCH
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