>Der dottore wird nicht müde, uns zu erklären, dass
>1.) heute alles Geld Schuldgeld ist
>2.) dieses Geld sich in Luft auflöst, weil die Schuldner bankrott gehen und damit auch das Geld (die Guthaben) verschwinden.
>Für mich ist die logische Schlussfolgerung, dass man nach Möglichkeit aus diesem Geld herausgeht und in ein Geld wechselt, dass nicht kaputt geht.
Das tut man erst, wenn es wirklich kaputt geht. Zwei ganz unterschiedliche Fälle, wie Geld"kaputt" gehen kann:
1. Banken drohen zu schließen. Was tun? Bargeld abheben natürlich, niemals Gold! Denn Bargeld lacht, da es kaum noch aufzutreiben ist. Ansonsten Notverkäufe (auch Gold) weltweit.
2. Inflation, Hyperinflation - also die Währung läuft aus. Dann nur Gold aus den allerbekanntesten der bekannten Gründe. Gold möglichst noch auf Pump.
Dies wird von Dir nie auseinander gehalten. Kaputt ist leider nicht Kaputt.
>Niemand kann wissen, von welcher Seite es einen erwischt (Bargeld, Anleihen, Renten, Versicherungen etc.), also muss man aus diesem Geldsystem aussteigen. Gold und Silber lösen sich nicht in Luft auf.
In Luft löst sich Kaputt 1 und Kaputt 2 auf. Aber es sind völlig verschiedene Kaputniks und erfordern konträres Handeln.
>Nun fragt dottore:
>Bitte konkret erklären, was denn"werden" bedeutet und wie das Werden wird!
>Gold und Silber selbst verschwinden nicht. Aber dass die"Geld" werden ist nichts als wishful thinking.
>Das"Werden" ist ganz einfach - es handelt sich um den umgekehrten Gresham. Das Greshamsche Gesetz besagt bekanntlich, dass schlechtes Geld das gute verdränge.
Das ist ein weiterer böser Schnitzer von Dir, Reinhard! Das schlechte Geld verdrängt nicht das gute Geld in dem Sinne, dass sich das gute Geld anschließend im Inland versteckt hätte.
Wie Richard Martin -:-) - schon vor Gesham nachgewiesen hatte, siehe dazu mein ausführliches Posting hier, nachdem ich das Martin-Ms. in der Kress-Library, Harvard, eingesehen hatte (ich stelle auch gern das unschwer abzufordernde Negativ herein, falls Du es bezeifelen solltest, was sich aber erübrigen sollte, da ich die Kopie der Übersetzung von Prof. de Roover habe und daraus wörtlich zitieren konnte).
<font color="FF0000">Du verwechselst das Verschwinden einer Währung im Ausland mit ihrem Verschwinden im Inland!</font>
Das ist der Grund für Deine unhaltbare Aussage, im Inland (und bei Gold gibt es nur Welt-Inland) würde Gold durch irgendetwas ersetzt. Es kann überhaupt nicht"ersetzt" werden, weil es keinerlei Parität zwischen Papiergeld und Gold mehr gibt. Ersetzne kann ich aber nur etwas, das in"Beziehung" (Extrem: Parität!) zu etwas anderem steht. Gold in freier Preisbildung (Manipulation hin oder her) hat nur einen Preis wie jede andere Ware auch.
>Dies gilt aber nur für gesetzliches Zahlungsmittel, also wenn der Staat die Annahme eines überbewerteten Geldes erzwingt. Dann behalten die Leute das gute Geld unter der Matratze und bezahlen mit dem schlechten überbewertetem Geld.
Alles falsch. Die Leute werden - wie ich! - das Bargeld unter die Matratze tun, da Bargeld als Geld besser ist als eine wackelige Giralforderung. Schlecht ist Bargeld in einer Krise (Deflation) überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil - Gold ist dann schlecht!
>Auf freien Märkten (wenn das Staatsgeld zusammengebrochen ist),
"Zusammenbrechen" klingt gut, ersetzt aber nicht das Nachdenken. Staatsgeld bricht in einer Krise niemals zusammen. Im Gegenteil - es wird immer wertvoller, da der Geldwert steigt.
>ist es genau umgekehrt, dann verdrängt das gute Geld (Gold) das schlechte (ungedecktes Papiergeld, Gesellgeld), weil niemand das schlechte Geld annimmt.
Ganz und gar falsch. Das beste Geld in einer Krise (Deflation) ist und bleibt immer das Bargeld - in Papier. Jeder wird sch die Finger danach abschlecken.
>Was ist denn e-gold anders als Bezahlung mit Gold? Da ist es doch schon Geld"geworden". Was ist daran wishful thinking? Es gibt mittlerweile über 250.000 Konten und pro Woche kommen etwa 3000 dazu. Wie sind denn nach 1945 Zigaretten zur Währung geworden..
Jeder kann e-gold machen. Aber er wird schnell auf Bargeld umsteigen und raus aus Gold, wenn ihn die Deflation zwickt. 1945 hatten wir eine zurückgestaute Inflation, daher fiel der Geldwert gegen die Waren. Aber heute droht nicht eine Inflation (die kommt, wenn sie kommt, siehe Krugmans Flehen, erst viel, viel später). Heute droht die Deflation.
>Das Szenario, welches dottore entwirft, dass der Staat Gold aufwertet und seine Schulden damit tilgt, halte ich auch für unrealistisch. Staatliches Papiergeld wird erst mal völlig kompromittiert sein.
Aber erst in einer Inflation/Hyperinflation.
>Die zahlreichen Gold- und Silberbasierten Währungen, die jetzt überall entstehen, werden staatsunabhängig entstehen, wie die Zigarettenwährung.
Dito.
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |