| >-------------------------------> Laozi:
 > »Drei Werte habe ich,
 > die mir heilig sind:
 > der erste heißt: Güte,
 > der zweite: Genügsamkeit,
 > der dritte Bescheidenheit.
 > Güte gibt Kraft,
 > Genügsamkeit gibt der Enge
 > Weite,
 > Bescheidenheit
 > läßt einem zum Gefäß
 > werden
 > für das Wirken der ewigen
 > Kräfte.
 > Heute ist es meist so:
 > Man kennt keine Güte mehr
 > und glaubt dennoch Kraft
 > haben zu können.
 > Man besitzt keine
 > Genügsamkeit mehr, sondern
 > kennt nur noch Ansprüche.
 > Man kann nicht mehr
 > bescheiden zurücktreten,
 > sondern giert nach Erfolg.
 > Das aber führt zum Zerfall.
 > Wer wahrhaft gütig ist, siegt
 > im Kampf und ist
 > unüberwindlich, wenn der
 > Feind drängt.·.·.
 >und:
 >
 >Also sprach Laotse:
 >•1• Wenn eine Gesellschaft so weit ist, daß sie ihre innerste Natur verliert, verhält es sich so, als würde negative Energie
 >aufsteigen:
 >Die Führung ist unwissend,
 >der ›Weg‹ [1] wird vernachlässigt,
 >die Tugend stirbt aus.
 >Es werden Unternehmungen in Angriff genommen, die nicht mit der Natur in Einklang stehen.
 >Es werden Befehle erteilt, die den vier Jahreszeiten zuwiderlaufen.
 >Die Harmonie von Sommer und Herbst nimmt ab, Himmel und Erde wird die Tugend entzogen.
 >Die Herrscher fühlen sich auf ihrem Thron nicht wohl, die hohen Beamten ziehen sich zurück und enthalten sich jeder Aussage,
 >Minister setzen sich für die Ideen ihrer Vorgesetzten ein, auch wenn es dem normalen Lauf der Dinge zum Schaden gereicht.
 >Menschen verstoßen ihre Verwandten, nehmen aber Schurken bei sich auf, sie bedienen sich der Schmeichelei, um Komplotte zu
 >schmieden, sie unterstützen hochmütige Herrscher und fügen sich in deren Chaos, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen.
 >Daher liegen Herrscher und Untertanen im Streit und sind einander feindselig gesinnt.
 >Verwandte sind einander entfremdet und halten nicht zusammen.
 >Auf den Feldern sprießt nichts, in den Straßen sieht man keine Spaziergänger.
 >Goldadern sind leergeschürft, alle Edelsteine geraubt.
 >Schildkröten werden wegen ihres Panzers gefangen, und es werden ihnen die Eingeweide entfernt.
 >Wahrsagerei ist ein alltägliches Geschäft, die ganze Welt ist entzweit.
 >•2• Ã-rtliche Führer erlassen Gesetze, die dann von Gebiet zu Gebiet verschieden sind, und pflegen Sitten, die einander
 >widersprechen.
 >Sie reißen die Wurzeln aus und geben die Grundlage preis, denn sie legen besonders unerbittliche und harte Strafen fest und
 >kämpfen mit Waffengewalt.
 >Sie dezimieren das gewöhnliche Volk, indem sie die meisten umbringen.
 >Sie heben Armeen aus und stiften Unfrieden, indem sie Städte angreifen und wahllos töten.
 >Sie stürzen die Herrscher und gefährden die, die sich in Sicherheit wiegen.
 >Sie bauen große Angriffswagen und verstärken ihre Bunker, um Kampftruppen abzuwehren,
 >und schicken ihre Bataillone auf tödliche Missionen.
 >Von hundert Mann, die gegen einen schrecklichen Feind ins Feld ziehen, kommt nur einer zurück.
 >Jene, die sich einen Namen machen können, erhalten vielleicht einen Teil des annektierten Gebietes, aber Hunderttausende fallen
 >in der Schlacht.
 >Dazu kommen noch die unzähligen Alten und Kinder, die vor Hunger und Kälte zugrunde gehen.
 >Danach kann die Welt nie wieder Frieden in ihrer innersten Natur finden und sich nie wieder an ihrem gewohnten Dasein erfreuen.
 >•3•[2]Deswegen stehen Weise und Menschen mit Gewissen auf, stützen die Welt mit der Tugend des Weges und helfen ihr mit
 >Menschlichkeit und Gerechtigkeit.
 >Die in der Nähe fördern ihr Wissen, die in der Ferne halten die Tugend hoch.
 >Die Welt verschmilzt zu einer Einheit, und Väter und Söhne helfen einander über Generationen hinweg, den Anfängen von Verrat
 >und Betrug zu wehren.
 >Sie beenden unsinnige Überzeugungsversuche, schaffen grausame Gesetze ab, entledigen sich lästiger und harter Pflichten, setzen
 >Gerüchte und Geschwätz mit ihren unseligen Folgen ein Ende, verschließen der Cliquenwirtschaft Tür und Tor, unterbinden die
 >Intelligenz, um sich dem allgemeinen Niveau anzupassen, beachten den Körper nicht und lassen ab von Wissen, um mit dem
 >nebelhaften Unbekannten in eine enge Verbindung zu treten.
 >So kehrt alles zu seiner Wurzel zurück.
 >Selbst Weise können Zeit nicht erschaffen, aber sie vermeiden es, die Zeit zu versäumen, wenn sie kommt. Das ist der Grund,
 >warum sie nicht aussterben.[3]
 >
 >Quelle: beim Surfen gefunden,
 
 
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