>Morsche, Euklid!
>Danke für Deine Antwort.
>Allerdings muß ich gegenhalten:
>1) Altbauten
>Du sagst ja selber, früher sei solider gebaut worden. Warum also diese Häuser abreißen, wenn sie so gut wärmedämmen?
>2) Ansprüche
>Nein, unter der Brücke schlafen will niemand. Nur werden sich die Ansprüche extrem runterschrauben, auch die Quadratmeter pro Bewohner. Da können netto sogar mehr Wohnungen verschwinden als dazukommen - weniger Zahlungsbereitschaft pro Quadratmeter -> weniger Einwohner auf noch weniger durchschnittlichem Wohnraum. Eine Todesformel für Immopreise.
>3) Home Office
>Ich denke schon, dass unterm Strich weniger Platzbedarf bei Heimarbeit anfällt, als wenns in der Firma läuft. Die entsprechend qualifizierten Schichten, die für Heimarbeit in Frage kommen, verfügen bereits über die heimische"Infrastruktur", d.h. Büro des Familienvaters mit Schreibtisch & PC.
>4) Gewerbe-Immos:
>Hier sind wir uns also einig. Durch Globalisierung, Zentralisierung, Fusionen, Rationalisierung, Wirtschaftsflaute werden dramatisch weniger Gewerbeimmos nachgefragt.
>-> Der freiwerdende Platz schlägt aber auf Bodenpreise durch, welche auch die Wohnimmos beeinflussen. Lass uns nur mal den Airport BER Tempelhof schließen oder denken wir uns ein paar Bürohäuser weg, die seit Jahren leerstehen. Der Boden wird billiger!
>5) Zentralisierung
>Die Tante-Emmas erleben eine Pseudo-Renaissance. Superwenige Vorzeigeläden überleben. Meist nur die für edles Zeugs. In der Breite verschwinden all die Eisenwarenläden, Hifi-Läden, Gardinen-, Küchen-, Teppich, Sport-, Buchläden, Bankenfilialen, Videotheken, kleine Restaurants & Cafes, etc etc.
>Werden ersetzt durch große Megastores und ein Ende ist höchstens dergestalt in Sicht, dass die Megastores in der Anzahl nicht mehr so dynamisch wachsen. Die existierenden werden dafür größer & kompletter. Fahrtkosten? In großen Städten entstehen Megastores schon näher am Konsumenten, so dass Fahrtkosten nicht DAS große Gegenargument sind. Für einen Super-Super-Sportstore wie z.B. Karstadt-Sport in Berlin/Zoo gehen dafür 20 Sportgeschäfte im 10km-Umkreis auf die Dauer drauf. Noch versuchen sich viele zu halten, aber ich frage mich, wie die kleinen Miniläden noch konkurrieren wollen? Der Grossist braucht unter Garantie weniger Fläche als all die kleinen Lädchen zusammen und zahlt dafür noch geringere Quadratmeterpreise.
>6) Defla
>Egal, wie superkurz die Defla wird, muß ich doch nicht in Immos investieren, wo sie gerade beginnt, sich zu entfalten. Ich kaufe doch auch keine Aktien, wenn ich das Topp sehe und argumentiere dann:"Naja, sicher ist sicher, für den nächsten Anstieg bin ich gut investiert."
>7) Baumaterialien
>Dass viel Billigkrempel umgeht, ist sicher wahr. In der Defla sinken jedoch nicht nur Billigprodukte im Preis, sondern alle Produkte. Die Spannen zwischen Billigkrams & Edelprodukten werden eher weiter fallen, da die Märkte für Edelmaterialien stärker einbrechen werden. Der Aldi- oder Hyundai-Effekt: Während Münchens Edelcaterer Käfer immer weniger verkauft und vereinzelt Nobelkrempel zu Discountpreisen verhökert, erfreut sich Aldi steigender Kundenzahlen. Und die Mittelschicht sagt sich: Ein Hyndai fährt genauso auf vier Rädern, schaffen wir also den teuren Benz jetzt ab. Die Schere wird sich schließen, genauso wie sie sich in Boomphasen geöffnet hat.
>In einer starken Verhandlungsposition als Kunde verkauft mir ein Händler sein Qualitätszeugs sooo knapp über EK, dass ich über Billigmaterial gar nicht nachdenken muß. Dann sagt der Benz-Händler zu mir: OK, den gebe ich Ihnen 15% über dem Hyndai-Preis. Dafür verkauft er dann wenigstens 1 Auto pro Woche:-)
Zuerst was heißt Morsche?Leider wieder große Bildungslücke?
Zu Punkt 1)Damit meine ich die Villen mit 60-100cm Wandstärken und nicht die Plattenbauten aus Beton in Ostdeutschland die man als Schimmelburgen bezeichnen muß.Das ist wohl ein klarer Unterschied.Die werden der Abrißbirne zum Opfer fallen wetten?Und diese stehen schon 100 Jahre und länger und werden ertüchtigt,sodaß sie locker nochmal 100 Jahre halten.Aber leider gibts davon nur ein kleines bitzeli,der große Rest von Wohnungen wird kontinuierlich der Birne zum Opfer fallen.Die Masse hatte eine bessere Qualität als heute laufen aber wegen der Hundert jahre auf dem Buckel jetzt massenweise aus.Jedoch werden das die heutigen Behausungen nicht mehr bringen.
Zu Punkt 2 Im europäischen Vergleich haben wir leider die geringste Eigentümerquote?Hast Du das berücksichtigt in deinen Überlegungen.Der Wohnraum hier im Westen war lange Zeit knapp und ist auch heute noch knapp.Du darfst die Lüneburger Heide oder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg nicht mit Süddeutschland.
3Home office
Du darfst nicht den Fehler begehen Büroquadratmeter mit Wohnflächenquadratmeter aufzurechnen.Deswegen soll man auch die Finger von Büroimmobilien lassen.
Na aber Papas Schreibtisch reicht ja wohl nicht wenn es ein seriöser Bürobetrieb gibt.Es gibt Arbeitsunterlagen in Regalen,Schränken.
Auch Literatur ist unterzubringen.Und Papas PC hat auch einen Plotter HP 750 C
Hast Du so ein Ding schon mal betrachtet.Und muß man in einem Büro nicht auch einen Kopierer,einen Scanner und einen Besprechungstisch haben.Das ist eben in einem Raum ´nicht unterzubringen.Als Börsenmakler öder Ã-lfritze genügt das Telefon.Also auch hier kann man nicht so einfach pauschalieren.
Punkt 4 Völlige Einigkeit weshalb ich auch hierbei sagte Finger weg von Bürobauten.Hier wirds bei den Mieten von 100 DM pro qm und Monat wie im Messeturm Frankfurt starke Bauchschmerzen geben.
Punkt 5 Was in Berlin abgeht ist was völlig anderes als bei uns in Süddeutschland.Hier werden schon jetzt immer mehr kleine Läden mit Allerweltswaren aufgebaut.Süddeutschland ist der restlichen BRD nördlich der Mainlinie davon geeilt und liegt im Bananenbereich der EU beginnend von London Paris Karlsruhe Mailand.Die Form dieses Gebietes ähnelt der einer Banane.Bei uns hier ist der Grundstückspreis noch immer steigend und kostet effektiv das Doppelte wie 1990.Das kommt von der naheliegenden SAP sowie den weltberühmten Heidelberger-Druckmaschinen.Auch Daimler in Wörth und Rastatt swie die BASF in Ludwigshafen haben den Sitz hier.Also dort wo die Musik spielt kostet ein schlichtes Haus 600 000 DM welches in der Lüneburger Heide eben baugleich für 200 000 DM zu haben ist.Deshalb Lage,LAGE und nochmals Lage.Nur daß zählt.Bei uns steht keine einzige Wohnung leer.
Punkt 6:Divergierend weil hier auch ganz schnell auf Hyper übergehen kann.
Die Grundlagen sind meines Erachtens durch die EZB gegeben
Punkt 7:Baumaterialien
Kann überhaupt nicht verallgemeinert werden.Zementindustrie = Kartell
Stahlindustrie:Heute liegt der Preis je to Baustahl bei 600 - 800 DM je tonne und 1970 lag er bei 1250 DM je tonne.Jetzt rechne mal die Inflationsrate mit dem Lohn von 1970 bis 2001 und überleg Dir ob dieser Preis überteuert ist.
Der Preis ist faktisch im Verhälnis zum Lohn um den Faktor 6 nach unten gegangen.Warum meinst Du daß die Stahlwerke im Saarland alle dicht gemacht haben!Bestimmt nicht weil sie einen Bubble-Preis hatten.Und warum ist Holzmann untergegangen.Bestimmt nicht weil sie dicke Preise hatten trotz Stundenlöhnen von 15 DM für die Bauarbeiter die DU unschönerweise als Dödel bezeichnet hast.
Ich wünsche keinem hier daß er diesen schweren Job auch nur ein Jahr zu machen hat.(schwere Arbeit,Eis und Schnee,Hitze usw.)Nein am Preis ist nichts mehr.Höchstens bei Zwangsversteigerungen oder in schlechten Lagen wirds billiger.
Wenn Du den Bau machen läßt dann kaufst Du das Material doch nicht selbst.Das kannst Du bei Reparaturen machen oder wenn Du selbst baust.Aber ich würde Dödels keine hochwertigen Fliesen oder E-Installationen ausführen lassen.
Wer leitet denn die Dödels an.Vielleicht der Oberdödel.So einfach ists ja nun auch wieder nicht.Bei uns hier im christlichen Land machst Du keinen Rohbau mehr selbst ohne daß kontrolliert wird ob Schwarzarbeiter am Werk sind.Wie das in anderen Bundesländern üblich ist kann ich nicht beurteilen.
Mein Investment hat die Aufgabe mein Vermögen zu erhalten und nicht zu spekulieren.Wenn es solide finanziert ist und am richtigen Ort steht ist die Hütte längst bezahlt und die Defla kann kommen.
Noch immer heißt die Immobilie nicht umsonst Betongold.Wenns bezahlt ist kann kommen was will. Defla oder Infla.Nur der Staat kann Dir die Früchte wegholen das ist der einzige Wermutstropfen den ich wirklich sehe.
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