>>was Du schreibst, oder....?
>Das ist keine Frage des Glauben, sondern simpelste Finanzmathematik. Eine Überschuldung (Insolvenz) ist durch nichts in der Welt aus jener zu schaffen.
Das ist natürlich logisch - für uns.
>>Also ich denke, wir haben schon hochgebildete Wirtschaftswissenschaftler,
>>sie arbeiten aber nicht bei der Bank, oder für den Staat.
>So, welcher steht denn nicht auf der Payroll des Staates oder einer Bank? Herr Walter, Herr Sievert, Herr Miegel, Herr Hax, Herr Läufer, Herr Peffekoven, Herr Sinn, usw? WO bitte ist der"hochgebildete Wirtschaftswissenschaftler"?
Ich spreche nicht von Leuten, die Marionetten sind - und ganz klare
Meinung haben und wissen wovon sie reden. Diese Personen wirst Du in der
Ã-ffentlichkeit nicht finden. Diese verstecken sich doch in Organisationen
wie die PPT. Die Medienpersönlichkeiten wissen zwar schon, welche Suppe
da serviert wird, doch diese bemühen sich grundsätzlich um Schadensbegrenzung:
Greenspanns - New Economy lebt!!! - daran kannst Du Dich doch sicher erinnern.
>>Kein Mensch mit gesundem Verstand, wird sich in Staatsdienste begehen,
>>denn da müßte er deutlich mehr Unwahrheit schreiben, als es sonst
>>üblich ist.
>Doch jeder Mensch mit gesundem Verstand wird sich in den Staatsdienst begeben, da er dort auf sicheres Einkommen plus Pension rechnen kann - jedenfalls länger als der Rest der Bevölkerung.
Nicht das wir aneinander vorbei reden: Opportunisten tun so etwas
grundsätzlich, und davon haben wir in der Tat jede Menge: sie sagen:
"es ist vollkommen egal, was Du machst" - und diesen Satz habe ich
unter den Wiwis öfters gehört, als ich moralisch für vertretbar hielt.
Ja die Opprtunisten werden gekauft - und eigentlich ist Ihr Lohn, Pansion
etc - nur Schadensersatz für Verbreitung von Märchengeschichten.
Jeder Finanzanlageberater ist im Normalfall genauso gestrickt -
doch - er muß leisten. Wenn es nicht so wäre, hätten wir bei weitem
nicht so viele Kreditnehmer im 2000.
>>Eben die führenden Wirtschaftswissenschaftler, die Nobelpreise bekommen,
>>haben seit Jahren auf die Notwendigkeit des effektiven Wirtschaftens
>>hingewiesen.
>Alle diese"Wissenschaftler" leben direkt oder indirekt vom Staat (indirekt über Gutachten oder staatliche Subventionen ihrer Forschungseinrichtungen).
Das mag alles richtig sein, was Du schreibst - sebst vermag es keiner ohne kräftige Finanzspritze neue Errungenschaften zu generieren. Deswegen wird man
auch zur Treue verpflichtet, gegenüber dem Staat und das heißt: eine schmerhafte
Wahrheit, darf einfach nicht genannt werden.
Wenn das nämlich der Fall wäre, dottore - hätte man wesentlich mehr Kritik
an der allgemeiner Verfassung eines Unternehmens wie Telekom zu hören
bekommen.
Außerdem hat effektiv Wirtschaften überhaupt nichts mit dem Grundproblem der weltweiten Insolvenz zu tun - nämlich dass die Schulcden schneller gestiegen sind als das, was die Weltwirtschaft überhaupt an vermarktbarem (!)Sozialprodukt erwirtschaften kann.
Das ist soweit richtig, solange effektives Wirtschaften Einsparungspotentiale
ausnutzt um tatsächlich Einsparungen vorzunehmen. Ich bin jedenfalls
überzeugt: effektvolles Wirtschaften etlicher Unternehmen, wie telekom etc,
hätte uns den Schuldenberg sehr wohl hinauszögern können.
Und nicht vermarktbares SP ist genau das, was wir"Überkapazität" nennen. Auch insolvente Unternehmen arbeiten durchaus effektiv, umso mehr, je näher der Tag der Insolvenz dann kommt.
Sie kämpfen um überleben, allerdings betrachte ich mit meiner Meinung nicht die Endphase, sondern Gesamtentwicklung eines Unternehmens. Ich muß mein bestes tun, um unnötige Ausgaben zu vermeiden - denn jede zuviel ausgegebene Mark, €uro, kostet mich meine liquide Reserven und damit auch in gewissen Sinne
auch Wettbewerbsfähigkeit. Ein alter grundsatz: investiere nie in der Aufschwungsphase z.B.: ist hierbei schon mehr als oft bestätigt worden.
Kluge Unternehmen investieren dann, wenn nicht gerade viel los ist. Am Neuen
Markt dagegen haben sich alle gegen diese Regel verschworen - und tragen jetzt die Konsequenzen. Das gleiche Problem hatte doch mal VW bei Golf III.
>>Das hauptsächliche Problem des Kommunismus - war nicht die Mißwirtschaft
>>- wie es gut und gerne behauptet wird, sondern Vorschriften und falsche
>>Einschätzung der Verbraucher mit ihren Wünschen.
>Wie anders sollten die Wünsche der Verbraucher erkennbar sein als durch den Preisbildungsmechanismus auf freien und privaten Märkten?
Moment mal: Du verkennst die Tatsache, daß etliche Staatsoberhäupter
nicht etwa die Preisbildungsmodelle neuerfunden haben in den Sozialismus,
sie haben sich immer und grundsätzlich de Freiheit genommen zu sagen:
- das Auto - das braucht der Bürger nicht. Und daher hat man im Osten 20 Jahre
darauf gewartet, bis man eins bekommen hat.
Andere Produkte: wie PC´s? nun wer hat doch so etwas gebraucht? Niemand, nach Meinung des Wirtschaftsministeriums. Die Zeit kommt, wo man so etwas braucht,
aber man kann doch dem Bürger nicht so einen Stress aussetzen.
Und das ist meiner Meinung nach der hauptsächliche Grund, warum der Kommunismus
immer zweiter sein durfte. Und irgendwann hat sich dieses Denken auch eingebürgert und auch noch vertieft. Bis zum etwa 1970, waren nämlich die Wachstumsraten des Sozialismus besser als die des Westens, doch da kamen Leute ins Spiel und die Mentalität. Hin war es mit der Zielstrebigkeit eigenes
Volk aufzubauen, dann wollte man plötzlich doch Individualist sein.
Einen Kommunismus ohne Vorschriften kann es schon deshalb nicht geben, weil alles dem Staat gehört und er entsprechende"Gebrauchsanweisungen" für sein"Volkseigentum" erlassen muss.
Habe ich irgendwo was anderes behauptet? Doch eines will ich unterstreichen: wo gehen wir dann hin? Selbst auf der Klopapierrolle
steht mittlerweile die Gebrauchsanweisung.
>>Das hauptsächliche Problem des Kapitalismus dagegen, ist das unkontrolierte Schaffung von Überkapazitäten. Die Finanzmärkte machen den Rest.
>Überkapazitäten entstehen erst, nachdem die Entwicklung der Nachfrage falsch eingeschätzt wurde. Da Nachfrage in einer freien Wirtschaft immer nur auf Kreditbasis entstehen kann, wurde also die Entwicklung der Kreditvergabe- und Kreditaufnahmebereitschaft falsch eingeschätzt.
So lange jeder machen kann, was er will, man hat darauf ein Grundrecht -
wird es Kapazitätenüberschüsse geben. Wenn ein Gyros- Laden erfolgreich ist, werden drumherum 20 weitere entstehen. Mit der Folge: alle erwirtschaften rein gar nix, außer Minus. Diese tatsache ist in einem kapitalistischen System nicht kontrolierbar, weil BANK A DEM KUNDEN A Geld leiht, damit er sich auf der Strasse X unter Nummer 16 selbständig macht, ohne zu wissen das die Bank B dem Kunden B bereits auch Geld geliehen hat, damit er sich auf der Strasse X
unter Nummer 17 mit gleicher Idee selbständig macht. Wer im Osten am anfang
dabei war - hat es genaustens gesehen: an einer Strassenkreuzung gab es vier Läden, die allersamt das gleiche gemacht haben. Und natürlich 3 von denen
dann aufgeben mußten, wenn nicht gleich vier.
Was auch nicht weiter wundert, weil an eine Erklärung der Wirtschaft über den Kreditmechanismus kein Mensch aus der herkömmlichen mainstream-Fraktion bisher einen Gedanken verschwendet hat.
Doch - also mich wundert es schon, wie leichtfertig mit begrenzten Mengen
an geld geschleudert wird: Aufbau Ost, als Beispiel.
>>Du schreibst - Geld gibt es nicht. Das stimmt nicht. Das geld gibt es schon,
>>und Geld ist eigentlich das größte Übel für alle Menschen.
>Da alles Geld, wir reden vom Hier & Heute, ausschließlich auf bereits vorhandenen Schuldtiteln basiert (siehe massenhafte Postings hier plus den letzten GB der Buba), ist das Problem ohnehin nicht das Geld, sondern die dem Geld unterliegenden Schuldverhältnisse.
Die Schuldverhältnisse gibt es bereits dann, wenn es keine Schulden gibt, aber dennoch schon Geld und Wirtschaftsressourcen gibt. Und die Schldverhältnisse gibt es auch bereits dann, wenn Geld abgeschafft werden
sollte. In der Tat - es ist Darlegungssache - Geld physisch gibt es -
wobei es sich jedoch trotzdem um Schuldkontrakt handelt.
>Der alte Irrtum, nämlich den, dass es Geld"netto" gäbe, ist offenbar nicht auszuräumen.
>Wenn schon"Übel" - dann ist es der Kredit, der ohne Sinn, Verstand und Überlegungen bzgl. eventueller Rückzahlungsmöglichkeiten genommen wurde. Siehe vor allem Staatsschulden!
Da stimme ich Dir vollkommen zu, und das meine ich mit effektivem Wirtschaften, bzw.: besserer Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen.
>>Mit dem, was die Wirtschaftweisen so behaupten, kann man als normaler
>>Mensch nicht viel anfangen. Sie sind prinzipiell immer optimistisch.
>Der Optimismus ist absolut okay. Einen Kredit ohne Optimismus kann es nicht geben (und damit auch kein arbeitsteiliges Wirtschaften). Der Kreditgeber ist optimistisch (Es wird zurückgezahlt), der Kreditnehmer auch (Ich schaffe es schon, zurück zu zahlen).
Der Optimismus ist der Grundsatz des Mißbrauchs. Es ist kein Problem
zu sagen, ich zahle es schon irgendwie zurück - wie es dann aber in der Tat
aussieht - wenn es mit der Tilgung losgeht ist eine völlig andere Sache.
Das haben wir doch mehr als eindeutig im Jahre 2000 erlebt.
Der Bankier sagte mir damals - Turon - ich vertraue Ihnen - sie können
sich auf eine Summe des 2 jähriges Einkommens bei mir verschulden. Jetzt
sagt er mir ein Viertel zu, aber ich muß Kreditsicherheiten hinterlegen.
>Wir waren aber die letzten 30 Jahre nicht optimistisch, sondern einer geradezu manischen Obsession verfallen, nämlich der: Es würden schon"Mechanismen" existieren, die das Kredit- bzw. Schuldenproblem"irgendwie" wieder aus der Welt schafft.
Wir sind es immer noch, und wir werden es auch bleiben - der erste der
sich an den schuldenberg dran macht, um es abzubauen, wird dafür verantwortlich
sein, daß es der Wirtschaft nun mal noch viel schlechter gehen wird.
Das gilt klar für die Bundesrepublik.
>>Sie müssen es auch. Bis zum bitteren Ende. Es ist vollkommen
>>egal in welchen System man lebt. In dem Moment, wo die Politiker anfangen
>>werden uns nackte Wahrheit zu präsentieren, kann man darüber nachdenken
>>serienmäßig Gilotinen zu produzieren.
>Viel zu aufwendiges Verfahren.
Na ja - dottore - wir wissen ja, daß es in der Geschichte bereits
etliche Versuche gab, dieses Problem aus der Welt so zu schaffen, ökonomisch
effizient, aber so toll war es dann anschließßend doch nicht.
>>"es wird der Tag kommen,
>>wo an den Bäumen anstatt Blättern,
>>hängen werden die Politiker"
>>Was ich damit sagen will: die Erkenntnise die ein Wiwi hat, die darf er nicht immer wahrheitsgemäß und wortgetreu weitersagen - und erst recht nicht lohnt
>>es sich den banken nicht die Wahrheit zu sagen. Keinem ist es vom Nutze
>>die Masse aufzuklären. Das ist leider so.
>Dann wird sich die Masse schon selbst aufklären. So dumm sind die Menschen schließlich auch wieder nicht.
tja - ich wünschte Du hättest in der Tat Recht - doch wenn die Masse
zum Wort greift, ist es in aller Regel für alles zu spät.
>>Man kann eigene Erkenntnise nicht immer der Masse anvertrauen.
>Doch. Das kann man sehr wohl. Es gibt inzwischen sogar pensionierte Ministerialbeamte (einer sitzt in Hannover), der das Staatsschuldenproblem sehr sauber durchdekliniert.
Seine Ausführungen laufen sagen wir mal rund um die Uhr in allen Sendern.
ARD, ZDF, NTV, BLOMBERG etc. ;) Durch die Informationsflut werden nur positive
Nachrichten herausgefiltert.
>>Schon gar nicht auf der Staatsebene. bedauerlich, aber wahr.
>Das hat weniger mit dem Staat als solchem, sondern mit dem Demokratieverständnis zu tun. Die Demokratie wird als eine Einrichtung missverstanden, die letztlich alle Probleme schon lösen wird.
Die Demokratie löst selbstredend keine Probleme - sie schafft nur ein Neues
Selbstbewußtsein. Sie wird aber im Namen des Volkes auch mißbraucht.
>Das aber ist nicht der Fall, wie wir jeden Tag deutlicher sehen. Und die Masse sieht es auch immer deutlicher, dass sie auf eine Perversion des Demokratiebegriffs hereingefallen ist.
Genauso ist es. Doch berufen wird sie sich noch lange daran.
Gruß, Turon.
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