V E R G E L T U N G
<font size=5>USA planen lang andauernden Feldzug</font>
Die Vereinigten Staaten rüsten sich offenbar für einen militärischen Vergeltungsschlag. <font color="#FF0000">US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld schwor bereits das Militär auf eine zukünftige Operation ein. Sein Stellvertreter sprach von einem längerfristigen Feldzug</font>.
Washington - Als Reaktion auf die Terroranschläge haben die USA eine <font color="#FF0000">umfassende längerfristige Militäraktion </font>angekündigt. Verteidigungsminister Rumsfeld sagte in einer am späten Mittwochabend aufgezeichneten Botschaft an die Truppen: <font color="#FF0000">"Sehr, sehr viel wird von euch in den nächsten Wochen und Monaten verlangt werden. Das gilt vor allem für diejenigen draußen im Feld.</font>"
US-Außenminister Colin Powell sagte unterdessen, der"Hauptverdächtige" der Terroranschläge in den USA sei Osama bin Laden. Es war am Donnerstag der bislang stärkste offizielle Hinweis, dass Washington den aus Saudi-Arabien stammenden mutmaßlichen Terroristenführer für den Drahtzieher hält und Maßnahmen gegen ihn vorbereitet.
Der stellvertretende Verteidigungsminister Paul Wolfowitz kündigte an, es werde <font color="#FF0000">nicht einen einzelnen Militärschlag geben, sondern einen Feldzug</font>. Die USA würden die Vergeltungsaktion gegen die Verantwortlichen und deren Helfer so lange fortführen, bis der Terror beendet sei, sagte er weiter.
Ein Teil des 20-Milliarden-Dollar-Paketes, um dessen Freigabe Präsident George W. Bush den Kongress gebeten habe, <font color="#FF0000">solle zur Stärkung der Streitkräfte im Kampf gegen den Terrorismus eingesetzt werden</font>. Einzelheiten eines Einsatzes nannte Wolfowitz nicht. Bush stehe eine ganze Palette von Möglichkeiten zur Wahl. Der Kampf gegen die Urheber der Anschläge werde nicht nur auf die Streitkräfte begrenzt bleiben, erklärte Wolfowitz.
<font color="#FF0000">Ziele sind Schlupfwinkel und helfende Staaten </font>
Es gehe nicht nur darum, Menschen gefangen zu nehmen und zur Rechenschaft zu ziehen, <font color="#FF0000">sondern Schlupfwinkel und helfende Systeme auszuschalten und Staaten auszuschalten (ending states), die Terrorismus unterstützten</font>.
<font color="#FF0000">Die US-Regierung treibe mit Entschlossenheit die diplomatischen und militärischen Vorarbeiten für einen Militärschlag voran, der sich wahrscheinlich gegen den mutmaßlichen saudischen Terroristenführer Osama bin Laden und Afghanistan richten werde, schrieb die"Washington Post" am Donnerstag</font>.
<font color="#FF0000">Pakistan unterstützt die USA </font>
Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf erklärte nach einem Bericht des amerikanischen Nachrichtensenders CNN, dass seine Regierung die Bemühungen der USA gegen den Terrorismus voll unterstütze. Bin Laden hält sich wahrscheinlich im benachbarten Afghanistan auf. <font color="#FF0000">Zahlreiche Ausländer haben das Land inzwischen verlassen</font>.
Außenminister Powell gab zuvor zu verstehen, dass sich die diplomatischen Bemühungen um Unterstützung einer etwaigen Vergeltung auf Russland und Pakistan konzentrierten. <font color="#FF0000">Er werde Musharraf eine Wunschliste mit Dingen präsentieren, die Washington für nützlich halte, sagte er, bevor er zehn Minuten mit ihm sprach</font>.
Der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage wird am 19. und 20. September Gespräche in Brüssel und Moskau führen, teilte US-Außenamtssprecher Richard Boucher mit. In Russland trete die gemeinsame Arbeitsgruppe über Afghanistan zusammen. Das Ministerium lobte darüber hinaus eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für Hinweise aus, die zur Ergreifung der für die Terrorserie Verantwortlichen führen.
Alle für einen
<font color="#FF0000">Die Nato betrachtet die Terroranschläge in den USA als Angriff auf das gesamte Bündnis, falls sie von einem fremden Staat aus eingeleitet worden sein sollten</font>. Das teilte Generalsekretär George Robertson am Mittwochabend nach der Sondersitzung des Nordatlantikrates in Brüssel mit. In diesem Fall wären erstmals in der mehr als 50-jährigen Geschichte der Nato alle Mitglieder der Allianz zur gemeinsamen Verteidigung verpflichtet, wobei das Ausmaß der Beteiligung von den Entscheidungen der einzelnen Regierungen abhängen würde. Auch Japan sagte den USA Unterstützung für den Fall von Vergeltungsmaßnahmen zu.
Dass sich die Bundeswehr direkt an einem militärischen Vergeltungsschlag beteiligt, gilt als unwahrscheinlich. Die Bundesregierung bereitet sich jedoch auf eine weit reichende deutsche Unterstützung vor. Bundeskanzler Gerhard Schröder beriet darüber am Donnerstag mit den zuständigen Ministern und engen Mitarbeitern. Verteidigungsminister Rudolf Scharping warnte jedoch vor Panikmache."Wir stehen nicht vor einem Krieg, wir stehen vor der Frage, was ist eine angemessene Antwort", sagte er in der ARD.
Quelle: http://www.spiegel.de[/b]
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