Gaza (dpa) - Israelische Kampfhubschrauber haben am Samstagmittag im Gazastreifen Einrichtungen der palästinensischen Polizei und des Geheimdienstes mit zahlreichen Raketen beschossen. Im Zentrum der Stadt feuerten sie allein sieben Raketen auf das Hauptquartier des palästinensischen Geheimdienstes im Zentrum Gazas. Bei Rafah, im Grenzgebiet zu Ägypten, trafen zwei Raketen Sicherheitseinrichtungen der Palästinenser. Zwei Raketen schlugen im Flüchtlingslager Nusseirat ein. Zunächst war nicht bekannt, ob dabei Menschen getötet oder verletzt wurden.
In der Nacht hatten israelische Soldaten bei Chan Junis im Süden des Gazastreifens zwei junge Palästinenser erschossen. Innerhalb einer Woche hat die jüngste israelische Armeeoffensive in den besetzten Gebieten mindestens 20 Palästinenser das Leben gekostet. Es war die Höchste Zahl von palästinensischen Opfern seit Beginn der Intifada vor fast einem Jahr. Die palästinensische Führung wirft der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Ariel Scharon vor, die Lage nach den verheerenden Terroranschlägen in den USA für ihre Zwecke auszunützen. In der Nacht waren israelische Panzer erstmals in autonomes Palästinensergebiet im Süden der Stadt Ramallah eingedrungen.
Scharon hatte am Freitagabend das für Sonntag geplante erste Treffen zwischen Außenminister Schimon Peres und Palästinenserpräsident Jassir Arafat - ohne Rücksprache mit Peres - untersagt. Nach Angaben des israelischen Rundfunks wollen beide Politiker an diesem Samstagabend oder am Sonntag über die Entscheidung von Scharon sprechen, der sich damit starkem Druck der Europäer und der USA widersetzte.
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