>>> Im 3 Sat kommt jeden Dienstag und Donnerstag jetzt nach 19 Uhr ein kurzer Beitrag zu Geld und dem Wesen des Geldes. Zum Auftakt gab heute Gunnar Heinsohn zum Besten, was er fĂŒr Geld hĂ€lt. Vielleicht wird das morgen frĂŒh wiederholt und jeder von Euch sollte sich das mal ansehen - eine Zumutung an das Publikum.
>>>Ich weiĂ ja nun, was Heinsohn zu diesem Thema erzĂ€hlt, aber das muss man wirklich mal life erlebt haben. UmstĂ€ndlicher kann man einen einfachen Sachverhalt nun wirklich nicht mehr darstellen. Statt einfach Guten Tag zu sagen, erzĂ€hlt er gleichsam eine viertel Stunde Stuss ĂŒber das Wesen des Tages, so dass der Zuschauer am Ende nur noch Gute Nacht sagen kann.
>>Warum war es denn deiner Meinung nach StuĂ?
>>GruĂ
>>Jochen
>kommt morgen um Neun in 3 Sat nochmal. Schau Dirs mal an und sag dann, ob man das den Zuschauern zumuten kann
>R
Nee, so nicht.
Warum hat er nicht ein GoldstĂŒck genommen und gesagt:
Das ist mein Eigentum und - wie Sie sehen - auch mein Besitz.
Dann hĂ€tte er ein StĂŒck Papier in die Kamera halten mĂŒssen.
Heinsohn: Hier ist ein Zettel, auf dem steht: Ich gebe jedem, der diesen Zettel mir prĂ€sentiert, jederzeit das in meinem Besitz und meinem Eigentum befindliche GoldstĂŒck. Bis der Zettel prĂ€sentiert wird, bleibt das GoldstĂŒck bei mir. Was kriege ich von Ihnen fĂŒr den Zettel?
Der Moderator hÀtte plietsch sagen können: Meine Jacke.
Heinsohn: Dann hĂ€tte ich Ihnen auch gleich das GoldstĂŒck geben können. Wir könnten direkt Gold gegen Jacke tauschen. Dann haben Sie das GoldstĂŒck und ich Ihre Jacke. Ist dann ihre Jacke genau so Geld wie mein GoldstĂŒck?
Moderator: Mhhm. Nein.
Heinsohn: Also ist weder Jacke noch GoldstĂŒck Geld? So kommen wir nicht weiter. Wozu ĂŒberhaupt der Zettel? Er ist eine Forderung auf mein GoldstĂŒck, die Sie zunĂ€chst behalten können so wie Sie Ihre Jacke behalten hĂ€tten. Glauben Sie, dass Sie den Zettel an einen anderen los werden können?
Moderator: Ja.
Heinsohn: Warum?
Moderator: Weil dann der andere das GoldstĂŒck bei Ihnen abholen kann.
Heinsohn: Und was kriege ich dafĂŒr, dass ich mein GoldstĂŒck so mir nichts dir nichts los werde, sobald mir jemand den Zettel prĂ€sentiert?
Moderator: Mhhm.
Heinsohn: Sie sehen also, dass das GoldstĂŒck selbst nur ein Tauschobjekt zwischen uns beiden sein kann. Was ist aber dann der Zettel? Solche Zettel, wo drauf steht: DafĂŒr kriegen sie ein GoldstĂŒck hat es seit Urzeiten gegeben, frĂŒher, bevor es Papier gab, existierten solche Zettel in Form von Tontafeln, auf denen steht: Gegen diese wertlose Tafel kriegen sie ein GoldstĂŒck.
Moderator: Mhhm.
Heinsohn: Der Zettel ist Geld. Denn er gilt fĂŒr jeden, der an einem GoldstĂŒck interessiert ist.
Moderator: Und wie komme ich an den Zettel?
Heinsohn: Indem sie mir ihre Jacke geben, denn die gefÀllt mir besser als meine.
(Variante dazu unten)
Moderator: Mhhm. Dann ist also der Zettel Geld.
Heinsohn: Ja. Schicken Sie mir Ihre Jacke, ich schicke Ihnen den Zettel. Mit dem Zettel können Sie sich eine neue Jacke bei dem kaufen, der auch Interesse an einem GoldstĂŒck hat.
Moderator: Und was ist mit dem Zins?
Heinsohn: Das ist der Preis dafĂŒr, dass ich Ihnen ein Anrecht auf etwas gebe, das sie leichter und schneller verwenden können, nĂ€mlich ein GoldstĂŒck, als ich Ihre Jacke. Denn die interessiert nur uns beide. Ich glaube nĂ€mlich nicht, dass ich auch jemand finde, der Ihre Jacke, nachdem sie bei mir eingetroffen ist, ebenfalls haben will so wie Sie jemand finden werden, der den Zettel haben will, mit dem er sich jederzeit das GoldstĂŒck bei mir abholen kann.
ENDE.
Variante:
Heinsohn: Indem sie sich verpflichten, mir eine neue Jacke zu kaufen, so eine wie Ihre, denn solche Jacken gefallen mir besser als meine.
Moderator: Ich kriege also Ihren Zettel und schulde Ihnen ein Jacke nach Ihrer Wahl. Und was ist mit dem Zins?
Heinsohn: Den verlange ich dafĂŒr, dass ich mit Ihrem Jackengutschein lĂ€nger nach einer Jacke suchen muss, die ich dann mit dem Gutschein kaufen kann als Sie mit meinem Goldgutschein etwas bei denen kaufen können, die Interesse an meinem Goldgutschein haben.
Moderator: Und wenn ich den Zins nicht bezahlen will?
Heinsohn: Dann kriegen Sie auch nicht den Zettel. Und das GoldstĂŒck ĂŒbrigens auch nicht, denn inzwischen gefĂ€llt mir diese Art Jacken doch nicht mehr.
Weitere (richtige) Variante:
Moderator: Wenn ich aber das GoldstĂŒck unbedingt brauche, weil ich ein solches GoldstĂŒck jemand schulde?
Heinsohn: Dann kann ich Ihnen den Zettel gerne schicken, aber sie mĂŒssen mir gleichzeitig einen Zettel schicken, auf dem steht, dass sie mir auch ein GoldstĂŒck schulden. Ich habe das GoldstĂŒck, sie haben keins. Und dafĂŒr, dass ich Ihnen das Anrecht auf mein GoldstĂŒck jetzt ĂŒberlasse, ich aber Ihr GoldstĂŒck erst spĂ€ter bei Ihnen abholen kann, nĂ€mlich nachdem Sie sich selbst eins besorgt haben, verzichte ich fĂŒr diese Zeit auf die anderweitige Verwendung meines GoldstĂŒcks. DafĂŒr will ich bezahlt werden.
Moderator: Tja, kann ich verstehen. Ich bin also als Schuldner buchstĂ€blich daran schuld, dass es solche Zettel ĂŒberhaupt gibt.
ENDE.
Guten GruĂ!
d.
<center>
<HR>
</center> |