Quelle: BÃ-RSENMAN-NEWSLETTER vom 20. September 2001
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OnAir: Die Abwärtsspirale der Konjunktur
Den dritten Tag in Folge Verluste an den amerikanischen Börsen:
Der Dow Jones rauschte gestern zwischenzeitlich 4% nach unten,
fing sich dann aber und endete bei minus 1,6%. Damit haben die
US-Werte seit den Terroranschlägen rund 10% eingebüßt, und es
sieht nicht so aus, als ob die Sache damit ausgestanden wäre.
Doch der Anschlag auf die USA ist nicht die Ursache, sondern
nur der Auslöser des Crashs. Die Ausgangslage: Die Kursverluste
der letzten eineinhalb Jahre haben sich in den USA weitgehend
auf den Technologiebereich beschränkt: Trotz aller Wehklagen:
weite Teile des amerikanischen Aktienmarktes von McDonalds bis
Boeing blieben von Kursverlusten verschont. Der Dow Jones hielt
sich stabil zwischen 10.000 und 11.000 Punkten. Doch schon seit
Monaten zeichnet sich ab, dass die Rezession das Ghetto der
Computerindustrie verlässt und die Gesamtwirtschaft erfasst.
Das Wachstum in den USA ist im zweiten Quartal auf Null
gefallen, und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass wir
bereits mitten in einer Rezession sind. Das haben die
Aktienkurse der Old Economy bislang ignoriert, und sie holen es
nun mit aller Heftigkeit nach. Präsident Bush hat die US-Bürger
in dieser Situation aufgefordert, sich durch die
Terroranschläge nicht vom Konsumieren abhalten zu lassen -
Kaufen als Konjunkturstütze und patriotische Pflicht. Doch die
amerikanischen Verbraucher werden damit nicht nur
psychologische Schwierigkeiten haben: Sie sind nach 10 Jahren
Konsumrausch objektiv überschuldet und fallen deshalb als
Konjunkturstütze aus. Die Terroranschläge beschleunigen diese
Krise und könnten den Dow Jones schnell bis auf 6.000 Punkte
runtertreiben.
Gruß
Bodo
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