Islamische Staaten warnen vor Ausweitung der US-Angriffe
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Viele Führer islamischer Staaten haben offenbar Zweifel, dass der US-Krieg gegen Afghanistan gerechtfertigt ist. Die Islamische Konferenz in Doha warnte am Mittwoch vor einer Ausweitung der US-Angriffe auf andere Länder.
Der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa al-Thani (r.), im Gespräch mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat.
[TA/ap] - Der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa al-Thani, erklärte am Mittwoch als Vorsitzender der Sitzung der Organisation der Islamischen Konferenz in Doha, der Kampf gegen den Terrorismus dürfe sich nur gegen diejenigen richten, die für die Anschläge in den USA verantwortlich seien. Und das setze auch schlüssige Beweise gegen die Beschuldigten voraus.
Möglicherweise würden auch unschuldige Zivilisten Opfer des Kampfes gegen den Terrorismus. Die Anschläge in New York und Washington am 11. September verurteilte der Emir nochmals. Gleichzeitig kritisierte er aber den von US-Präsident George W. Bush erklärten weltweiten Kampf gegen den Terrorismus. Der Dialog bleibe das beste Mittel zur Lösung von Konflikten, erklärte al-Thani. Es gelte das Prinzip «Wer nicht für mich ist, ist gegen mich» zu überwinden.
Scheich al-Thani forderte auch, Terrorismus nicht mit dem berechtigten Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung zu verwechseln. Der palästinensische Präsident Jassir Arafat warf Israel am Mittwoch auf den Konferenz in Doha erneut vor, den US-Krieg gegen den Terror zu nutzen, um die Kontrolle über die palästinensischen Gebiete zu verschärfen.
Der Emir von Katar rief dazu auf, einen Hilfsfonds fĂĽr das afghanische Volk einzurichten. Sein Land werde dafĂĽr 10 Millionen Dollar bereitstellen. In der Islamischen Konferenz sind 57 Staaten mit 1,2 Milliarden Einwohnern zusammengeschlossen.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, hatte die USA am Dienstag zum Beginn der Konferenz in Doha vor einer Ausweitung der Angriffe auf andere Länder gewarnt. «Jeder Militärschlag gegen ein arabisches Land wird schwere Konsequenzen nach sich ziehen und als Aggression gegen arabische Staaten betrachtet», sagte Mussa.
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