Giftgas-Anschläge vereitelt
Bild vergrößern
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den in München festgenommenen mutmaßlichen Terroristen Laset Ben Heni wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Der Schwerpunkt der Ermittlungen gegen den 32-jährigen Libyer liege jedoch in Italien, teilte die Sprecherin der Behörde, Frauke Scheuten am Donnerstag mit. Ben Heni soll nach Angaben italienischer Medien Kontakte zur Terrororganisation El Kaida von bin Laden gehabt haben.
Offenbar Giftgasanschlag vereitelt
Nach Angaben des n-tv Korrespondenten Udo Gümpel soll Ben Heni geplant haben, Lebensmitteldosen als Giftgas-Bomben zu präparieren. Beim Ã-ffnen der Dosen wäre das Gas dann ausgeströmt und hätte alle Anwesenden töten sollen. Diese Erkenntnis hätten Telefonmitschnitte und Lauschangriffe der letzten Wochen ergeben, melden italienische Zeitungen.
In einer von der italienischen Anti-Terror-Spezialpolizei UCIGOS abgehörten Unterhaltung zwischen dem Libyer Lased Ben Heni und zwei anderen Mitgliedern ANZEIGE
der"Salafitischen Gruppe für Kampf und Predigt" in einer Wohnung nahe Mailand, besprachen diese ganz konkret, wie die Giftgasanschläge durchzuführen seien.
Die römische Tageszeitung"la Repubblica" veröffentlichte das Abhörprotokoll am Donnerstag in Auszügen.
Vorrangig dachten die islamischen Fundamentalisten an Tomatendosen als Giftgas-Bomben. Die Dosen sollten mit einem Giftgas unter Druck präpariert werden. Das Giftgas sollte in Frankreich beschafft werden. Vorrangig große Dosen, so steht es im Abhörprotokoll, denn diese seien"sehr effizient, weil die Leute, so bald man die Dosen aufmacht, alle ersticken". Nach Meinung der Mailänder Ermittler soll es sich um etwa zehn Liter eines noch unbenannt gebliebenen Kampfstoffes handeln.
An anderer Stelle beschweren die Angehörten über die"nach dem 11. September erschwerten Arbeitsbedingungen". Man müsse schließlich"im Hintergrund arbeiten". Das sei aber nun nicht mehr gut möglich. Auch das BKA habe gerade eine ganze Terrorzelle ausgehoben, heißt es."Wie konnte das denn passieren, dass man die ganze Gruppe ausgehoben hat, als die gerade dabei waren, ein Giftgas-Attentat vorzubereiten? Ich brauche jetzt sofort zehn neue Männer und zwei Ersatzleute!", wird das Gespräch in dem Protokoll zitiert.
Kontakte zu bin Laden
Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass die Mailänder Terrorzelle direkten Kontakt zu Osama bin Laden hatte. In abgehörten Telefongesprächen sollen Mitglieder der Gruppe El Kaida direkt mit bin Laden in Afghanistan im Kontakt gewesen sein. Bei den Gesprächen mit dem Chef des Terrornetzwerkes soll es um Waffenlieferungen und Geldüberweisungen gegangen sein. In einem Gesprächsfetzen ist die Rede von einer Überweisung von 50 Mio. US-Dollar und an einer anderen Stellen ist die Rede davon,"dass bald etwas sehr Großes passieren wird".
<center>
<HR>
</center> |