Er war im Februar diesen Jahres bereits in der Telebörse.
Das übliche Bla Bla.
Allerdings muss man zugeben, dass die Hälfte des Mülls, den er von sich gegeben hat, ihm damals von dem ntv-Interviewer in den Mund gelegt wurde und er nur abgenickt hat.
Na ja, entschuldigt wohl kaum.
Aber ich habe noch den anschließenden Chat auf Festplatte, BossCube wird´freuen:
Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Gast am 23.02., 14 h
Gold - viel Spekulation, wenig Glanz
Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Jahrgang 1964, absolvierte nach Abitur und Bundeswehr eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Dresdner Bank AG in Wiesbaden. Danach wechselte er in den Devisen- und Edelmetallhandel der Dresdner Bank in Frankfurt. Dort wurde er auch zum Devisenhändler ausgebildet.
Zwei Jahre sammelte er Auslandserfahrung bei der Dresdner Bank in Singapur und Sydney. Nach seiner Rückkehr agierte er erneut im Edelmetallhandel in Frankfurt, absolvierte aber auch ein Jahr lang eine interne Ausbildung im Investmentbanking. Seit 1996 ist Wolfgang Wrzesniok Leiter des Edelmetallhandels bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, seit 1998 war er zusätzlich mit dem Aufbau des Rohstoffhandels der Bank (für Ã-l und NE-Metalle) in Frankfurt betraut.
Chat Protokoll
Wolfgang Wrzesniok: Guten Tag
ursilfono: Gold ist jetzt seit 20 Jahren gefallen, als Contrarian doch ein cooles Investment oder nicht?
Wolfgang Wrzesniok: Aus meiner Sicht nicht. Die Rolle des Metalls hat sich zu sehr verändert, es ist nicht mehr das Sicherheitspolster wie in vergangenen Zeiten. Das hemmt die Nachfrage und auf der Angebotsseite geben die Zentralbanken zu viel ab.
ProGold: Herr Wrzesniok Sie sagten im vorausgegangenem Interview, die Nachfrage nach physischem Gold würde nachlassen. Das World Gold Council hat aber eine Rekordnachfrage im 4. Quartal 2000 publiziert, die den bisherigen Rekord vom 3. Quartal 1999 überboten hat. Wie passt das zusammen?
Wolfgang Wrzesniok: Ich habe mich dabei auf die Situation vor Ort bezogen. Wenn man zum Beispiel das Geschäft an unseren Schaltern ansieht, kommt nur Gold herein. International sieht es anders aus, Indien, Südostasien (wieder) fragen weiter stark Gold nach. Wobei die Wirtschaftskrise in der Türkei oder auch das Erdbeben in Indien Einbußen bringen werden. Auch eine möglicherweise nachgebende Konjunktur in Europa/Amerika hätte diesen Effekt.
SOMyou: So: Erste Frage zur Nachfrage / Angebotsseite: Übersteigt nicht die Nachfrage das Angebot um mehrere xxxx tonnen?
BossCube: Die Nachfrage ist um über 1000 t größer.
Schmidt M:... das straft den goldpreis lügen...
Wolfgang Wrzesniok: Ja und nein. Die Nachfrage ist deutlich höher als die Minenproduktion (1999 4100 Tonnen vs. rund 2600 Tonnen). Die Differenz wird aber mehr als ausgeglichen durch Zentralbankverkäufe und Terminabsicherungen von Minen.
Techniker1: Wenn man sich den Gold-Chart einmal näher anschaut, dann steck da doch noch viel Phantasie drin. Wir befinden uns gerade nahe einer Unterstützung. Wenn die nicht hält, dann rauschen wir bis 180 US-Dollar. Aber wir haben auch durchaus Platz nach oben. Wie sehen Sie das Szenario?
Wolfgang Wrzesniok: 180 Dollar ist gleich ziemlich pessimistisch. Die Nachfrage würde hier sicherlich steigen, das Minenangebot deutlich zurückgehen und Zentralbanken nicht mehr verkaufen. Das stabilisiert den Markt vorher noch. Nach oben schließen wir einen ausbruch derzeit auch nicht gänzlich aus, 280 shen wir aber derzeit als Maximum an.
BossCube: Gold steigt erst dann richtig, wenn Private demoralisiert alles verkauft haben und sich die Investmentbanken die Keller vollgeladen haben. Die Berichterstattung erfüllt genau diesen Zweck.
Wolfgang Wrzesniok: Wohl kaum, es gibt sicherlich für Investmentbanken bessere Möglichkeiten ihr Kapital einzusetzen als durch den Kauf von Gold.
baisse: die wären?
Wolfgang Wrzesniok: Außerdem kann ich mir auch keine anderen Gründe vorstellen. Gold spielt im Investmentbanking keine besondere Rolle.
Goldbrief: Wird aber wieder!!!
Wolfgang Wrzesniok: Da haette ich nichts dagegen. Die Schwerpunkte, die in der Regel ja nicht überkapitalisierte Investmentbanken setzen, lassen sich ja den Zeitungen entnehmen, hier genannt ohne eigene Wertung: Vermögensverwaltung, M&A, Aktienmärkte
Aureleus: Herrr Wrzesniok....keine besondere Rolle? Investmentbanken verdienen sich Jahr für jahr eine goldene Nase an den Goldderivatgeschäften...woollen Sie uns verscheißern? Denn so bearish wie heute war das Volk noch nie in Sachen Gold
Wolfgang Wrzesniok: Also, im Vergleich zu den anderen Aktivitäten des Investmentbankings sind die Erträge aus dem Goldgeschäft marginal, selbst bei großen amerikanischen und schweizer Adressen. Das ist der Fakt. Andere Rohstoffe sind da im Moment wesentlich interessanter und selbst bei den Edelmetallen iist bei Platin und Palladium mehr Musik drin.
Moderator: Es gibt unter den Chattern einige Anhänger der Manipulations-These:
pagan: Was halten Sie von der Möglichkeit, daß der Goldpreis nach unten manipuliert wird, damit die großen Minengesellschaften wie Anglo Gold etc. kleinere und noch unabhängige Mine besser übernehmen können? Sozusagen die Globalisierung des Goldmarktes...n
BossCube: So ist es, N-TV
Wolfgang Wrzesniok: Gleich was zur Manipulationstheorie. Zunächst zu den Minen Die Minen die zuerst zu Übernahmekandidaten würden sind die mit hohen Produktionskosten, sich die aufzuhalsen kann nicht im Interesse der großen Gesellschaften sein. Anglogold hat vielmehr Minen abgestoßen, gerade Harmony hat solche marginalen Minen übernommen und denen gehts ganz gut. Die ohne Zweifel anstehende Konzentration im Minenbereich gibt es in anderen Branchen auch, hat außerdem mit dem hohen Kapitalbedarf zu tun, 1 neuer Schacht kostet 1 Mrd. Dollar.
Moderator: Jetzt also etwas zur Konspiration:
Wolfgang Wrzesniok: Zu den Vorwürfen von Gata. Ich halte nichts davon. Aus unseren Erfahrungen können die Zahlen, die von gata gestreut werden nicht stimmen. Von Zentralbanken verliehenes Gold in Höhe von 17.000 können nicht stimmen. Auch bestehen keine entsprechenden Minuspositionen. Fonds waren bis Herbst 99 bestimmt mit großen Positionen im Markt. Die wurden nach den Verlusten aber weitgehend geschlossen.
jeffery2: Warum wenden sich die von der Gata verklagten Investmentbanken nicht an die Ã-fffentlichkeit und widersprechen der Theorie, daß 8-10000t Gold geshortet worden sind und dies eine ernste weltwirtschaftkrise auslösen würde, wenn die eindeckungen jemals vorgenommen werden müßten
Wolfgang Wrzesniok: Schwer zu sagen, bei den Beteiligten wird die Theorie vielleicht für so absurd gehalten, dass sie sie nicht kommentieren wollen. Hat vielleicht auch rechtliche Gründe, gerade in den USA.. Weltwirtschaftskrise. Wenn die Zahlen stimmen würden, und es käme zu einem Shortsqueeze hätte das Folgen. Wenn aber die Theorie nicht stimmt, dann kann es auch keine Folgen geben.
Goldbrief: Der Goldpreisschwindel beginnt schon mit dem Goldpreis-Fixing. Wer hat die 7 Banken in London ermächtigt für 6 Milliarden Menschen täglich zwei Goldfixings vorzunehmen. Da wird der Goldpreis nicht nach Angebot und Nachfrage ermittelt, sondern nach dem Gutdünken dieser Banken. Und die kochen wohl Ihr eigenes Süppchen!?
Wolfgang Wrzesniok: Das Fixing stellt zweimal am Tag eine Momentaufnahme dar. Parallel dazu und ansonsten vorher und nachher auch wird überall auf der Welt Gold gehandelt und der Preis nach angebot und Nachfrage festgestellt. Ein Devisenfixing oder ein Dax-Schlusskurs ist ja auch keine Manipulation.
Sind übrigens nur fünf Banken. Macht das aber auch nicht schlimmer.
BossCube: Warum wird Gold so bekämpft? Weil es der Gegenpol zum Falschgeld (Fiat Money) ist.
Moderator: Was ist denn Fiat Money?
BossCube: Geld, das aus NICHTS geschaffen wird.
Schmidt M: plumbum... ;-))
Wolfgang Wrzesniok: Es gibt auch falsche Barren....
BossCube: Die Echtheit der Barren kann ich ja wohl ohne Probleme überprüfen.
gunnar2250: fiat-money: Es werde Geld.........
Wolfgang Wrzesniok: Gold wird meines Erachtens nicht bekämpft. Es hat nur seit den 70ern seine Rolle als Währungsreserve verloren und seitdem in vielen Gegenden nicht mehr als ein normaler Rohstoff.
BossCube: Gold ist Geld.
Wolfgang Wrzesniok: Damit unterliegt es den normalen Gesetzen von angebot und Nachfrage und die Zentralbanken sitzen auf 30.000 Tonnen ohne wirklich zu wissen, was sie damit sollen. Es bringt keine Rendite dort, ausser bei einem kleinen Teil, den man verleihen kann. Und der Zinssatz liegt bei 1 - 2 %, haut die Zentralbanker nicht gerade um.
MWagner: Gold ist nur solange Geld wie man daran glaubt
BossCube: MWagner. Papiergeld auch. Oder was war 1923 und 1948?
ProGold: Haben Sie Informationen darüber wieviel einzelne Notbanken verliehen haben?
Wolfgang Wrzesniok: Die Schweizer sind die einzigen, die es bekanntgeben, etwas über 200 Tonnen, glaube ich, ansonsten gibt es Schätzungen von Gold Fields Mineral Services, die sehen die Gesamtsumme bei rund 6000 Tonnen. Ich glaube dass die Zahl einigermassen stimmt.
SOMyou: Zum Thema Rohstoff: Ist nicht Gold auch für einen weiteren Industriellen EInsatz zu verwenden ( ähnlich wie die Metalle der Platingruppe?). Zumindest liegen hierzu schon Studien vor. Wie beurteilen Sie einen möglichen EInsatz, ähnlich wie Palladium in Katalysatoren?
BossCube: Für Gold finden sich unzählige industrielle Anwendungen. Es ist nicht zu ersetzen. Deshalb fällt der Preis....
Schmidt M:... nach oben...
Wolfgang Wrzesniok: Es gibt intensive Forschungen auf dem Gebiet, Anglo arbeitet daran, aber noch ohne Ergebnisse. Die Bedeutung in der Elektronicindustrie hat eher abgenommen. 75 % gehen nun mal in die Schmuckindustrie im Moment.
phils: stimmt es, dass sowohl bill gates als auch george soros und warren buffet in silber investiert ist?
BossCube: Phils: JA
BossCube: Gates hält ca 10% an Pan American Silver (PAAS)
Aureleus: die haben ihre eigenen Minen
Wolfgang Wrzesniok: buffet hat es bestätigt, war 98, es gibt aber Gerüchte, dass er inzwischen wieder einen Teil verkauft hat. Gates s.o.
ursilfono: phils: Schau mal bei Berkshire Hataway vorbei wegen Buffet
Wolfgang Wrzesniok: Silber erlebt immer wieder spekulative Attacken.
baisse: Sehen Sie den Gold Carry-Trade als so unrentabel an, daß eine Gold-Preis-Manipulation ausgeschlossen ist?
BossCube: Erläutern Sie bitte den Carrytrade.
Wolfgang Wrzesniok: Carrytrade heisst hier: Gold verkaufen, das Geld in anderen (lukrativere?) Märkte anlegen, und die bestehende Goldlieferverpflichtung mit billigem, geliehenem Gold erfüllen. In Wellen können solche Trades den Markt beeinflussen, gerade wenn Fonds Gold verkaufen um sich Geld zu besorgen, dass sie in anderen Märkten anlegen wollen. Ist jedoch gefährlich, wenn der Preis steigt gibt es Verluste. Das ist ja was GATA wem auch immer vorwirft. Die Theorie ist im Grundsatz ja richtig, ich glaube nur, dass die Minuspositionen in der Form nicht bestehen.
nicole Simon: Wie ist der goldhandel im chancen Risikoprofil für den Privatanleger einzuschätzen
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