INVEST aus CH (prima Seite) meint:
Die $ Hochs vom letzten Mai liegen wieder drin.
Sich gegen den Trend zu stellen, hat sich einmal mehr als unklug erwiesen.
Doch die seit Februar/März gebildeten $/CHF und EUR/$
Schulter-Kopf-Schulter Umkehrformationen sind noch gültig, solange der
Preis nicht 1.7540/0.8840 über- bzw. unterschreitet. Die Nackenlinien sind
jedoch weit entfernt.
EUR/$
Der langfristige Trend seit dem 8.10.98 hat den Widerstand bei 0.9740 (fallend). Das
Hoch im März lag bei 0.9780. Da der EURO mehr als 61.8% der letzten Mai/Juni
Bewegung korrigiert hat, ist jetzt mit den letzten Tiefs zu rechnen. EUR/JPY (unter
103.10), EUR/AUD (unter 1.6080) und EUR/£ (unter 0.6270) sind weiter negative
Crosses für EURO Bullen. Der EUR/$ unter 0.9635 (Nackenlinie) bleibt ein riskanter
Kauf. Entweder den EUR/$ beim Ausbruch durch die Nackenlinie kaufen oder long
Positionen unter die letzten Tiefs 0.8835 absichern.
$/JPY
Das Mai Hoch bildet weiter den nächsten Widerstand bei 110.05, gefolgt von
111.50/70, das Feb. Hoch. Eine erste Unterstützung liegt bei 107.85 und die nächste
bleibt bei 103.18 (Tief vom 15.10.99 & 17.4.00). JPY/CHF bleibt über der Aug.
Trendlinie (1.5205) und stützt weiter $/CHF. Die lange $/JPY Konsolidierung (seit
Sept. ‚99) dauert an. Trotzdem bevorzuge ich weiter eine $/JPY long Position mit Stop
bei 107.70 oder verkaufte $/JPY Put Optionen.
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Das Eurodrama zum ersten, zum zweiten und...
Am Donnerstag ist der Euro erneut unter starken Verkaufsdruck geraten. Das Erstaunliche
oder soll man besser sagen das Beunruhigende daran war, dass kein unmittelbarer Anlass
auszumachen war. Die europäischen Wirtschaftsdaten waren weder brillant noch schwach
und auch der Umstand, dass die EZB die Zinsen nicht erhöht hat, war keine Überraschung,
sondern allgemein erwartet worden. Somit bleibt einfach einmal festzuhalten, dass der
technisch wichtige Punkt bei 0.9130 unterschritten worden ist, was dann eine Serie von
Stop-Losses ausgelöst hatte. Das wiederum liess dann, technisch gesehen ein Bild der
Verwüstung zurück.
Wenn auch die unmittelbaren Ursachen für den jüngsten Einbruch des Euros nicht eindeutig
zu eruieren sind, so sind die Konsequenzen um so klarer:
1. Das psychologische Fiasko
Der Euro hat immer wieder Versuche unternommen"aufzustehen" und immer wieder sind
diese in sich zusammengebrochen. Dabei sind die Meinungen im Markt über die Verfassung
Europas gar nicht derart negativ, dass man verzweifeln müsste. Man rechnet damit, dass
die Volkswirtschaften der Eurozone sowohl dieses als auch nächstes Jahr wachsen werden
und in Deutschland wurde die, nach Meinung der Märkte wichtige Steuerreform
durchgesetzt. Gleichzeitig beginnt man sich auszurechnen, dass auch in anderen Ländern
sich das Steuerklima verbessern könnte. Wenn nun in einer solchen Ausgangslage, die
Währung einfach weiter sinkt und zwar nicht nur gegen den"Supermann" USD, sondern
auch gegenüber dem Yen, dessen fundamentaler Hintergrund nicht gerade rosig erscheint,
dann ist das für Eurobullen schon bald einmal ein Grund zum Verzweifeln. Denn woran
sollen sie ihre Hoffnungen auf eine Erholung noch anbinden. Daran, dass es nicht
schlimmer kommen kann? Nun, das ist aufgrund meiner Erfahrungen, die ich in
Anlagekommrittes schon gemacht habe ein zu dünnes Argument. Denn Faktum ist: im USD
sind die Zinsen höher und der Euro fällt punktum... Somit besteht ein beachtliches Risiko,
dass es zu massiven Verleiderverkäufen kommt, die den Euro ohne Weiteres auf neue
Tiefst drücken können.
2. Die fundamentale Problematik
Ein banales, jedoch nicht zu unterschätzendes Handicap besteht für den Euro darin, dass
die EZB bis zum 14. September eine Auszeit nimmt, d.h., er in dieser Zeit ohne ihre
Unterstützung seitens der EZB, wenn man von zu erwartenden verbalen, wohl jedoch
nutzlosen Interventionen einmal absieht, auskommen muss. Eine Intervention erachte ich als
wenig wahrscheinlich, da sich Zentralbanken nicht gerne in eine solche reaktive Haltung
drängen lassen. Allzu gerne werden Interventionen zudem auch als ein Schwächezeichen
interpretiert.
Eine solch lange"Durststrecke" bedeutet jedoch, dass der Euro nur dann wider Rückenwind
erhält, wenn entweder die US-Wirtschaftsdaten so schwach sind, dass man in den Märkten
von einer Zinssenkung des Feds am 22. August ausgeht und/oder, dass die europäischen
Zahlen superstark sind. Von beidem ist zur Zeit nicht auszugehen. Eine weitere Variante
wäre ein massiver Einbruch an den US-Aktienmärkte. Jedoch darauf zu setzen ist doch eine
allzu vage Angelegenheit.
Somit muss ernsthaft damit gerechnet werden, dass die alten Tiefst bei 0.8850
unterschritten werden und dadurch eine neue Verkaufswelle ausgelöst wird. In diesem Falle
wird auch der Bund nicht mehr ungeschoren davonkommen. Schon jetzt gewinnt man den
Eindruck, dass er, als auch der Aktienmarkt als Folge der Euroschwäche unter Druck
geraten. Wenn sich diese Tendenz im Falle eines Sell-offs im Euro verstärkt und der Bund
gegenüber dem Treasury dabei zu einem Underperformer wird, dann verliert die EZB nicht
nur definitiv die Initiative am langen Ende der Kurve, sondern Europa geht auch des
Zinsvorteils verlustig. Und die bei einer weiterhin relativ zu den USA weniger dynamischen
Wirtschaftsentwicklung!! Für die europäischen Volkswirtschaften wäre ein solcher, von der
Vertrauensfrage in den Euro und nicht von wirtschaftlicher Stärke getriebener Zinsanstieg
verheerend, denn es sieht immer mehr so aus, als ob der Wirtschaftserholung in Europa
etwas der Schwung abhanden komme.
Nebst diesen o.e. Problemen kann auch gesagt werden, dass die Geburt einer Währung
aus einer Währungskrise heraus kein guter Start ist, denn daraus könnte durchaus
resultieren, dass man schon von Beginn weg für das Halten dieser Währung eine gewisse
Risikoprämie in Form höherer Zinsen verlangt und somit einen Nachteil für die europäischen
Volkswirtschaften sozusagen festschreibt.
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Baldur meint: DANKE, HERR Ex-Kanler Kohl für diese tolle Kuckucksei
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