Hi,
war eine tolle Idee.
Nun zu den Details:
>[/i]Sehr geehrter Herr Professor Hankel
>..
>Es handelt sich hier um ein Börsen- und Wirtschaftsforum in dem sehr interessante Gedanken zum Geldwesen, einer kommenden Weltwirtschaftskrise und allgemeinen Fragen zur Tagespolitik oder Geschichte ausgetauscht werden.
>Prominente Teilnehmer sind unter anderem Dr. Paul C. Martin (Ex-Chefredakteur BILD) und Reinhard Deutsch (Sachbuchautor).
>Falls Sie Zeit und Interesse haben, werfen Sie doch mal einen Blick in dieses Forum.
>Die Diskussionen werden z.T. auf einem hohen intellektuellen Niveau gefĂŒhrt.
>Fast alle Teilnehmer sind sich darin einig das eine groĂe Geldkrise vor der TĂŒr steht.
>Differenzen gibt es lediglich in Zeitvorstellungen und möglicher Szenarios wie Deflation/Inflation.
>.. P.C. Martin, der unter dem Pseudonym"dottore" schreibt, hat sich mit groĂer Hingabe diesem Artikel gewidmet und ihn recht kritisch begutachtet.
>Ich möchte Ihnen hiermit eine kleine Kostprobe zukommen lassen.
>Vielleicht erwacht durch den nachfolgenden Schlagabtausch Ihr KĂ€mpferherz und Sie geben ebenfalls, soweit dies Ihre Zeit gestattet, einen"bissigen" Kommentar in oben genanntem Forum dazu... [/i]
>Herr Hankel hat mir vor einer einer Stunde folgendes Fax gesandt:
>.. Ich gehe keinem Streit aus dem Weg, aber deswegen nicht ins Internet. Wenn Sie wollen, können Sie die folgende Erwiderung auf PCM a.D fĂŒr mich dort einrĂŒcken.
>"Lieber PCM. Sie waren schon besser, als Sie noch glaubten:"Gold schlÀgt Geld"!
>Im alten Goldstandard (GS) gab es feste (staatlich legalisierte) Wechselkurse und Àusserst beschrÀnkte Kreditlinien im Inter-Zentralbankverkehr.
Kreditlinien gab's nicht. Denn die hatten sich durch Goldzu- und -abflĂŒsse erledigt.
>Man zahlte cash (in Gold) oder glich offene Positionen ĂŒber die GeldmĂ€rkte aus durch zinsinduzierte Bankoperationen.
Offene Positionen wurden letztlich ausschlieĂlich durch Gold ausgeglichen. Das war der Witz des GS.
>[/b]In"meinem" Bretton Woods (BW II) gibt es ebenfalls feste (in SZR statt Gold definierte) Wechselkurse und kurzfristige overdrafts im Inter-Zentralbankverkehr, doch zentralisiert bei der Welt-Girozentrale oder Welt-Zentralbank (WZB), nur statt in Gold oder Dollar in SZR.
>Was ist der Unterschied zum guten alten GS?
>Die Welt-LiquiditÀt hÀngt weder an zufÀlligen Goldfunden oder vertrauensschÀdigenden US-Defiziten.[/b]
Die zufÀlligen Goldfunde haben sich erledigt, siehe Konnex zwischen Goldpreis und Goldförderung.
Die US-Defizite sind allerdings unser aller Grab.
>Der Inter-Zentralbankverkehr lĂ€uft geregelt - und getrennt von den MĂ€rkten - ĂŒber die WZB.
>BW II ist ein gelĂ€uterter GS. Absolut missbrauchssicher: denn die Schuldner können nur auf ihre begrenzte Linie ziehen; ab dann mĂŒssen sie zwecks Abwertungsvermeidung die Zinsen erhöhen oder anderweitig (z.B. fiskalisch) deflationieren.
Das ist völlig neu! Und absolut zu begrĂŒssen. Das Problem ist a) die Festlegung der Linien (denn LĂ€ndern, die keinerlei Reserven, aber massenhaft, diese ĂŒbersteigenden Schulden haben - was sollen deren"Linien" sein. Das gibt's nicht, dass man einem Schuldner - Drittweltstaat - noch eine Linie einrĂ€umt, das wĂ€re dann volle Pulle Ziehen auf die Linie, allein schon um die bisher aufgelaufenen Schulden zu bedienen).
>Diese Reform zieht zwangslÀufig die"Substitution" der bisherigen ZB-Dollar-Reserven in SZR-Guthaben bei der WZB nach sich, weswegen die USA (als bisherige De-facto-WZB) strikt dagegen sind.
ZB-Dollar-Reserven hat auĂer ein, zwei Dutzend Notenbanken niemand. Dass die USA dagegen sind (= Welt-Dollarschuldner) ist völlig klar.
>Doch Publizisten wie Sie mĂŒssten das öffentlich plausibel machen und anklagen statt in banking-orientierte (und seit dem Currency-Streit von vor 150 Jahren (!) als lobby-Theorie entlarvte) Pseudo-Argumente zu flĂŒchten. Professoren sind eben unabhĂ€ngiger und mutiger als Journalisten vom Boulevard!
Mit dem"Anklagen" ist das so eine Sache. Und von mutigen Professoren habe ich bisher wenig vernommen - oder welcher Professor macht die USA zur Sau, welcher gar Japan?
>Ihre Zins"theorie" ist vom selben Kaliber. Wenn heute MÀrkte Zinsen bestimmen statt ZB, dann liegt das an den von Ihnen zur"NormalitÀt" erklÀrten Defekten des Systems. Geld entsteht immer und zuhause - aus ZB-Krediten an die Banken.
<font color="FF0000">Aus ZB-Krediten? Niemals!</font>
>Folglich ist der dafĂŒr verlangte ZB-Zins"der" Leitzins, von dem alle anderen nach Frist und BonitĂ€t abgestuft abhĂ€ngen. Wenn der internationale Geld- und Kapitalmarktzins scheinbar unabhĂ€ngig von den ZB-Zinsen entsteht und diese bestimmt, dann nur deswegen, weil nur noch die nationalen Geld- und KapitalmĂ€rkte an der Kette der ZB liegen - aber eben nicht die internationalen.
Die Kette gibt's (nur nach oben, mit einer Kette kann man nicht den Angeketten stoĂen) aber es ist keine Zinskette, sondern eine Kette die so ausschaut: Durch die Manipulation der MonopolprĂ€mie können die ZBs die den GBs aus ihren, zur ZB-Geld-Beschaffung hinterlegten PfĂ€ndern ohnehin zuflieĂenden Zinsgewinne schmĂ€lern (in diesen Tagen oft genug erklĂ€rt).
>Nur: Diese Anomalie verschwindet, wenn wie im GS oder meinem BW II die ZB"ihre" Wechselkurse weltweit an den globalen FinanzmĂ€rkten verteidigen mĂŒssen. Wechselkurs- und Zinspolitik bilden eine Einheit und dĂŒrfen nicht getrennt werden. Wer es versucht - siehe die Gegenwart - verliert beides.
Das stimmt. Aber wer wird ernsthaft seinen WK verteidigen (Klartext: harte Politik mit Massenarbeitslosigkeit fahren), wenn die nÀchsten Wahlen ins Haus stehen?
>die Herrschaft ĂŒber"seinen" (nationalen) Geldmarkt und dessen Zins und ĂŒber den globalen Geldmarkt und dessen Zins. Letztere reflektieren dann fast nur noch erwartete oder befĂŒrchtete Risiken. Nur das wusste bereits vor 200 Jahren Ricardo.
Ja, das wÀre schön. Aber Ricardo war - wiewohl Bankier - zu wenig Praktiker in Sachen"Risiko", zumal der Realwirtschaft.
>Lieber PCM: Wenn Ihnen Keynes (oder meine Wenigkeit) nicht geheuer sind, dann lesen Sie diesen.
>Ricardo war genauso konservativ wie Sie, wusste aber im Gegensatz zu Ihnen, wie man Geldwerte und GeldmÀrkte stabilisiert.
Ja, das wusste er, siehe"On the High Price of Bullion" (1810).
>Freundliche GrĂŒĂe Ihres WH
>PS. Warum stört Sie der Euro? (Cash 6/01 S.18)
(Ich hatte darin Hankel ausfĂŒhrlichst zitiert und gelobt).
>Eigentlich entspricht er doch Ihren Vorstellungen von einer national (in diesem Fall europa-intern) gemanagten WÀhrung, die international frei - wie eine Aktie - gehandelt und daher unter pari bewertet wird. Was Sie am Euro kritisieren: miserbale Deckung, manipulierbare Konvertierbarkeit - all das ist doch nur möglich, weil es eben keine legale (völkerrechtlich verbindliche) Einbindung des Euro in ein WeltwÀhrungssystem gibt.
Nein, das hat nichts mit Einbindung zu tun. Sondern ausschlieĂlich mit der"Deckung", die - siehe tier-2 - grotesk fahrlĂ€ssig ist. Zum Schluss kann jeder auch noch ein Hundeshalsband bei der EZB einreichen und kriegt Bares.
>UnbewuĂt ist Ihnen klar, dass Wechselkurslosigkeit nach innen (=Euro) und freier Wechselkurs(ver)fall nach auĂen eben kein System ergeben, sondern das Gegenteil: ein systemloses Chaos, das nur noch durch mehr oder minder intelligentes Management zusammengehalten wird - wobei sich fragt, wie lange!"
Nicht mehr lange, da hat er Recht.
>So weit die Antwort von Prof. Hankel.
>Werter dottore!
>Es war nicht meine Absicht Sie in irgendeiner Form vorzufĂŒhren, dies mĂŒssen Sie mir glauben.
>Sinn und Zweck meiner Aktion war es noch einen"Bekannten" in das Forum zu holen.
>Ich dachte mir mit"aus der HĂŒtte locken" klappt das am besten.
>Ich wollte auch schon mal beim Bankier Bethmann anfragen, habe Ihn aber nie an die Strippe bekommen.
>Ich habe eben nicht die richtigen Verbindungen. ;-)
>Da Sie nun eben indirekt herausgefordert wurden und Sie ganz sicher darauf antworten werden, gehe ich schon mal vorsichtshalber in Deckung.
Wozu? Hier wird frisch und frei diskutiert und jeder rÀumt rasch einen Fehler ein, wenn er aufscheint.
>Falls Ihnen meine Aktion miĂfallen hat, sagen Sie es.
Mitnichten! GroĂartige Idee.
Und vielen Dank.
GruĂ
d.
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