Angeblich wird eine Auffanglösung erarbeitet
<font size=5>Neue Gerüchte um die Schmidt-Bank</font>
HANDELSBLATT, 16.11.2001
cbu MÜNCHEN. <font color="#FF0000">Die Spekulationen um die Probleme der Schmidt-Bank aus Hof verdichten sich. Angeblich ist die Privat-Bank wegen hoher Wertberichtigungen für ihre Kredite in Schwierigkeiten</font>. Wie es gestern in Bankenkreisen hieß, werde derzeit an einer Auffanglösung für die Schmidt-Bank gearbeitet. Daran sind angeblich die Bayerische Landesbank, die Hypo-Vereinsbank sowie der Einlagensicherungsfonds der privaten Banken beteiligt.
Die Bayerische Landesbank (BayernLB), zu je 50 % in Besitz der Sparkassen und des Freistaates Bayern, dementierte jedoch umgehend."Wir verhandeln nicht in Sachen Schmidt-Bank", sagte ein Sprecher. Aus dem Sparkassen-Lager verlautete, es sei nicht vorstellbar, dass gerade die BayernLB an der Rettung einer Privatbank beteiligt werde. <font color="#FF0000">Die Schmidt-Bank steht mit insgesamt rund 140 Filialen in Nordbayern, Sachsen und Thüringen in direkter Konkurrenz zu den dortigen Sparkassen</font>. Bei der letzten Krise der Schmidt-Bank war trotz aller Kritik die Staatsbank LfA eingesprungen.
Die Hypo-Vereinsbank (HVB) will sich zu einer Beteiligung an der Rettung nicht äußern. Doch waren zuletzt Verhandlungen zwischen der HVB und der Schmidt-Bank zur Übernahme des Discount-Brokers Consors abgebrochen worden. <font color="#FF0000">Consors kämpft derzeit mit hohen Verlusten und befindet sich zu fast 65 % in Besitz der Schmidt-Bank</font>. Unklar ist weiterhin die Lage bei der Schmidt-Bank. Gestern wollte die Privatbank"keine Stellung zu Marktgerüchten" nehmen. Während sich die Spekulationen über hohe Wertberichtigungen hartnäckig halten, hatte Karl Gerhard Schmidt, persönlich haftender und geschäftsführender Gesellschafter, zuletzt eine Existenzgefährdung geleugnet. <font color="#FF0000">Gleichzeitig räumte er aber ein, dass das Kreditgeschäft der Privatbank unter der schwierigen Konjunkturlage leiden würde</font>. Die Ertragslage sei derzeit"gedämpft". Die Strukturen würden"energisch" gestrafft, was die Schließung von kleineren Filialen bedeuten könnte.
Gleichzeitig verhandelt Schmidt in Sachen Consors über einen Verkauf oder eine Beteiligung. Gesprochen werde mit nationalen und internationalen Interessenten. Consors ist derzeit an der Börse fast 650 Mill. Euro wert. Die Schmidt-Bank hatte zuletzt bestätigt, dass das Privatkundengeschäft der Consors Capital Bank in die Schmidt-Bank integriert werde. Die Mutter Consors steckt derzeit angesichts der Börsenflaute tief in den roten Zahlen. Für das Gesamtjahr wird mit Verlusten von knapp 80 Mill. Euro gerechnet.
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