> Grosse Krise in Sicht? > Von Bernd Niquet
> > Wer haette das gedacht? Erstens, dass es so schlimm gekommen ist, > zweitens, dass es sich derart gebessert hat und drittens, dass ich jetzt > sogar mit den Elliottwavern uebereinstimme. Doch der Reihe nach ein paar > Thesen:
> > 1.) Ein Markt, der von der Spitze bis zum Low fast 60 Prozent verliert, > erholt sich davon nicht in ein paar Wochen. > 2.) Das gegenwaertige Geschehen ist daher nicht anders denn als > Baerenmarkt-Rallye zu interpretieren. > 3.) Baerenmarkt-Rallyes sind das schlimmste, was es an der Boerse > ueberhaupt gibt. Denn sie kosten gemeinhin den Kopf. > 4.) Die schwierigsten Perioden wirtschaftlich wie die Boerse betreffend > sind die Situationen, in denen sich ein sinkender Geldwert in einen > steigenden beziehungsweise ein steigender in einen sinkenden verwandelt. > Oder, etwas abgeschwaecht ausgedrueckt und auf die heutige Zeit > angewendet: Wenn ein inflationaeres Szenario sich in ein preisstabiles > oder deflationaeres wandelt.
> > Nun gibt es eine wirklich Duplizitaet der Ereignisse: a.) Sollte sich die > letzte These als richtig herausstellen, dann kann nur die Periode 1929 ff. > der Modellfall fuer heute sein. Modellfall, nicht Wiederholung. > Erstaunlich daher, dass b.) die gegenwaertige Marktsituation exakt der zum > Anfang 1930 entspricht.
> > Ich habe an vielen Stellen diese Parallelitaet naeher erlaeutert, daher > hier nur dies: Ueber die Phase 1929-1930 kursieren in Hinsicht auf die > Boerse in der Oeffentlichkeit fast nur Ammenmaerchen: Wie schlimm, wie > schwarz, wie schrecklich das alles war. Tatsache ist jedoch: Der gewogene > Index der Statistics und Co. der 50 wichtigsten Industriewerte an der New > Yorker Boerse erreichte am 7. September 1929 sein Alltime-High und fiel > anschliessend bis zum Low am 29. Oktober 1929 (bzw. am 6. November 1929 > erneut getestet) um 36 %. Anschliessend stieg der Index erneut an, machte > etwa 50 % seiner Kursverluste wieder wett und fiel dann bis zum Ende 1930 > wieder in etwa auf das 1929er Low zurueck.
> > Richtig schlimm wurde es jedoch erst 1931 und besonders 1932. Doch vorher > nicht!!! 1929 und 1930 koennen daher durchaus als Referenzfall fuer heute > gelten. Oder wie der Volksmund sagt: Auf einem Bein kann man nicht stehen. > Zumindest nicht lange. Interessanterweise sind dies nun auch genau die > Ergebnisse, die beispielsweise Juergen Kuessner auf seiner Internetseite > www.elliottwaves.de vertritt: Nasdaq und Neuer Markt noch ein wenig nach > oben, doch noch in diesem Jahr der Dreh nach unten. Aehnlich wie der Dow, > den Kuessner demnaechst unter 8.000 Punkten sieht. (Der dann jedoch > merkwuerdigerweise noch einmal ein Alltime-High sehen soll.) Doch > spaetestens von dann an geht´s bergab. Eine laengere nervtoetende Baisse. > Und keine Wende in Sicht, bevor nicht vorher die Medien den"Death of > Equities" verkuenden. Und so weit sind wir wohl derzeit noch nicht.
> > Oder, wie Barton Biggs von Morgan Stanley es gerade so schoen ausgedrueckt > hat: Warum soll gerade der laengste Aufschwung der Geschichte von der > kuerzesten Rezession abgeloest werden?
> > * > Wie kann man es noch toller treiben als bei der Anlegerabzocke am Neuen > Markt? Lesen Sie ueber die wirkliche"Lizenz zum Gelddrucken" Bernd > Niquets neues Buch"Der Zauberberg des Geldes", Roman, mit einem Vorwort > von Joachim bessing, FinanzBuch Verlag, Muenchen 2001, 208 Seiten, DM 34, > ISBN 3-932114-69-8.
www.doersam-bief.de
<center>
<HR>
</center> |