Für die Konjunktur in Deutschland ist nach Einschätzung der Landeszentralbank in Hannover auch für 2002 vorerst keine Wende in Sicht."Es gibt bisher keine Anzeichen für eine Trendwende", sagte LZB-Präsident Hans-Helmut Kotz am Dienstag vor Journalisten. Sollten sich die Hoffnungen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA nicht erfüllen, könne in Deutschland eine"richtig kräftige Rezession" nicht ausgeschlossen werden, sagte Kotz."Nicht nur die wirtschaftliche Lage hat sich verschlechtert. Auch die Perspektiven werden von den Unternehmen deutlich negativ beurteilt", sagte Kotz bei der Präsentation einer Konjunkturumfrage unter gut 900 Unternehmen in den Ländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen.
Erstmals blickten die Unternehmen bei der Herbstumfrage der LZB überwiegend mit Pessimismus in die Zukunft. 27 Prozent der Firmen erwarteten eine Verschlechterung ihrer Lage, nur 12,4 Prozent eine Verbesserung, sagte Kotz. Per Saldo sei die Stimmung mit minus 15 Prozent negativ, nachdem die Frühjahrsumfrage noch eine positive Stimmung von plus sieben Prozent ergeben hatte.
In der aktuellen Diskussion über die Möglichkeit einer Rezession in Deutschland plädierte Kotz dafür, den Blick nicht so sehr auf die Frage zu lenken, ob die Wirtschaft in zwei Quartalen nacheinander schrumpfe."Da sind wir nah dran", sagte er. Ã-konomisch wichtiger sei jedoch, wieweit die Unternehmen unter ihren Möglichkeiten arbeiteten. Derzeit nehme die Unterauslastung in der Breite der deutschen Wirtschaft zu. Dies führe zu einem Abbau der Beschäftigung und damit zu steigenden Arbeitslosenzahlen. Auf Grundlage dieser Kriterien habe das amerikanische National Bureau of Economic Research für die USA seit dem Frühjahr eine Rezession diagnostiziert."Hätten wir ein National Bureau in Deutschland, dann würde dieses von Rezession sprechen", sagte Kotz.


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