Hallo
Das Wall Street Journal-Europe vom 7. Jänner 2002 berichtet über die jüngste Konferenz der American Economics Association (AEA) in Atlanta. Thema der Zusammenkunft war die Frage, «ob Geld glücklich macht». Das Thema ist für Ã-konomen aus folgendem Grund von Interesse: Wenn die Annahme vom"homo oeconomicus" zutrifft, der sein Wohlbefinden auf rationale Art und Weise maximiert, so müßte eigentlich auch die Hypothese stimmen, daß die Menschen im Laufe der Zeit allmählich immer glücklicher werden.
Wie die zur Vorbereitung der Veranstaltung durchgeführten empirischen Erhebungen in den USA und Europa nun allerdings gezeigt haben, liegen die Dinge nicht ganz so simpel: Es gebe zwar ( - was nur für die Vertreter eines"neuen Menschen" überraschend sein kann - ) einen sehr starken Zusammenhang zwischen Geld, d.h. zum Beispiel einem unerwarteten Geldgewinn, etwa durch eine Erbschaft oder durch einen Lotteriegewinn, oder einfach gemessen am relativen Einkommen eines Menschen, und dessen subjektiver Empfindung"glücklich zu sein" bzw."sich wohlzufühlen". Aber offensichtlich nimmt die subjektive Empfindung"glücklich zu sein" bzw."sich wohlzufühlen" sowohl ab, wenn die eigenen Erwartungen steigen, als auch, wenn gleichzeitige, womöglich noch höhere Einkommenszuwächse anderer Neidgefühle induzieren.
Die empirischen Befunde hätten allerdings auch gezeigt, daß"Neid auf andere" in Europa viel verbreiteter ist als in den USA. In den Staaten seien den Menschen die Einkommen der jeweils anderen weniger wichtig als in Europa."Es gibt schlüssige Hinweise darauf, daß die aufgrund von 'Ungleichheit' entstehende Wucherung von Neid in den Vereinigten Staaten nur bei der Untergruppe reicher Linker vorhanden ist", wurde in einem am Kongreß vorgetragenen Arbeitspapier festgestellt.
Grüße
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