>>>Hi Xerxes!
>>>Dir auch noch ein schönes neues Jahr!
>>>An die Börsen und die gesunkene Marktkapitalisierung hatte ich auch zuerst gedacht, aber da ging es ja schon viel früher bergab.
>>Hier die Frage, wann die sinkenden Kurse Bilanzwirksam werden? Doch erst am folgenden Bilanzstichtag, oder?
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>Yo, klar die Verzögerung macht Sinn. Brauch wohl noch Coffein um endlich wach zu werden *g*
>Aber"nur" die fallende Börse ist mir irgendwie zu wenig; dachte immer, dass da auch Verbindlichkeiten von Unternehmen mit drinstecken. Dottore hatte es mal erklärt, aber ich find das Posting nicht mehr wieder.
>Gruss
>Cosa
Hi Cosa,
den erläuternden Text aus der Quelle hier, der sich darauf bezieht:
Foreign-owned assets in the United States increased $52.1 billion in the third quarter,
following an increase of $226.6 billion in the second. There was a shift to a decrease in
liabilities reported by U.S. banks and reductions in inflows for net foreign purchases of U.S.
securities other than U.S. Treasury securities and for foreign direct investment in the United
States.
kennst Du natĂĽrlich.
Daraus geht nach meiner Meinung folgendes hervor:
1. Die US-Banken bzw. ihre (rechtlich selbständigen) Töchter außerhalb der USA und genuine"foreigners" haben im fraglichen Zeitraum um rd. 175 Mrd. $ weniger in die USA transferiert als im Zeitraum davor.
2. In den Zeiträumen davor nahmen die US-Banken große Summen, vor allem in Euroland auf (das war glaube ich mein Posting), was auch den starken Anstieg des US gegen € erklärt hat, der inzwischen so gut wie aufgehört hat. Wechselkurs im selben Zeitraum kaum verändert.
3. Von"Foreigners" (wie unter 1 beschrieben, also auch US-Bankentöchter) wurde weniger in die USA transferiert, was seine Ensprechung in einer geringeren Aufnahme von Bankschulden der"Foreigners" im Ausland finden müsste.
Oder anders: Die"Foreigners" haben sich weniger stark an den Geld- und Kapitalmärkten außerhalb der USA bedient, um die Summen danach in die USA zu transferieren.
Dass dieser Abfall der Inflows um die 175 Mrd. $ kein Pappenstiel sind, ist klar. Die US-Banken (wie oben) sind in ihrer Geldbeschaffung außerhalb der USA vorsichtiger geworden und ebenso in ihrer Einschätzung möglicher Kurssteigerungspotentiale an den US-Finanzmärkten, in die das im Ausland aufgenommene Geld Kapital via"Umtausch" in US$ zuvor sehr stark geflossen ist.
Der geringere"increase" beim Inflow in die USA entspricht also dem "decrease in liabilities" (Schulden), die (vor allem die US-connected)"Foreigners" außerhalb der USA eingegangen sind. Wozu natürlich die übrigen Käufe von US Securities durch Foreigners kommen, die ebenfalls zurück gegangen sind. Die"direct investments" hattest Du ja auch schon genannt.
Oder so (theoretische Beispiele):
Fall A: JPMorgan Europe hatte bisher 100 in Euroland aufgenommen (inflow in die USA = 100), jetzt nur noch 20 (inflow = 20, RĂĽckgang = um 80).
Fall B: Hypovereinsbank hatte bisher 100 (egal jetzt woher die 100 kamen, vielleicht als zusätzliche Verschuldung der HVB am €-Geld- und/oder Kapitalmarkt, vielleicht als ihr sonstwie zugegangene Mittel) in die USA transferiert (= inflow = 100). Jetzt nur noch 20 transferiert (= inflow = 20). Rückgang des Inflow = um 80.
Fall C: BMW hat entsprechend weniger in seine US-Affiliates gesteckt - ebenfalls niedrigerer inflow.
So könnte es hinkommen. Jedenfalls erklärt der Rückgang des inflows sehr klar den nicht mehr weiter gestiegenen (und wegen der schon erreichten WK-Realtion gestoppten) Kurs des US$.
Und damit zugleich auch, dass Wechselkurse heute gar nichts mehr mit"realen" Transaktion,"Kaufkraftparitäten" usw. zu tun haben, sondern nur noch mit dem Hin- und Herschießen von Geld & Kapital (obendrein zum größten Teil im jeweils anderen Teil in Form von Verschuldung aufgenommenem!), um an den Finanz- und Devisenmärkten erwartete Differenzgewinne mitzunehmen.
Lang lebe die Bubble of Finance!
GruĂź
d.
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