Heute 19:31 Uhr
<font size=5>EURO-BARGELD - FOKUS 2 - Der Euro gehört schon fast zum Alltag </font>
(neu: Verbraucherzentrale, Bürgertelefon, D-Mark-Rückfluss)
Frankfurt, 11. Jan (Reuters) - <font color="#FF0000">Nur knapp zwei Wochen nach Beginn des größten Währungstauschs der Geschichte haben die Bürger der Euro-Zone fast nur noch Euro-Bargeld in der Tasche. Besonders in Deutschland sei der Wechsel zum neuen Geld erstaunlich schnell verlaufen und glatt gegangen, zogen Banken und Einzelhandel am Freitag Bilanz</font>. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet, dass überall in der Euro-Zone ab dem Wochenende fast nur noch mit dem neuen Geld bezahlt wird. <font color="#FF0000">Lediglich in Italien ging der Währungswechsel wegen Organisationsmängeln nur schleppend voran</font>. Viel Arbeit wird in den kommenden Wochen noch der Rückfluss des alten Bargeldes bereiten.
Banken und Einzelhandel zogen eine positive Bilanz der Euro-Bargeldeinführung."Das ist alles mit viel Enthusiasmus gut über die Bühne gegangen", sagte Andreas Goralczyk vom Bundesverband deutscher Banken. Auch die Deutsche Bundesbank äußerte sich sehr zufrieden, wie problemlos der Währungswechsel dank guter Vorbereitung verlaufen sei. Bis zum 9. Januar sei neues Geld im Wert von 80 Milliarden Euro in Umlauf gekommen und zur gleichen Zeit altes Bargeld im Wert von 60 Milliarden DM zurückgeflossen. Gut die Hälfte aller ausgegebenen 37,5 Milliarden Mark- und Pfennig-Stücke ist nach Schätzungen der Bundesbank verloren gegangen oder in Sammlerschatullen verschwunden - immerhin Bargeld im Wert von 2,4 Milliarden DM.
Überrascht hatte alle Euro-Planer, wie schnell sich die Deutschen ihrer geliebten D-Mark entledigten und den Euro annahmen. <font color="#FF0000">Erste Umfragen zeigten sogar, dass erstmals eine Mehrheit den Euro begrüßte</font>.
Eigener Kommentar: Das ist die"berühmte" Sorte der Erstumfaller die sich durch Medienpropaganda und allgemeiner Euphorie besonders leicht in ihrer Meinung kippen lassen...
Unerwartet viele Menschen reihten sich in Schlangen ein zum Bargeldtausch, statt die D-Mark nach und nach auszugeben, wie es auf dem Reißbrett vorgesehen war.
Auch der Einzelhandel meldete am Freitag den weitgehenden Abschluss der Euro-Umstellung. <font color="#FF0000">Die Verbraucher zahlten schon mehr als 90 Prozent ihrer Einkäufe in Euro</font>, teilte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) mit. Die D-Mark sei aus den Geldbeuteln verschwunden, der Euro Normalität geworden."An den Kassen gibt es überhaupt keine Verzögerungen mehr." Der Einzelhandel wolle wie vereinbart noch bis Ende Februar D-Mark akzeptieren. Die meisten Geschäfte setzten die doppelte Preisauszeichnung fort.
Selbst Verbraucherschützer hatten am Geldumtausch nicht viel zu bemängeln."Die Leute waren gut vorbereitet", sagte Christa Näckel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. In den ersten Tagen habe es viele Beschwerden über Gebühren gegeben, die einige Banken von Nichtkunden für das Geldwechseln verlangt hatten. Nach wie vor ärgern sich viele Verbrauchern über vereinzelt beobachtete Preiserhöhungen. Doch Aktionen wie das generelle Preisabrunden bei Aldi und dem Euro-Rabatt bei C&A beruhigten die Gemüter etwas. <font color="#FF0000">Statistiker erwarten weiter, dass der Geldtausch nicht das gesamte Preisniveau anheben wird</font>.
Wer's glaubt wird seelig. Der Punkt ist doch, daß die alltäglichen Sachen die man auf jeden Fall braucht um z.T. zweistellige Prozentraten gewachsen sind. Ich sag nur: Baguette, Mensa, Brot usw.
Nachdem die Banken den Kundenansturm der ersten Tage mit Sonderöffnungszeiten und starkem Personaleinsatz bewältigt haben, kämpfen sie jetzt mit dem unerwartet schnellen Rückfluss des D-Mark-Bargeldes. Die Geldtransporteure und -bearbeiter arbeiten ebenso wie die Landeszentralbanken, die das alte Geld der Vernichtung zuführen, auch in den kommenden Wochen noch unter Hochdruck."Die Unternehmen arbeiten schon seit drei, vier Wochen an der Kapazitätsgrenze. Einige haben deshalb schon Zeitarbeitskräfte angeheuert", sagte Harald Olschok von der Bundesvereinigung der deutschen Geld- und Wertdienste.
Auch in den anderen Ländern hat der Euro die nationalen Währungen unerwartet schnell aus den Portmonees verdrängt. Ab der kommenden Woche werden nach Einschätzung der EZB fast alle Bargeschäfte in Euro abgewickelt. <font color="#FF0000">Dass immer noch altes Geld im Wert von 190,6 Milliarden Euro im Umlauf sei, liege an dem allmählichen Rückfluss der alten Scheine und Münzen von den Banken zu den Zentralbanken</font>.
<font color="#FF0000">Weiterhin holperig verläuft jedoch offenbar der Abschied der Italiener von der Lira. Warteschlangen an Geldschaltern, Staus auf Autobahnen, ein Bankenstreik und Krach über den Euro in der Regierung prägten das Bild</font>. Verglichen mit den übrigen Staaten wurde anfangs wenig mit dem neuen Geld bezahlt, denn die Italiener hatten etwas weniger Münz-Starter-Kits gekauft als die europäischen Nachbarn. Verbraucherschützer warnten, der Wechsel zum Euro könnte die Inflation um bis zu 0,7 Prozent erhöhen. Die Regierung wies dies zurück, schickte aber hunderte verdeckter Ermittler zur Preisprüfung los. Wegen offener Empörung über die Euro-Kritik von Ministerkollegen musste der in Europa anerkannte Außenminister Renato Ruggiero schließlich seinen Dienst quittieren. Gegen solche Reibereien waren ein kurzer Geldautomatenausfall in Ã-sterreich und zeitweiser Mangel an Wechselgeld in Frankreich eher zu vernachlässigende Probleme.
Kurz nach der Einführung des neuen Geldes tauchten in mehreren Ländern bereits die ersten <font color="#FF0000">gefälschten Euro-Banknoten </font>auf. Das gute Dutzend in Deutschland entdeckter Blüten war der Bundesbank zufolge allerdings leicht zu entlarven. Der Euro wird die Bevölkerung hier zu Lande nach Einschätzung von Armin Czysz vom Bürgertelefon noch eine ganze Weile beschäftigen und zum Hörer greifen lassen. Neben vielen wichtigen praktischen Dingen wird nach einer Zahl häufig gefragt:"Was bedeutet die 44 unter dem O auf dem Ein-Euro-Stück?" Die Antwort: Es sind die Initialen LL des belgischen Münzdesigners Luc Luycx.
iws/nro
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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