Hi Amber,
feiner Hinweis, danke.
>Machtstreben ist (lt. Adler) das Bedürfnis eines Menschen, der in seiner Kindheit Machtlosigkeit und Unterlegenheit innerhalb seiner Ursprungsfamilie kennengelernt hat.
Das Streben nach etwas also, was es bereits gibt. Macht tritt nicht in konstantem Aggregats-Zustand auf. Sie ist wie Wasser:
Mal flüssig, mal fest, mal Dampf.
Einmal da, immer da.
>Als Kompensation strebt dieser Mensch daraufhin nach Sicherung seiner Position, nach Kontrolle über andere, nach Macht.
Kontrolle selbst ist nicht Macht. Kontrolle ist der Bildschirm im Wachraum, kann auch bloß Voyeurismus sein. Kontrolle im Sinne der Macht ist Macht-Derivat, ein mit Hilfe von Macht ausgeübtes Machterhaltungs-Instrument (Stasi).
>Die Bandbreite der Auswirkungen reichen von sozialer und Gemeinschaftsinteresse geleitetem"M-acht-sam sein" bis hin zur Ãœberkompensation, die pathologische Grade erreichen kann.
Macht-Haber können durchaus pathologisch sein. Die Macht selbst ist absolut rational: Wie jemand anderen zu seinen eigenen Zwecken zwingen?
Dieser Zwang bedarf der Mittel. Diese müssen in Auswahl und Einsatz optimiert werden, da sonst Macht-Verlust der Mittel-Einsetzer droht. Nicht Macht-Verlust der Macht.
"Wer nicht hören (= ge-horchen, zu-hören, vgl. Hörigkeit) will, muss fühlen."
>Aber - all das funktioniert nicht, wenn es kein Gegenüber gibt, denn: Macht wird ge-macht, nicht nur von dem, der sich anschließend als"Mächtiger" glaubt, sondern vor allem von denjenigen, die letztlich im Hintergrund die Fäden ziehen, denn ein Mächtiger (im positiven wie negativen Sinne) braucht den Beifall bzw. den Widerhall.
Im Hintergrund des Hintergrundes steht die Macht. Der"Beifall" ist uralt: Der Kniefall, bei den Persern das zum Herrscher kriechen ("Proskynesis"). Das Sich-vor-den-Altar-Werfen der auf die Weihe wartenden Noch-Nicht-Priester.
Die Königin von England verbeugt sich nie vor Menschen, sondern nur vor ihrer Standarte.
Die ist die als ein Fetzen Tuch auftretende Macht.
>Meine persönliche (Wunsch-)Definition von Macht ist bereits assoziiert im Wort"Macht", nämlich"achten" - nur mit der Achtsamkeit uns selbst und allen/m anderen gegenüber ist es möglich,"M-acht" zu leben und zu er-leben... sprich:"Macht" mit wenig"Ach" und dafür mit viel"Achtung" zu"machen"...
Versuchen. Leider ist das Scheitern programmiert. Das M ("majestas") verschwindet nie.
Viele entscheidenden Wörter beginnen rätselhafterweise mit einem M, nur mal ins Lateinbuch geschaut:
machina, mactatus (Opfer, Schlachten), magnus, magister, magus (Magier), mala (Kinnbacken), malleus (Hammer), malum (Übel), mandare (kauen, beißen), manare (sich ergießen), manus (Hand, Arm, Tatze, bewaffnete Hand, Kampf, Gewalt), mappa (Flagge), mare (Meer), marmor (Stein), mas (männlich), mater, materia (Grundstoff), matrix, maximus, medicus, meditari (üben), medium, medix (Oberhaupt), Medusa (Schreckensgestalt), mega-, mela- (schwarz), melius (besser), membrum (Glied), memoria, mendax (erlogen), mens, mentum (Kinn), mephitis (giftige Ausdünstung), merces (Sold), merda (Kot), mergere (versenken), meritum (Lohn UND Schuld), messor (Schnitter), metallum, metare (mähen, niedermetzeln), metus (Furcht, kritischer Zustand), miles (Soldat), miseria, mitigare (zähmen), molestia, molitor (Rädelsführer), mollis (mürbe, schwach) monere (ermahne, bestrafen), mono-, mons (Berg, Stein), mora (Heeresabteilung von 400/900 Mann), morari (hindern), morbis (Krankheit), mordax (bissig), mors (Tod), movere (bewegen, antreiben), mucro (Dolch), mugire (brüllen), multa (Strafe durch Abgabe), multum (meistes), mundus (Welt, Menschheit), munia belli (Kriegspflicht), mutare (wegbewegen, vertreiben) mutuare (leihen).
Das anlautende M als Ur-Ausdruck der M-acht? Wer beginnt schon mit offenen Lippen zu sprechen? Wutausdruck: zusammengepresste Lippen.
Gruß!
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