--> <font size="5">Argentinien bewegt sich auf die Gläubiger zu </font>
Der bislang geforderter Schuldenerlass von 90 Prozent scheint vom Tisch
Buenes Aires"verlangt" nur noch 75 Prozent
<font color="FF0000"> Bermerkung: Es ist nach wie vor immer wieder und jedes Mal aufs Neue faszinierend für mich,
dass der/die S c h u l d n e r im Pleitefall die Fäden
in der Hand hat - und nicht, wie man doch naiv
glauben könnte, der/die Gläubiger..." </font>
Irgenwie ist das Angebot noch nicht hochoffiziell, aber die Umrisse eines endgültigen argentinischen Umschuldungsabkommens würden sich endlich am südamerikanischen Anleihehorizont abzeichnen, berichten Marktbeobachter.
Danach solle es für die seit Ende 2001 nicht mehr bedienten argentinischen Bonds in Höhe von 81,2 Milliarden Dollar Barwertverluste -"haircuts" - von 75 Prozent geben, immerhin eine Verbesserung zu früheren Angeboten, bei denen die Argentinier auf satten 90 Prozent Schuldenerlass bestanden hatten.
Auch zeige sich die Regierung von Präsident Nestor Kirchner anders als früher nun scheinbar bereit, die aufgelaufenen Zinsen (past due interest, PDI), bis Anfang Juni dieses Jahres 22,5 Milliarden Dollar, doch noch in ein Umschuldungsangebot mit einzubeziehen.
Allerdings nur in der genannten vollen Höhe, wenn über 70 Prozent der Bondshalter das PDI-Angebot akzeptieren würden: Sollte dieser Sockel nicht erreicht werden, wolle Buenos Aires nur die bis Ende 2003 aufgelaufenen Zinsen in Rechnung stellen, nämlich 18,2 Milliarden Dollar. Buenos Aires beziffere übrigens die Höhe der Schulden plus der bis Ende dieses Jahres angelaufenen Zinsen auf insgesamt 104,1 Milliarden Dollar.
Entscheidend für Kirchner würde sein, ob das amerikanische Finanzministerium ( Securities and Exchange Commission) den Plan in diesen Tagen"absegne".
Für Günther Köhne von der Dresdner Bank Lateinamerika (DBLA) stellt das Angebot, vorausgesetzt es findet Zustimmung von 70 Prozent,"doch eine Verbesserung zu früher da". Dennoch sei dies natürlich für viele Anleger"immer noch eine bittere Pille".
Wirtschaftsminister Roberto Lavagna habe bekräftigt, das Angebot basiere auf der"Sustentabilidad", also dem"wirtschaftlich für Argentinien Machbaren". Man hoffe auf diese Weise den Anteil der Schulden am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von jetzt 134 Prozent auf dann 85 Prozent drücken zu können.
Die Regierung wolle einen Teil der Schulden durch die Neuausgabe von an das BIP-Wachstum gebundenen Bonds bezahlen. Lavagna sagte, dass bei diesen Bonds dann fünf Prozent in Rechnung gestellt würde, sollte Argentiniens BIP mehr als drei Prozent wachsen.
Nicola Stock, Vorsitzender des größten Zusammenschlusses von Argentinien-Geschädigten, Global Committee of Argentine Bondsholders (GCAB), zeigte sich verärgert über Lavagna und sprach von einem"einseitigen Angebot".
Er habe bekräftigt, dass die argentinische Regierung"keinerlei Verhandlungen" mit GCAB geführt habe. Nach eigenen Angaben verträte Nicola Stock (GCAB) Anleger, die 45 Prozent der faulen argentinischen Kredite hielten, was 73 Prozent der von Ausländern gehaltenen Papiere entspräche. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wolle angeblich dem Umschuldungsangebot nur zustimmen, wenn 80 Prozent der Geschädigten es akzeptieren würden.
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