-->Das kam heute in meiner Mehlbox an. ein lohnenswerter Artikel.
Gruss chiron
Der Fachbuchautor und Dokumentarfilmer Clemens Kuby ist durch seine tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema Heilen zu einem gefragten Seminarleiter geworden. Wir sprachen mit ihm ĂŒber eigene schmerzliche Erfahrungen, die Möglichkeiten der Selbstheilung und darĂŒber, was das alles mit unserer Seele zu tun hat
bewusster leben: Halbgötter in WeiĂ, High-Tech im OP, bunte Pillen fĂŒr jeden Zweck. Wir neigen dazu, die Verantwortung fĂŒr die eigene Gesundheit an fremde Stellen abzugeben. Sie sagen, das Gegenteil ist wichtig. Wie funktioniert Selbstheilung?
Kuby: ZunĂ€chst etwas GrundsĂ€tzliches: Durch 2000 Jahre Leidensgeschichte, die stark mit dem Christentum verbunden ist, hat sich ein bestimmtes Leidensbewusstsein entwickelt. Wenn Sie nur daran denken, wie in jedem Klassenzimmer eine Folterszene mit Vorbildfunktion abgebildet wird, dann können Sie ermessen welche Bedeutung das Leid fĂŒr unseren Kulturkreis immer noch hat. Also bemĂŒhen sich alle, Leiden und Schmerz zu vermeiden. Jetzt stellen Sie sich mal vor, was passieren wĂŒrde, wenn es mir tatsĂ€chlich gelĂ€nge, das Leid abzuschaffen. Zum Beispiel, indem ich jeden Morgen profilaktisch zwei Schmerztabletten nehme, durch den Tag gehe und sage: âIch leide nicht mehrâ. Und dann kommen Sie mich besuchen. Sie haben Appetit. Ich schneide eine Scheibe Brot ab, rede dabei mit Ihnen und âAch!â, schneide mir nebenbei in den Finger. Aber das macht ja nichts. Ich kenne keinen Schmerz mehr. Der Finger ist zwar ein bisschen kĂŒrzer geworden, aber was sollâs. Und ich mache weiter und schneide mich gleich noch mal. Macht auch nichts. Ich habe es ja geschafft, keine Schmerzen mehr zu spĂŒren. In Wahrheit kann ich aber doch dankbar sein, dass ich, wenn ich mir mit dem Brotmesser in den Finger schneide, schon Schmerzen spĂŒre. Denn dieser Schmerz will mir etwas beibringen. Sonst hĂ€tte ich ihn doch nicht. Er will mir sagen: âClemens, Ă€ndere dein Verhalten. Brotmesser etwas nach rechts!â
bewusster leben: Doch tendenziell wollen wir alle lieber den Schmerz betÀuben. Durch Medikamente, Ablenkung, Alkohol. An die wahren Ursachen zu gehen, empfinden viele als unangenehm.
Kuby: Dabei ist Leid ein Wegweiser. Denn kein Mensch auf der Welt wĂŒrde sich entwickeln, wenn er keine Schmerzen hĂ€tte. Wenn alles in Ordnung ist, warum soll ich dann etwas Ă€ndern? Doch wir sind hier, um uns zu entwickeln. Und wodurch entwickle ich mich? Doch nur durch Schmerz und Leid. Einen anderen Motor gibt es nicht.
bewusster leben: AuĂer man achtet bereits auf die ersten leisen Anzeichen. Ich hoffe, es muss nicht immer so extrem sein wie bei Ihnen. Sie sind aus fĂŒnfzehn Metern Höhe vom Dach gefallen...
Kuby: Wenn ich etwas mache, mache ich es immer sehr intensiv. Und auch wenn ich in die falsche Richtung fahre, fahre ich mit Vollgas. Ich hatte in den Siebzigern ein Haus gekauft und meiner damaligen Frau die ewige Liebe versprochen, meiner Mutter ihren Alterssitz und meiner Bank das Zahlen der Zinsen. Ich bin riesige Verpflichtungen eingegangen und irgendwann hat meine Seele mir signalisiert: âDu, das ist nicht dein Leben, hier auf diesem kleinen Dorf. Dem Nachbarn bei der Heuernte helfen.â Aber das nahm ich lange nicht zur Kenntnis. Ich konnte einfach nicht sagen: âSorry, ich habâ mich geirrt. Alles wieder zurĂŒck auf Null. Haus verkaufen. Frau AdĂ©. Mutter soll gucken, wo sie bleibt.â Sieben Jahre lang verpflichtete ich mich volle Kanne in die falsche Richtung.
bewusster leben: Und wer mit Volldampf in die EinbahnstraĂe fĂ€hrt, muss auch mit Volldampf gestoppt werden...
Kuby: Ja, deswegen fiel ich eines Tages beim Ausbau meines Hauses vom Dach. Ich wurde sofort ins nĂ€chste Krankenhaus fĂŒr QuerschnittsfĂ€lle gefahren. Doch mein Bruder meinte: âWenn du querschnittsgelĂ€hmt bist, dann musst du in die Spezialklinik nach Heidelberg!â Der Chefarzt dort wollte mich nur unter der Bedingung nehmen, dass ich mit dem Hubschrauber komme. Denn die Kosten eines Hubschraubers stehen in gar keinem VerhĂ€ltnis zu dem, was ein Ăberlandtransport zusĂ€tzlich in der WirbelsĂ€ule erschĂŒttern kann. Also hat sich mein Bruder ans Telefon gehĂ€ngt und einen Hubschrauber gesucht, bis er bei der Bundeswehr landete, die meinte: âSie haben insofern GlĂŒck, als dass bei uns gerade eine Ăbung lĂ€uft fĂŒr die Bergung verletzter Kameraden hinter der Front und wenn wir ihren Bruder zu einem Ăbungsfall erklĂ€ren dĂŒrfen, dann starten wir sofort.â Plötzlich höre ich ĂŒber dem Krankenhaus dieses Knattern. Kurz danach springt die ZimmertĂŒr auf, fĂŒnf Typen kommen rein, total bewaffnet mit Fallschirmstiefeln, Helm und Maschinenpistolen. Sie tragen mich auf der Bare zum Hubschrauber. Die TĂŒr ist noch nicht zu, als der schon voll durchstartet und zwischen den HĂ€usern hochrast. Plötzlich heiĂt es: âEntschuldigung, wir haben nicht genug Sprit, wir mĂŒssen den direkten Weg durch die Gewitterfront nehmen.â Es donnerte und blitzte, der Hubschrauber sackte mehrfach hunderte von Metern ab. Und ich dachte: âJetzt bist du schon querschnittsgelĂ€hmt und stĂŒrzt auch noch ab!â Plötzlich, in dieser Panik, als das Herz bis ins Gehirn schlug, sagte ich unvermittelt den
Satz: âIch trenne mich!â Blub. Raus. Und das warâs. Dann sind wir gelandet.
bewusster leben: Sie entschlossen sich in diesem Moment, Ihre Frau und das Leben auf dem Dorf zu verlassen. Bei der nĂ€chsten Untersuchung stellte sich heraus, dass Sie am linken Bein wieder etwas spĂŒren konnten.
Kuby: Ja! Und als ich nach sechs Wochen Krankenhausaufenthalt eine neue Zukunftsperspektive gefunden hatte, kam innerhalb von einer Nacht auch die Reaktion ins rechte Bein zurĂŒck. SpĂ€ter - als ich spirituelle Filme drehte und öfter zu Schamanen und anderen alten Kulturen reiste - hörte ich, dass links fĂŒr die Vergangenheit und rechts fĂŒr die Zukunft steht. Und da dachte
ich: Ach sieh an! Als ich mich trennte, da kam die Reaktion ins linke Bein zurĂŒck und als ich meine zukĂŒnftige Perspektive erkannte, kam die Reaktion ins rechte Bein zurĂŒck. Und das gehört zu jedem Heilungsprozess. Man muss bei jedem Schmerz erkennen, was er mir ĂŒber die Vergangenheit sagt. Was muss ich da Ă€ndern oder bereinigen? Vielleicht muss ich mich bei jemandem entschuldigen. Vielleicht muss ich verzeihen. Und dann, um wirklich gesund weiter zu leben, brauche ich meine Aufgabe, meine Perspektive. Und wenn ich beides geregelt habe, bin ich ein vollkommen gesunder Mensch. Das können Sie ĂŒberall ĂŒberprĂŒfen.
bewusster leben: Was unterscheidet in diesem Zusammenhang denjenigen, der es schafft, sich selbst zu heilen, von demjenigen, der es nicht schafft?
Kuby: Wer es schaffen möchte, verteufelt seinen Schmerz nicht. Will nicht vor ihm weglaufen, ihn betĂ€uben, herausschneiden lassen oder mit einer chemischen Keule niederschlagen. Der nimmt den Schmerz als Alarmsignal, um in sich zu gehen und seine Seele zu fragen: âWas ist eigentlich los?â Deswegen sind ja auch meine Seminare im Augenblick so erfolgreich.
bewusster leben: Sie sagen, dass Sie Ihren Teilnehmern zeigen, wie sie wieder mit ihrer Seele in Kontakt kommen können? Verraten Sie uns den Trick?
Kuby: Das ist einfach. Die Teilnehmer schreiben ihrer Seele beispielsweise einen fĂŒnfseitigen Brief und erkennen dadurch intuitiv, was ihre Seele von ihnen möchte. Sie glauben gar nicht, wie glĂŒcklich das die Menschen macht. Da flieĂen FreudentrĂ€nen. Es ist fantastisch. Da brauche ich gar nicht wissen, was sie fĂŒr eine Krankheit haben, das geht mich im Grunde auch nichts an. Ich sage ihnen nur: âIhr braucht keinen Guru, ihr braucht keinen Papst, ihr braucht keinen Heiler. Es gibt niemandem in diesem Universum, der euch besser kennt, als eure Seele. Und die fragt ihr, warum ihr eure Krankheit habt. Und ihr mĂŒsst es nur zulassen und vertrauen.â Sie kennen das mit vernachlĂ€ssigten Haustieren, zu denen immer gesagt wird: âPlatz!â und âIn die Ecke!â Das sind verschreckte Hascherl. Da muss man vertrauensbildende MaĂnahmen ergreifen, um die wieder hervorzulocken. So muss man es mit seiner Seele auch machen. Und dann bemerken die Leute, dass sie zwanzig, dreiĂig Jahre nicht mit ihrer Seele kommuniziert haben - und ich bekomme spĂ€ter Dankesbriefe: âMein Krebs ist weg.â Und dann sage ich: âDas ist ja toll, ich wusste gar nicht, dass sie Krebs hatten!â
bewusster leben: Gibt es fĂŒr Sie ĂŒberhaupt unheilbare Krankheiten?
Kuby: Die einzige Grenze, die es gibt, ist immer nur unser Bewusstsein, aber die ist massiv. Und wenn ich glaube, dass ich nur so lange lebe, wie mein Körper und wenn ich kein Bewusstsein fĂŒr die KontinuitĂ€t des Geistes habe, dann ist es schwer, unheilbare Krankheiten zu heilen. Deshalb ist das einzige, was ich in meinen Seminaren mache, die Bewusstseinsgrenze zu erweitern. Man muss nicht esoterisch werden, um das zu begreifen. Was sagt denn die Physik, woraus wir bestehen? Aus Organen. Die bestehen aus Zellen. Und woraus bestehen Zellen? Aus MolekĂŒlen. Und woraus besteht ein MolekĂŒl? Aus Atomen. So hat man es uns doch gelehrt, oder? Und woraus besteht ein Atom?
bewusster leben: Ich habe es heute in Ihrem Buch gelesen, aus 99,9 Prozent Leere.
Kuby: Genau! Und das sage nicht ich, sondern ein Herr Newton und ein Herr Einstein. Und bloĂ weil wir meinen, Vakuum wĂ€re ein zu vernachlĂ€ssigender Teil, beschĂ€ftigen wir uns nur mit den Elementarteilchen, nur mit 0,1 Prozent unseres Seins. Also nur mit der Materie. Wo doch 99,9 Prozent unseres Seins Geist sind. Das muss man einfach mal zur Kenntnis nehmen! Man hat immer diesen Trugschluss gehabt, im Vakuum spiele sich nichts ab. Doch man weiĂ schon seit 1982, dass man im Vakuum eine Frequenz messen kann. Selbst wenn man das Atom absolut isoliert. Das nennt sich âEigenschwingung der Materie auf energetisch niedrigstem Niveauâ. Und wenn ich ĂŒberlege, wie ich Geist messen kann, dann merke ich, dass Denken keine materielle, sondern eine geistige TĂ€tigkeit ist. Wie messe ich Gedanken? In Form von Frequenzen. Und wenn jedes Atom solch eine Frequenz besitzt, ist jedes Atom voller Geist.
bewusster leben: Und diesen Geist kann jeder Mensch positiv beeinflussen. Wie Ă€uĂert sich das, wenn bei ihren Seminarteilnehmern der Groschen fĂ€llt?
Kuby: Da gibt es eine wunderschöne Geschichte. Eine Frau kam zu mir, die sagte, sie sei eigentlich gesund aber sie mache sich wahnsinnige Sorgen um ihre Tochter. Denn die hĂ€tte einen OP-Termin fĂŒr nĂ€chsten Mittwoch. Wegen Nierensteinen, die nach langen Schmerzphasen jetzt endlich raus operiert werden mĂŒssten. Sie fragte mich, ob man denn auch Kontakt mit der Seele eines anderen aufnehmen könne. âKlarâ, antwortete ich. âSchreiben sie der Seele ihrer Tochter einen Brief!â Sie kontaktierte diese Seele und stellte in der Nacht plötzlich fest: âMensch, Kindchen, die Nieren, das sind ja immer zwei. Das ist ja die Beziehung deiner Eltern. Und diese Beziehung ist versteinert. Und das sind die Steine in deiner Niere. Aber die gehören nicht zu dir, sondern zu mir und meinem Ex- Mann. Mensch, Kindchen, gib mir die Steine zurĂŒck.â Und sie sagt, sie hat so intensiv dafĂŒr gebetet, dass sie schlieĂlich völlig ermattet einschlief mit dem GefĂŒhl, es hat sich etwas gelöst. Dienstags erhĂ€lt sie einen Anruf von ihrer Tochter: âMami, ich musste jetzt noch mal zur Voruntersuchung wegen der OP morgen. Soll ich dir sagen, was los ist? Die Steine sind weg!â
Das Interview fĂŒhrte Sandra Heim
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