-->Herrlich,
wie man mit der deutschen Sprache den einfachen Satz:"Deutschland hat eine Mediendiktatur" noch einmal böse steigern kann, wenn man sagt, sie ist"einer Diktatur nicht ganz unähnlich". Eine Formulierung, wie aus einem Arbeitszeugnis, wenn man dem Beurteilten bescheinigen möchte, das er durch und durch nur aus Klärschlamm zusamengesetzt ist.
viel Vergnügen
eisenherz
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Wäre ihr Fall ohne Internet anders verlaufen? Eine Studie gibt jetzt Antwort
"Eva Herman und die Apo 2.0"
Von: Moritz Schwarz
Herr Hoffmann, in Ihrer soeben erschienenen Studie „Der Fall Eva Herman. Hexenjagd in den Medien“ kommen Sie zu dem Schluß, daß das Internet hier in einem bislang kaum erreichten Maße als Medium der Gegenöffentlichkeit in Erscheinung getreten ist.
Hoffmann: Ja, denn die herkömmliche Medienlandschaft in Deutschland ist einer Diktatur nicht ganz unähnlich. Die traditionelle Medienoligarchie wird nicht vom Volk gewählt, besitzt aber die Herrschaft über die Mikrofone und kann so in weiten Teilen durchsetzen, was als Wirklichkeit zu gelten hat. Es gibt keine effektiven KontrollÂinstanzen - der Presserat ist ein zahnloser Tiger - und keine wirkungsvolle Kritik. Als Eva Herman sich schließlich mit dem Wort „Gleichschaltung“ an Medienkritik versuchte, begann die mediale Hölle über sie hereinzubrechen. Dabei scheint sie im Volk eine etwa fünfzigprozentige Zustimmung zu genießen. Dieses Mißverhältnis konnte früher von den Medien ignoriert werden. Allein in den „schwerfälligen“ und letztlich der Kontrolle der Zeitungen unterliegenden Leserbriefspalten konnte etwas davon zum Ausdruck kommen. Das Internet aber ermöglicht inzwischen erstmals eine aktuelle und halbwegs repräsentative Artikulation der ausgeschlossenen Meinung bzw. der schweigenden - je nachdem - Mehrheit der Volkes. Die Frage, die sich aber heute noch kaum beantworten läßt, ist, ob sich damit langfristig unser politischer Ã-ffentlichkeitsdiskurs revolutionieren wird.
Das inzwischen interaktive Internet ersetzt also die Opposition?
Hoffmann: Die parlamentarische Opposition kann es natürlich nicht ersetzen, aber vielleicht zu einer „Apo 2.0“ werden. In den sozialistischen Diktaturen Osteuropas kam als Gegenbewegung zur Sprachlosigkeit des Volkes gegenüber den Mächtigen der sogenannte Samisdat auf: die Verbreitung von nicht systemkonformen Schriften auf nichtoffiziellen Kanälen, beispielsweise durch Abtippen, Fotokopieren und Weiterreichen. Das Internet ist für unsere Gesellschaft der neue Samisdat geworden, aber im Gegensatz zum klassischen Samisdat, der dem Kommunikationsmonopol der Mächtigen immer unterlegen war, ist es sogar schneller und effektiver als die herrschenden Medien. Einige, die derzeit gegen Medienmanipulationen wie im Fall Herman protestieren, tun das nicht ohne Grund mit Wahlsprüchen wie „Wir sind das Volk!“ Sie möchten ein Stück Demokratie zurückholen
<ul> ~ Ohne Internet hätte Herman schon das Land verlassen müssen>>></ul>
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