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>jetzt habe ich bestimmt eine halbe Stunde nach dem BIP gesucht, um den prozentualen Anteil der faulen Kredite am BIP zu errechnen und leider immer nur die prozentualen Veränderungen gefunden. Vielleicht weiss ja jemand den genauen Wert des letzten Quartals.
>viele Grüsse
>Cosa
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aus dem Spiegel Almanach
http://www.spiegel.de/almanach/laender/0,1518,152795,00.html
Von welchem Jahr die Zahlen sind weis ich leider nicht.
Mit immer neuen Konjunkturprogrammen hat sich Japan auf fast 130 Prozent des BIP verschuldet. Trotz aller Konjunkturspritzen kam es Anfang 2001 zu einer neuen Rezession.
BIP: 4759,5 Mrd. US$.
BIP/Kopf: 25.600 US$.
Anteil am BIP: Landwirtschaft 2 %, Industrie 36 %, Dienstleistungen 62 %.
Arbeitslosigkeit: 4,7 %.
Inflationsrate: -0,6 %.
Staatseinnahmen: 468,82 Mrd. US$.
Staatsausgaben: 844,07 Mrd. US$.
Zahlungsbilanz: 106,87 Mrd. US$.
Auslandsverbindlichkeiten: 2184,48 Mrd. US$,
Auslandsvermögen: 3013,6 Mrd. US$.
Devisenreserven: 354,9 Mrd. US$.
Geleistete Entwicklungshilfe: 15,32 Mrd. US$. Ausl.
Direktinvestitionen: 12,31 Mrd. US$.
Energie: Produktion: 109,96 Mio. t Ã-E,
Import: 401,01 Mio.t Ã-E.
Verbrauch: 507,4 Mio. t Ã-E,
davon: 51 % Ã-l, 18,0 % Kohle, 16,2 % Atomenergie, 13,2 % Erdgas.
Landwirtschaft:
Nutzfläche 13,0 %, von der Anbaufläche bewässert 54,6 %. Hauptanbauprodukte sind Reis, Kartoffeln, Kohl, Zuckerrüben und Zitrusfrüchte. Japan ist eine der weltgrößten Fischereinationen; trotz internationaler Ächtung werden weiter Wale gefangen, angeblich zu"wissenschaftlichen Zwecken": Das Fleisch der Meeressäuger gilt bei den Japanern als Delikatesse. In der fünfmonatigen Fangsaison bis April 2001 wurden allein in der Antarktis 528 Zwergwale geschlachtet. Ab Mai begann die Jagd auf die seltenen Bryde- und Pottwale. Einige Staaten, die Entwicklungshilfe von Japan erhalten, stimmen vor der Internationalen Walfangkommission mit Tokio gegen den notwendigen Schutz für die Meerestiere.
Bewaldet: 241.000 km2;
jährliche Aufforstung: 34 km2.
Industrie:
Die Industrie beschäftigt fast ein Drittel aller Arbeitskräfte. Neben Stahlprodukten, Automobil- und Schiffbau ist die Produktion von Industrierobotern, Unterhaltungselektronik, Computern und Telekommunikationseinrichtungen, Chemikalien, Textilien und Lebensmitteln bedeutend.
Außenwirtschaft:
Handelsbilanz: 123,32 Mrd. US$. Export: 403,69 Mrd. US$, davon 68,9 % Maschinen und Transportmittel (15,4 % Kfz und Kfz-Teile), 10,9 % industr. Vorprodukte, 8,9 % Fertigwaren. Hauptabnehmer USA (30,5 %), VR China inkl. Hongkong (11,8 %), Taiwan (6,6 %), Deutschland (4,9 %).
Hightech-Exporte: 104,79 Mrd. US$.
Import: 280,37 US$, davon 27,6 % Maschinen und Transportmittel, 15,3 % Brennstoffe, 14,6 % Fertigwaren.
Hauptlieferanten: USA (23,9 %), VR China (13,2 %), Australien (4,6 %), Südkorea (4,3 %). Im japanischen Rechnungsjahr zum 1. April 2001 stiegen die gesamten Importe um 13,2 %, davon Textilien aus China allein um 30 %. Verbraucher und Unternehmen kaufen immer häufiger billigere Produkte aus dem asiatischen Ausland, deren Qualität konkurrenzfähiger wird. Dazu gehören auch Elektronik und Autos. Der japanische Handelsüberschuss fiel insgesamt um 42 %.
Mit der anderen asiatischen Großmacht, der VR China, entbrannte ein Handelsstreit. Japanische Schutzzölle, Ende April 2001 gegen chinesische Agrarprodukte (266 % auf Shiitakepilze und 106 % auf Tatami-Matten) eingeführt, konterte China im Juni mit Strafzöllen auf Autos, Klimaanlagen, Handys und 95 weitere Waren.
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Vergiß nicht die Zahlen der Verschuldung der lokalen Behörden dazurechnet und die riesigen Verpflichtungen der staatlichen Pensionsversicherung mit einzubeziehen
http://www.wk.or.at/bw/rundsch.htm#FINANZMARKT%20(JAPAN)
von: Japan Starts the Presses, David Roche, The Wall Street Journal, 29.3.2001, 6 (st)
Die Wirtschaft stagniert nach wie vor, Skandal und Korruption sind noch immer bedeutsam, der Yen verliert an Wert, die Börsenkurse sind niedrig: Alles ist düster in Japan. Seit einem halben Jahrhundert ist im Wesentlichen dieselbe politische Elite am Ruder. Sie hat eigentlich Skandal um Skandal überstanden; es scheint ihr aber nicht zu gelingen, die japanische Wirtschaft aus dem Tief herauszuführen. Noch einmal ist ein Budget (2001/2002) zustande gebracht worden, was wird aber weiter sein?
Jedermann weiß, dass die riesige Staatsverschuldung im letzten Jahrzehnt stetig zugenommen hat und dass die Versuche, die Wirtschaft anzukurbeln, Jahr für Jahr ein weiteres Budgetdefizit mit sich gebracht haben. Wahrscheinlich wird man im nächsten Finanzjahr erneut versuchen, der Wirtschaft mit einer Finanzspritze auf die Beine zu helfen. Aber ebenso, wie bei Drogensüchtigen jede weitere Dosis eine geringere Wirkung zeigt, wird jede weitere Finanzspritze eine geringere stimulierende Wirkung auf die Wirtschaft haben. Die Staatsverschuldung wird weiter steigen. Sie beträgt derzeit rund 130 % des BIP, kein anderes OECD-Land ist derart verschuldet. In der Diskussion bemüht man sich darauf hinzuweisen, dass unter Berücksichtigung der staatlichen Vermögenswerte die Verschuldung ohnehin nur 60 % des BIP beträgt. Solche Rechnungen gehen jedoch davon aus, dass die staatlichen Vermögenswerte überhaupt etwas wert sind. Ein Großteil dieser staatlichen Vermögenswerte besteht aber in Forderungen an staatliche Einrichtungen, die in den vergangenen 20 Jahren von Regierungsstellen mit Krediten unterstützt wurden. Der rechnerische Wert vieler dieser Forderungen ist weit übertrieben. Wenn man im umgekehrten Fall auch die Verschuldung der lokalen Behörden dazurechnet und die riesigen Verpflichtungen der staatlichen Pensionsversicherung (die keine ausreichenden Reserven hat), dann ist die Staatsverschuldung sogar größer als 250 % des BIP.!!!!!!
Dass es den Banken nicht besser geht, ist schon seit Jahren bekannt. Aber auch die Unternehmen haben eine schlechte Finanzstruktur. Dies trifft vor allem auf die Klein- und Mittelbetriebe zu. Bei den KMU beträgt die durchschnittliche Verschuldung 175 % der tatsächlichen Vermögenswerte. Bei den großen Betrieben ist die Verschuldung nur 93 %. Diese hohe Verschuldung der Kleinbetriebe war vor allem deswegen möglich, weil die Regierung durch staatliche Garantien Bankkredite an diese Unternehmen richtiggehend forciert hat. Für die Unternehmen waren diese Kredite auch durch Grundbesitz besichert. Da die Grundstückspreise ebenfalls in den Keller gefallen sind, klafft hier eine weitere Besicherungslücke.
Dieses gesamte Finanzsystem ist äußerst wackelig. Nichts ist leichter, als dass weitere zwei oder drei große Banken insolvent werden. Die Regierung möchte aber nicht, dass es zu einem großen Krach kommt, dabei soll im Wege einer dafür eigens gegründeten Firma öffentliches Geld stützend eingreifen. Wie das genau funktionieren soll, weiß im Moment noch niemand.
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