Hi!
Da uns diese unrühmliche Geschichte sicherlich noch Monate beschäfftigen wird, hier eine Meldung, die uns auf den neuesten Stand bringt.
<font size="4">Besuch vom FBI bei Enron</font>
23. Jan 10:39
Die Büros des Energiehändlers Enron sind vom FBI durchsucht
worden. Zerstörte Akten wurden beschlagnahmt - der wahre
Schuldenstand des Unternehmens bleibt aber weiter im Dunkeln.
Das amerikanische FBI hat am gestrigen Dienstag die Büros von Enron
durchsucht und mehrere Mitarbeiter des Unternehmens verhört. Die Behörde
beschlagnahmte dabei schon zerstörte Akten und Dokumente des
Energiehändlers.
Zuvor war bekannt geworden, dass nicht nur der Wirtschaftsprüfer Andersen
sondern auch Enron selber massenweise Dokumente und Unterlagen
vernichtet hat. Die Zerstörung fand auch noch nach der Bekanntgabe der
Insolvenz nach Chapter 11 des US-Konkursrechts im Dezember statt. Auch
nach der Eröffnung einer Untersuchung durch die amerikanische
Börsenaufsicht (SEC) im Januar seien noch weiter Dokumente im
Aktenvernichter gelandet, berichten übereinstimmend US-Medien.
Schuldenstand unbekannt
Von den zerstörten Dokumenten wird angenommen, dass die Einzelheiten
über die Bilanzen und den Schuldenstand von Enron und dessen
Partnerunternehmen enthalten. Die wirkliche Höhe der Schulden werde auf 30
bis 40 Milliarden Dollar geschätzt, berichtete der britische «Independent» am
Mittwoch.
Wachen am Aktenvernichter
Der Akt der «Vernichtung» war offenbar stabsmäßig geplant: Einige
Unternehmensverantwortliche hätten die in einem großen Müllbehälter
gelagerten und zerstörten Akten durch Wachen sichern lassen, sagte Kenneth
Marks, Anwaltsvertreter von Enron, laut «Wall Street Journal» (WSJ). «Wir
wussten überhaupt nicht, was hier passiert.» Es habe für ihn ein Vielzahl von
möglichen Erklärungen für die Vorgehensweise gegeben, «einige davon völlig
belanglos.» Enron habe das Justizministerium über diese Vorgänge informiert,
das wiederum das FBI eingeschaltet habe.
Andersen-Manager vorgeladen
Inzwischen hat der Energie- und Handelsausschuss des amerikanischen
Kongresses an mehrere hohe Andersen-Mitarbeiter Vorladungen verschickt.
Auch der Andersen-Chef Joseph Berardino soll von dem Ausschuss
aussagen. Dieser hatte sich aber bisher geweigert, vor dem Gremium zu
erscheinen. Nach Aussage eines Sprechers von Berardino will der
Andersen-Chef von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen.
Auch mehrere andere Andersen-Manager überlegten, so das WSJ, die
Aussage zu verweigern.
Bush verteidigt Verhalten der Regierung
US-Präsident George Bush hat derweil das Verhalten der Regierung
verteidigt: Die Beamten hätten richtig gehandelt und es abgelehnt, Enron aus
dem Finanzdebakel zu helfen. Seine eigene Familie leide unter dem
Enron-Skandal- Seine Schwiegermutter habe mit Enron-Aktien einen Verlust
von mehr als 8000 Dollar gemacht.
Finanzminister Paul O'Neill und Handelsminister Donald Evans hatten sich
mehrfach mit Enron-Chef Kenneth Lay getroffen. Der Enron-Chef soll um
Hilfe für das angeschlagene Unternehmen gebeten haben. (nz)
Quelle
Kommentar? Da fallen mir nur sarkastische Anmerkungen ein; *schnief* die arme Schwiegermama!
Die Mitarbeiter, deren Pensionen weg sind, haben deutlich mehr verloren; dazu kommen noch die Betroffen der Pensionsfonds, die in Enronaktien investiert hatten. Das sind andere Dimensionen.
einen schönen Tag wünscht
Cosa
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