Die Mit-Herausgeberin der Hamburger Wochenzeitung"Die Zeit" ist nach Angaben des Verlages im Alter von 92 Jahren gestorben.
Sie sei in der Nacht zum Montag um 01.00 Uhr im Kreis ihrer Familie gestorben, sagte eine Sprecherin der"Zeit" der Nachrichtenagentur Reuters. Die 1909 in Ostpreußen geborene Dönhoff galt wegen ihrer politischen Artikel in der"Zeit" und in mehr als 20 Büchern als eine der meistgelesenen Kommentatoren in Deutschland. Sie sei eine der herausragenden intellektuellen und moralischen Instanzen, hieß es in der Laudatio anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Birmingham 1999 an sie.
Dönhoff wurde 1946 Redakteurin bei der"Zeit", nachdem sie aus Ostpreußen geflüchtet war, wo sie nach ihrem Studium in Potsdam, Frankfurt und Basel ein großes Gut verwaltet hatte. Ihre sieben Wochen dauernde Flucht 1945 auf einem Pferd beschrieb sie in ihrem 1962 erschienenen Buch"Namen, die keiner mehr kennt, Ostpreußen, Menschen und Geschichte" - ihr erster Bestseller.
Dönhoff wurde 1968 Chefredakteurin und 1972 Herausgeberin der"Zeit". Sie engagierte sich in den 60er-Jahren stark in der Ostpolitik und wurde dafür 1971 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
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