Fundstück, dürfte auch Wal interessieren.
Die Bergchronik berichtet, dass 1420 die reichen Erzgruben am Falkenstein aufgetan wurden und vieles Bergvolk aus Böhmen und Sachsen und anderen deutschen Landen nach Schwaz gezogen ist. 1426 hat man im Westen von Schwaz (beim Gymnasium Paulinum) eine alte Erzgrube gefunden, die ergiebig war und die man „Alte Zeche“ nannte. Wenig später begann der Abbau im Revier Falkenstein, das mit ca. 250 Stollen, die insgesamt eine Länge von über 500 km hatten, und einer Gesamtförderleistung von etwa 1.700 Tonnen Silber das größte Bergbaurevier des Schwazer Bergbaus war.
Der Schwazer Bergbau boomte regelrecht. Innerhalb von zehn Jahren war die Schwazer Metallproduktion ein europäischer Wirtschaftsfaktor, und der Falkenstein wurde zur Silber- und Geldquelle der Habsburger.
Der Landesfürst war bei allen Gruben stiller Teilhaber mit 1/9 der Anteile, darum musste jeder zehnte Kübel Roherz als Fron dem beamteten Froner abgeliefert werden. Alles in den Hütten gewonnene Silber musste von den Gewerken zu einem festen Preis von 5 bis 6 Gulden pro Gewichtsmark (281 Gramm) an die Saline Hall und ab 1477 an die dortige Münzstätte abgeliefert werden, während der Handelswert bei 10 bis 12 Gulden lag. Die Differenz nannte man den Wechsel.
1441 wurde dem wilden Erzsuchen am Falkenstein ein Ende gesetzt, und die Stollen und Gruben wurden von nun an regelrecht vom Bergrichter verliehen und vom Schiner (Vermessungsingenieur) vermessen. Die Verleihungen und alle Regelungen am Berg erfolgten nach der Bergordnung für Gossensaß und Schwaz, die 1427 von Herzog Friedrich erlassen wurde und auf die Schladminger Bergordnung von 1408 zurückging. Die Bergordnung von 1427 bestimmte 11 Geschworene, die alle Streitigkeiten schlichten sollten, und bestellte einen Bergrichter und einen Wechsler (Steuereinnehmer) als Obrigkeit. Gleichzeitig wurde bestimmt, dass alle Arbeiter wöchentlich zu bezahlen waren (ein Hauer bekam z.B. einen Gulden; für einen Gulden konnte man sich damals am Schwazer Markt etwa 15 kg Rindfleisch kaufen). 1447 verbesserte Herzog Sigmund die Bergordnung für Schwaz um einige Punkte, und 1449 erfolgte die letzte große Erweiterung der Ordnung. Aus diesen Ordnungen des Schwazer Bergwerkes ergibt sich ein völlig neues, von der festen mittelalterlichen Ordnung abweichendes Recht. Das wichtigste ist die Freiheit am Berg, die Gleichbehandlung von Ansässigen und Zuwanderern und Vorrechte und Freiheiten für alle am Bergwerk Tätigen (jeder Bergmann durfte auf öffentlichem Boden steuerfrei ein Haus errichten oder zum Eigengebrauch Vögel und Fische fangen).
Die Schwazer Bergordnung war vorbildlich für Bergordnungen bis ins 19. Jahrhundert, und aus der Grundlage dieser Bergordnung baute u.a. die Sozialgesetzgebung des 19. und 20. Jahrhunderts auf.
Quelle:
http://silberbergwerk.at/Geschichte/kurzundbuendig.htm
kurz und bündig!
Gruss,
BillyGoat
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