-->Ein hervorragender Beitrag, wie ihn bei uns kaum ein Journalist zustande bringt, von einer Journalistin will ich gar nicht erst reden. Mir kam es an vielen Stellen so vor, als würde Frau Roy es wagen, ein paar der allerheiligsten, nein, nicht indischen, deutschen Kühe zu schlachten. Wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn abnehmen. Die Stellen, die man problemlos auf die Situation hierzulande beziehen könnte, habe ich mir erlaubt, herauszuziehen:
>Indische Regierung und Eliten heißen Privatisierung und ausländische Unternehmen willkommen.
Aha, dann liegt Indien jetzt zwischen Frankreich und Polen. Schon wieder was dazu gelernt.
>Die Demontage der Demokratie wird mit dem Tempo und der Effizienz eines Strukturanpassungsprogramms durchgeführt. Forcierte Privatisierung und Arbeitsmarkt-"Reformen" vertreiben die Menschen von ihrem Land und aus ihren Jobs.
Habts ihr´s schon bemerkt, Euklid, Königin, Baldur und noch ein paar andere aus der Exodus-Fraktion, Frau Roy schreibt über Euch. Jetzt werdet ihr richtig berühmt!
>Dieses Klima von Frustration und nationaler Desillusionierung ist, das zeigt die Geschichte, der ideale Nährboden für faschistische Ideologien.
Kommt vielleicht bald wieder. Bundeswehr-Einsätze im Inland sind schon ein seltsames Zeichen.
>Die beiden Arme der indischen Regierung sind perfekt aufeinander eingespielt. Während der eine Arm eifrig dabei ist, große Teile des Landes zu verkaufen, dirigiert der andere einen wütenden Chor hindu-nationalistischer und religiös-faschistischer Stimmen.
Das Land verkaufen, jetzt kommt auch noch Kohl an die Reihe. Nur der andere Teil des Satzes ist eine eher indische Spezialität, sofern man in der Zusammenstellung von"religiös und nationalistisch" nicht den Mief von Kloster Banz zu riechen glaubt. Würde man sagen"religiös und pseudo-national" wäre man der allerchristlichsten und allersozialsten Union noch ein kleines Stückchen nähergekommen.
>Die These vom freien Markt, der nationale Schranken überwindet, ist ein Mythos. Der freie Markt untergräbt die Demokratie. Der Abstand zwischen Reich und Arm wird immer größer, der Kampf um die Ressourcen immer aggressiver.
> Um ihre Geschäftsinteressen durchzusetzen, um sich unsere Agrarprodukte anzueignen, das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen, und unsere Träume, braucht die Globalisierung einen internationalen Verbund von loyalen, korrupten, autoritären Regierungen in den armen Ländern, damit unpopuläre Reformen durchgepeitscht und Aufstände niedergeschlagen werden können.
Kommentar im Grunde überflüssig. Nur so viel: Was werden die Polit-Verbrecher nicht müde herunterzuleiern? Mit Volksabstimmung hätten wir den Euro nicht, und mit Sicherheit auch keine Beteiligung am Krieg!
>Die Globalisierung (oder, um es beim Namen zu nennen: der Imperialismus) braucht eine Presse, die so tut, als wäre sie frei.
Schon wieder etwas, das nur für die Wilden und Analphabeten auf dem indischen Subkontinent Geltung hat. Wir haben ja, God Bless America, N-TV.
>Sie braucht eine Justiz, die so tut, als spräche sie Recht.
Wer schickt den Text von Frau Roy mal nach Karlsruhe zum BVG?
>Dennoch erleben viele von uns dunkle Momente der Verzweiflung. Wir wissen, daß unter dem Schirm des Anti-Terror-Krieges Männer in Anzügen fleißig ihren Geschäften nachgehen.
There`s no business like war-business. Oder"Amerikas Geschäft ist das Geschäft". Wichtig ist, dass Mister Rumsfeld Saddam das Giftgas verkauft, macht es ein Herr Hippenstiel-Imhausen, schreibt der ehrenwerte Mister Safire wieder einen Leitartikel über ein"Auschwitz in the Sand."
>Während Marschflugkörper am Himmel auftauchen, werden Verträge unterzeichnet, Patente angemeldet, Erdölpipelines gebaut, Bodenschätze geplündert, Wasservorkommen privatisiert - und George W. Bush ist entschlossen, Krieg gegen den Irak führen.
Das ist doch der"tiefere" Sinn der ganzen Veranstaltung, mit der Freiheitsphrsase im Munde neue Absatzmärkte erobern bzw. Konkurrenten aus dem Wege räumen. Kennt jemand einen prominenten deutschen Historiker, so in der Gewichtsklasse eines Arnulf Baring, der sich diese Einsichten erschlossen hätte, und es wagt, diese zu publizieren?
>Niemand bezweifelt, daß Saddam Hussein ein Diktator, ein Mörder ist. Keine Frage, daß es den Irakern ohne ihn besser ginge. Allerdings ginge es der ganzen Welt besser ohne einen gewissen Mr. Bush. Er ist weitaus gefährlicher als Hussein.
Hat schon mal jemand über den Daumen gepeilt, wieviele Leichen die amerikanischen Präsidenten seit, sagen wir mal 100 Jahren zu verantworten haben? Das sind mehr als auf das Konto von Hitler-Deutschland gehen. A.H. hatte 12 Jahre Zeit, die Führer God´s own Country ein Vielfaches. Wo bleibt das Mahnmal?
>Es ist sonnenklar, daß Bush entschlossen ist, Krieg gegen den Irak zu führen -
ohne sich um Fakten und Weltöffentlichkeit zu scheren.
Jetzt hätte Frau Roy einen historischen Vergleich anbringen können. Als Inderin ist sie doch in einer weitaus besseren Position als Frau Professor Hertha-Bindestrich.
>In ihrem Bestreben, Verbündete zu gewinnen, sind die Vereinigten Staaten bereit, Fakten zu erfinden.
Gut, wenn es sich langsam rumspricht!
>Die Farce mit den Waffeninspekteuren ist das aggressive, beleidigende Zugeständnis an eine verhunzte Form internationaler Etikette.
Eine Opera Buffa, eine Komödie mit Narren, wenn es nicht so traurig wäre.
|