-->Wirtschaft
<font size=5>Deutschland als Klotz am Bein</font>
<font color="#FF0000">Mit der europäischen Wirtschaft geht es nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wieder aufwärts, Deutschland jedoch sei ein Hemmschuh</font>. Die Experten warnten, eine anhaltende Schwäche der deutschen Konjunktur könnte die wirtschaftliche Erholung in ganz Europa gefährden. Zugleich senkten sie in dem am Donnerstag in Dubai veröffentlichten"World Economic Outlook" ihre Prognose für Europas größte Volkswirtschaft gegenüber dem Frühjahr um 0,5 Prozentpunkte. In diesem Jahr erwartet der IWF in Deutschland überhaupt kein Wachstum mehr und im nächsten Jahr nur ein Plus von 1,5 Prozent.
Allerdings gebe es auch Anlass für vorsichtigen Optimismus, erklärte IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff und verwies auf zu erwartende Exportzuwächse. Lobend erwähnte er die"viel versprechenden Initiativen" zur Reform des starren Arbeitsmarkts in Deutschland. Das Bundesfinanzministerium verwies auf die"bereits umgesetzten und in Angriff genommenen Strukturreformen", die die konjunkturellen Auftriebskräfte stärken würden.
Auch für den Euro-Raum verringerte der IWF seine Prognose - und zwar um 0,6 Prozentpunkte. In diesem Jahr wird die Wirtschaft im gemeinsamen Währungsraum demnach nur noch um 0,5 Prozent und im kommenden Jahr um 1,9 Prozent wachsen. Die wirtschaftliche Schwäche sei tiefer und anhaltender als erwartet, erklärte der IWF. Erste Anzeichen einer Erholung wie die steigenden Börsenkurse und das gewachsene Vertrauen der Unternehmen müssten sich noch verfestigen. <font color="#FF0000">Deutschland, Italien und die Niederlande stecken laut IWF in einer Rezession. Auch Frankreich gehe es nicht viel besser. Dort würdigten die Experten aber die Bemühungen zur Entschärfung der"politisch sensiblen Zeitbombe Renten"</font>.
Insgesamt erwartet der IWF eine allmähliche Erholung der Weltwirtschaft angesichts niedrigerer Ã-lpreise und gesunkener geopolitischer Unsicherheiten. In diesem Jahr wird die Konjunktur nach Einschätzung des Währungsfonds um 3,2 Prozent und im kommenden um 4,1 Prozent zulegen.
Dabei wird sich die US-Wirtschaft mit einem Plus von 2,6 Prozent in diesem und 3,9 Prozent im kommenden Jahr deutlich besser entwickeln als noch im Frühjahr erwartet. <font color="#FF0000">Das Rekordhandelsdefizit der USA und die wachsende Staatsverschuldung machten die Vereinigten Staaten aber sehr verletzbar</font>, warnte der IWF. Es sei unwahrscheinlich, dass die USA ihre Rolle als Konjunkturlokomotive für die Weltwirtschaft ähnlich spielen könne wie in der Vergangenheit.
Die höchsten Wachstumsraten erwarten die IWF-Experten für die asiatischen Volkswirtschaften mit 6,4 Prozent in diesem und 6,5 Prozent im nächsten Jahr. China wird sich mit 7,5 Prozent Wachstum an die Spitze setzen. Für Japan, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde, rechnet der IWF in diesem Jahr mit zwei Prozent und 1,4 Prozent Wachstum im nächsten Jahr.
18.09.03, 15:20 Uhr
(Quelle: dpa)
Quelle: http://news.focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=124628&streamsnr=8, Focus Online, 18.09.2003
|