-->Berlusconi hat sich was ausgedacht -Azzurro wolle aber net!
Gewerkschaften protestieren gegen geplante Rentenreform
Streik in Italien - Lufthansa streicht Flüge
veröffentlicht: 24.10.03 -09:13 Uhr
Rom (rpo). Italiensische Gewerkschaften werden heute in einem Generalstreik das Land vermutlich lahmlegen. Davon betroffen sind auch Zug- und Flugverbindungen nach und von Italien. Die Lufthansa hat bereits 13 Flüge gestrichen.
Italienische Gewerkschaften haben für Freitag zu einem landesweiten Generalstreik gegen die Rentenreform-Pläne der Regierung aufgerufen. Der Ausstand zwischen 09.00 und 13.00 Uhr betrifft auch den Flug- und Bahnverkehr. Etwa die Hälfte aller Zugverbindungen werde ausfallen oder verspätet sein, teilte die italienische Eisenbahngesellschaft mit. Auch die Deutsche Bahn AG rechnete wegen des Streiks mit Verspätungen im grenzüberschreitenden Zugverkehr.
Die Streiks der Eisenbahner und Flughafenmitabreiter in Italien werden auch den Luftverkehr von und nach Deutschland behindern. Die Lufthansa streicht 13 Flüge von Deutschland nach Italien und die entsprechenden Rückflüge. Davon seien 2300 Passagiere betroffen, teilte Lufthansa-Sprecherin Sandra Kraft am Donnerstag in Frankfurt mit. Die Kunden würden nach Möglichkeit auf frühere oder spätere Maschinen umgebucht. Dazu würden auch größere Flugzeuge eingesetzt. Betroffene Fluggäste können sich an die Lufthansa-Telefonnummer 01803/803803 wenden.
Nach Angaben der Fluggesellschaft Alitalia sollten 155 Flüge storniert werden, weitere 124 würden umgeleitet oder könnten nur verspätet starten. Krankenhäuser sollten nur für Notfallmaßnahmen besetzt sein. In Rom, Neapel und Bologna waren Demonstrationen geplant, wie die drei größten Gewerkschaften des Landes, CGIL, CISL und UIL, mitteilten.
Bereits 1994 demonstrierten rund eine Million Menschen gegen eine geplante Rentenreform der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, die kurz drauf zurücktrat. Im April vergangenen Jahres gingen etwa eine Million Menschen gegen geplante Reformen des Arbeitsrechts auf die Straße.
Berlusconi hatte die geplante Reform im September in einer landesweiten Fernsehansprache angekündigt. Das derzeitige Rentensystem lasse sich angesichts des wachsenden Durchschnittsalters der Bevölkerung und der geringen Geburtenrate nicht mehr aufrechterhalten, sagte Berlusconi. Die Regierung will ab kommendem Jahr die Arbeitnehmer mit drohenden finanziellen Einbußen dazu bewegen, deutlich später in Rente zu gehen. Ab dem Jahr 2008 sollen so bis zu zehn Milliarden Euro jährlich eingespart werden. Bisher können italienische Arbeitnehmer nach 35 Arbeitsjahren bereits im Alter von 57 Jahren in Rente gehen.
<ul> ~ http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/ausland/24401</ul>
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