-->Hi,
>KarlchenMarx hatte eine genial simple Idee.
>Er teilte die Welt in Unterdrücker und Unterdrückte ein und baute darauf eine Theorie, die sich als so erklärungstüchtig erwies, das man damit praktisch alles erklären konnte, von der Situation der Frau, über die Kunst bis zur Entwicklung der Welt. Die Unterdrücker rauben die Unterdrückten aus und alle Geschichte ist Klassenkampf zwischen diesen Beiden. Kultur, Wirtschaft, Wisssenschaft, Geschichte, Religion, Philosophie etc., alles wurde nur noch unter diesem Blickwinkel des Klassenkampfes analysiert und in dieses praktische Schema gepresst.
Marx hat das Staatsphänomen übersehen. 1. Den Staat als Ausbeuter selbst, der dem Bürger just das als"Mehrwert" abpresst, was er für sich und die Seinen verwendet - man muss nur den von ihm anklägerisch offerierten"Kapitalistenkonsum" durch"Staatskonsum" ersetzen - und 2. dass der"Kapitalist" nur wirtschaften kann, nachdem es den Machtstaat gibt (sonst hätten die Arbeiter in bequemem Schlendern längst sämtliche Fabriken besetzt gehabt. Wer hat denn auf die Arbeiter geschossen? Die Werksfeuerwehr war's nicht.
>Leider ist das praktische Experiment mit dem Kommunismus dann in die Hosen gegangen. Vielleicht war der Ansatz doch zu simpel.
Klassisches Beispiel für die Rücknahme von Zession (Privateigentum) durch die Staatsmacht. Mit den leicht auszumalenden verheerenden Folgen.
>Dottore hatte nun die genial simple Idee, die Welt in Abgabenerzwinger und Abgabenzahler einzuteilen und siehe da - die Theorie ist wieder so erklärungstüchtig, dasss man immer mehr Phänomene plausibel damit erklären kann, vom Zins, über Handel und Wirtschaften, bis zu Kultur, Geschichte und sicher bald auch Kunst und die Situation der Frau. Je mehr man die Geschichte unter diesem neuen Gesichtspunkt umpflügt, umso erstaunlicher passt sich die Geschichte dieser Theorie an. Alles kann man plötzlich völlig neu deuten. Es gab nie Tausch,
Es gab nie ein Hochtauschen. Was"eingetauscht" werden musste, war das Abgabengut. Denn das war fällig. Tauschen übrigens = Täuschen. Der unternemerische Tausch (barter) heißt"Stich".
Dazu noch schön:
"Loans were also taken out to meet financial liabilities, both debts to the City-office... and to private creditors" (Veenhof in Dercksen, op. cit. 63). Dummerweise war das City-office (Abgabenherr) vor dem"private creditor" da.
Die Buchhaltungen ("balanced accounts")"were produced by the state administration on the material performance of individual merchants in a specific period of time. In the documents, the financial and material resources made available by the administration are indicated as"debit" in the balance, against which the turnovers realized by the merchants, i.e. the"credit", are offset." (Neuman, Reflections on the Relationship between State-initiated Foreign Trade and Private Economic Activity in Mesopotamia towards the Ende of the Third Millenium BC, a.a.O., 45). Dummerweise war das"debit" die Abgabenschuld. Sie initiierte den Handel.
"The Mesopotamian institutions are the Palace and the Temple... both... appear in recognisable form towards the end of Prehistory... in Eridu an obvious temple has been excavated which can be traced back to virually the first (!) period from which settled life (!) in the alluvium is at present knowledge..." (van Driel, a.a.O., 25 f.).
>es gab nie Märkte,
Später, wie oft genug dargelegt.
>nie Handel,
Als Folge der Abgabenpflicht ("debit"), siehe oben!
>Tauschmittel
Silver could never develop into an everydays money because its value was too high in comparision with other commodities... silver was a high-range money" (Bongenaar, a.a.O., 174). Dummerweise war the high-range - wie immer und überall - der Kauf von Machterhaltungs-Figuren.
>und freie Vereinbarungen.
Später, später. Die Abgabe ist sicher keine (!) freie Vereinbarung.
>Burgen, Schlösser, Straßen, Städte - alles erklärt sich plötzlich aus der Zwangsabgabe. Ohne Zwangsabgabe würde die Menschheit noch in Höhlen vor sich hindösen.
Nöö, sie fing ja gleich mit dollen Tempeln und Palästen an, siehe eben.
>Hoffen wir, dass die neue Herrschaftstheorie die Welt diesmal richtig erklärt und sich die Realität nicht wieder als so vielfältig und widerborstig erweist, auch unter diese elegante und einfache Theorie sich nicht zwingen zu lassen.
Na, die Herrschaft endet ja nun langsam, wie alle Herrschaft immer endete. Vielleicht sammeln die nächsten Machthalter (die Waffen verschwinden nicht) alle Zessionen wieder ein und es geht ganz von vorne los?
Gruß!
|