-->Freitag, 03. September 2004
Der Millennium-Mensch ging aufrecht
Zweibeiner gibt es bereits seit sechs Millionen Jahren
In Ostafrika lebten schon vor sechs Millionen Jahren Vormenschen, die auf zwei Beinen gingen. Das zeigen Fossilien der Art Orrorin tugenensis, die im Jahr 2000 in Kenia gefunden und als Millennium-Menschen bekannt wurden. Die Knochen der fĂźnf entdeckten Hominiden zeigten mehrere Anzeichen fĂźr den aufrechten Gang, berichten jetzt Forscher um Robert Eckhardt von der Pennsylvania State University im Fachjournal Science.
Die Wissenschaftler untersuchten drei Oberschenkelknochen der Millennium-Menschen. Dabei entdeckten sie, dass deren Oberschenkelhals länger war als der von Gorillas und Schimpansen. AuĂerdem bestimmten die Forscher mit Hilfe eines Computertomographen die Verteilung der Knochendichte. Diese unterschied sich von dem typischen Muster bei Menschenaffen. Eckhardt und seine Kollegen schlieĂen daraus, dass die Muskeln des Vormenschen schon ähnlich wie beim Menschen angeordnet waren - und dass auf den Oberschenkel von Orrorin tugenensis auch ähnliche Kräfte wirkten.
Orrorin tugenensis gilt als der älteste bislang bekannte Vormensch. Er lebte wahrscheinlich im Wald und ernährte sich hauptsächlich von Obst und Gemßse. Nach Meinung von Eckhardt und seinem Team ist er wegen seines aufrechten Gangs an der Schwelle zur Menschwerdung einzuordnen. (uk.)
Science, Bd. 305, S. 1450
J.
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