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<font size="5">" Veddernwirtschaft" bei Camera Work AG -
Nepper, Schlepper, Bauernfänger </font>
Marktenger illiquider Corner
Finger weg!
Akt. 2.501 Euro
Heute Umsatz 2 Stück!
hi,
Ein internet-Böersendienst namens"Der Spekulant" hatte heute u.a. Interessantes zu berichten - Interessantes vor allem für diejenigen, die einen der"Erfinder" der Bauherrenmodelle in den 70/80 Jahre, den ehemaligen Schatzmeister des Kölner EC in selbigen Jahren, Clemems J. Vedder, auch bekanntlich einer der Drahtzieher der Commerzbank-Aktien-Zusammenkaufer unter dem Decknamen"Cobra", allerdings kläglich im Crash mit ihrem dicken Paket in die Grütze gefahren, kennen.
Der und seine Clique machen mal wieder mit einem"dicken Ding" von sich reden, oder versuchen es zumindest.
tschuess
G.C.
"Der Spekulant" schreibt also heute:
Wenn Sie in den letzten Wochen Analysen oder Berichte zur 'Fotokunst-Aktie' Camera Work AG (WKN 677.150, Ticker NHT, ISIN DE0006771504) erhalten haben, ist höchste Vorsicht geboten.
Dabei handelt es sich wohl um einen der unglaublichsten 'Corner' am Deutschen Aktienmarkt, bei dem ein Aktionär (und dessen Umfeld) faktisch alle Aktien einer Firma besitzt und nach einem starken Kursanstieg unters Volk bringen will.
Wie bei den großen Mantelspekulationen am Höhepunkt des New Economy-Booms wurde auch hier eine Geschäftsidee in einen börsennotierten Firmenmantel der früheren Nordhäuser Tabakfabriken AG eingebracht und der Kurs nach oben gehoben. Doch während die meisten der damaligen Internetprojekte zumindest irgendwie halbwegs plausibel klangen, scheinen bei Camera Work nur die Altaktionäre rund um den erfolglosen Commerzbank-Käufer Clemens J. Vedder von den derzeitigen, positiven Analysen zu profitieren.
So wurden aus 100.000 Euro dann 60.000.000 Euro
Die Camera Work AG will das Sammeln von Fotokunst in Deutschland populär machen und die private Fotosammlung von Herrn Vedder, die dieser in die Gesellschaft eingebracht hat, verwerten.
Rund um die Einbringung beginnen auch bereits die Ungereimtheiten bei diesem Projekt. Während der offizielle Verkaufspreis mit 100.000 Euro noch plausibel klingt, hat der Vorstand die Sammlung mit einem Wert von sage und schreibe 60 Mio. Euro in der Bilanz aktiviert. Der Vorstand hat einfach anhand von Versteigerungskatalogen sowie Daten von anderen Auktionshäusern den angeblichen Sammlungswert abgeleitet. Sogar der Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft hat in der Bilanz 2003 angemerkt, dass er dem Vorstand empfohlen hat, zusätzlich ein Gutachten einzuholen. So ist auf Seite 27 der Bilanz folgende Anmerkung der Bruder & Walte Steuerberatungsgesellschaft zu lesen:
Weiterhin wurde eine Photosammlung (Konto 404 - Photosammlung 3) mit einem Kaufpreis von 100.000 Euro von einem Aktionär angekauft. Den Wert der Sammlung beziffert der Vorstand auf etwa 60 Mio. Euro. Der Vorstand hat anhand von Versteigerungskatalogen (z.B. Sotheby's) sowie Datenzusammenstellungen anderer Auktionshäuser, u.a., den Schätzwert einzelner, ähnlicher Werke derselben Künstler ermittelt und daraus den Sammlungswert abgeleitet. Wir haben dem Vorstand empfohlen, zusätzlich ein Gutachten einzuholen.
Knapp 100 Mio. Euro Börsenbewertung
Generell ist es schwierig anhand von Versteigerungsergebnissen einzelner, ähnlicher Fotos auf den Wert einer kompletten Sammlung zu schließen. Damit relativieren sich natürlich auch die Eigenmittel der Gesellschaft, die in der Bilanz mit etwas über 60 Mio. Euro ausgewiesen werden. Ins Bild passt auch, dass die Aktie innerhalb eines Jahres um rund +2.000 % angestiegen ist und die Marktkapitalisierung bei 38.625 ausstehenden Aktien per 31.12.2003 sowie einem aktuellen Aktienkurs von 2.501 Euro schon bei unglaublichen 96,6 Mio. Euro liegt.
Unbestritten ist, dass die Fotokunst ein aufstrebendes Sammlergebiet ist. Dass aber die Vermarktung von Fotokunst ein höchst aufwendiger und kostenintensiver Prozess ist, der sich schwer kalkulieren lässt, ist auch klar. Vielleicht war das auch ein Mitgrund, warum die Umsatzerlöse 2003 lediglich bei 10.563,97 Euro lagen. Mit solchen Einnahmen kann nicht einmal der Personalaufwand aus dem eigenen Cash flow bezahlt werden. Denn alleine dieser lag 2003 schon bei über 277.000 Euro.
Fazit
Für uns sieht es aus, als ob Sammler Vedder hier seine Sammlung an Camera Work-Aktien möglichst teuer unter das Volk bringen will. Vielleicht geht es darum, seine Verluste aus schiefgegangenen Deals der letzten Jahre wieder wettzumachen. Wahrscheinlich hat er, der sich laut Eigendefinition 'Frührentner mit abgeschlossener Vermögensbildung' nennt, doch noch an seiner Vermögensbildung zu arbeiten. Für Privatinvestoren gilt jedoch: Finger weg! Die ausgefallenen Hobbies von Finanzjongleuren zu finanzieren ist wenig ratsam.
[b] Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen, aber"CJV" hat doch auch schon wieder Dumme gefunden.../G.C.
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