>Hallo Geldfreunde,
>vielleicht ist ein"Wochenendgespräch" mit einem bestimmten Themenschwerpunkt (etwa wie letzte Woche - Gold jetzt kaufen-oder warten?) ein ganz nützliches Format, weil man sich unabhängig von Tagesereignissen tiefer auf ein bestimmtes Thema konzentrieren kann.
>Ich möchte als Thema diesmal vorschlagen: Ein neuer Freiheitskampf?
>Klingt vielleicht etwas pathetisch, aber sei`s drum - was ist damit gemeint?
>In Amerika gibt es eine relativ starke Bewegung, die den Kampf gegen fiat money als eine Art neuen Freiheitskampf begreift. Die Macht, welche das Volk unterdrückt, hat eine neue Form - nicht mehr die Feudalherren oder Könige früherer Jahre, sondern heute sind es die Herren des Geldes. Staat und Banken beherrschen gemeinsam das Volk über das Geldsystem und plündern es, über das Geld, aus. Alan Greenspan hat diesen Mechanismus in seinem berühmten Aufsatz"Gold und wirtschaftliche Freiheit" klipp und klar beschrieben.
>Ein großer Teil dieser"Freiheitskämpfer" ist überraschenderweise stark christlich motiviert - zumindest war das für mich überraschend. Ich weiß nicht aus welcher Ecke das kommt (Presbyterianer oder so) ich verstehe zu wenig davon. Aber irgendwie macht das Sinn - sind doch Viele im 18. Und 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert um ihre Freiheit - auch Glaubensfreiheit - zu bewahren und irgendwie scheint dieser Freiheitswille, der schließlich zur Unabhängigkeitserklärung und zur amerikanischen Verfassung geführt hat, dort noch lebendiger zu sein, als bei uns. Wir sind offenbar in viel stärkerem Maße staatsgläubige Untertanen.
>Wie dem auch sei, der Kampf gegen fiat money wird dort (zum Teil) als regelrechter neuer Unabhängigkeitskrieg begriffen und vielleicht ist da was dran. Vielleicht ist das die Revolution, die unsere Generation vollbringen kann, wieder vorbereitet von Aufklärung, ähnlich wie die französiche Revolution und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Dieses Forum ist gewiss auch eine kleine Keimzelle dieser neuen"Aufklärung".
>Ich glaube, die Meinung ist weit verbreitet, daß wenn unser Geldsystem scheitern sollte, eine Reform von oben erfolgen müsse ( Zentralbanken, IWF, eine Weltbank oder so). Aber eine Reform von oben ist nicht zu erwarten, weil sie immer gegen die Interessen dieser"Reformer" wäre. Eine solche Reform muß wieder von unten kommen, ganz in dem Sinne wie Hayek, Wolfram Engels und übrigens auch der neue Nobelpreisträger Mundell dies fordern. Es gibt starke Indizien dafür, daß auch Alan Greenspan so denkt (er war ja früher selbst einmal einer dieser"Freiheitskämpfer"). Greenspan hat sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, daß man die zahlreichen Ansätze zu Internetgeld und zu einer Reprivatisierung des Geldes nicht bekämpfen sollte, mit dem libertären Argument, man wisse nicht, wozu es gut sei, es könnten durchaus damit Entwicklungen eingeleitet werden, die letztlich allen helfen.
>Aber diese Reform von unten muß auch betrieben werden. Bis jetzt werden, auch hier im Forum, ja immer nur Messer gewetzt, aber geschnitten wird nicht. (von den Gesellfritzen mal abgesehen, die ja wirklich auch praktisch sehr aktiv sind, aber leider in die falsche Richtung schneiden - nämlich hin zu neuem Staatsgeld).
>Ich finde es z.B. recht ernüchternd, daß bisher nicht ein Einziger bereit war, etwa mein Buch über e-gold mit Gold oder Silber zu kaufen, obwohl es so etwa 40% billiger ist. Einmal 50 oder 100 DM an e-gold zu überweisen und anschliesend 30,- DM in Form von Gold oder Silber für das Buch über das Internet zu übertragen, ist ja nun wirklich kein halsbrecheriches Experiment. Oder Jükü könnte sein Abonnement ja ohne weiteres auch über e-gold bezahlen lassen. E-gold ist der Versuch, wieder privates gedecktes Geld zu installieren, aber kaum jemand hier ist bereit, dieses bescheidene Experiment auch nur zu wagen. Warum eigentlich? Sind wir so ängstlich oder so bequem? Könnte es sein, daß wir im Unterbewußtsein das Gefühl haben, etwas Verbotenes zu tun, wenn wir Geld ins Ausland überweisen oder die Geldhoheit des Staates untergraben?
>Oder nehmen wir die Gata. Die Anstrengungen, die Reg Howe oder Bill Murphy da unternehmen sind wirklich bemerkenswert, aber alle schauen nur süffisant zu, wie diese Männer um unsere Freiheit kämpfen. Der Prozess gegen die mächtigsten Geldherren dieser Welt kostet. Aber ich glaube niemand in Deutschland unterstützt diesen Prozess wirklich mit Geld. Man liest das genüßlich im Spiegel und denkt sich, na ja, das bringt nichts, die Klage wird abgewiesen. So nach dem Motto, um sich frei zu fühlen, gibt es ein einfaches Mittel - nicht an den Ketten rütteln.
>Schönes Wochenende
>R.Deutsch
Hallo Herr Deutsch,
was E-Gold angeht, so bin ich deshalb so kritisch, weil Martin Siegel in einer der letzten Ausgaben des Goldbriefes davon abgeraten hat, dort ein Konto zu eröffnung. Ehrlich gesagt ist mir die Funktionsweise auch immer noch nicht ganz klar. Die Internetseite ist in dieser Hinsicht nicht übermäßig hilfreich.
Um auf den Staat zu kommen: Der Staat ist ein durch und durch korrumpierter und die Bürger ausplünderndes Subjekt geworden. Fände sich bei uns eine Bewegung, die"von unten" etwas gegen das Geldsystem unternehmen will, so bin ich und viele andere nicht abgeneigt.
GATA würde ich auch gern unterstützen und die Goldanleger in unserem Forum mit Sicherheit auch. Wir sollten GATA kontaktieren und bitten, hier ein Konto einzurichten. Es kommt uns ja allen zugute und dafür müssen wir was tun, klar.
Gruß
Jan
p.s. Dottore schrieb neulich, daß es sein könnte, daß die Metalle in der Deflation auch deutlich fallen, weil die Leute für Papiergeld verkaufen müßten.
Wozu verkaufen? Eine Waage und breite Schichten der Bevölkerung, die Edelmetall wieder akzeptieren, genügt, um Gold wieder zu Geld zu machen. Warum nicht mit 20 Mark oder dem Eagle bezahlen? Ich brauche dafür keine Euro-Fetzen.
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