-->>Hallo Fremdwort
>- Der Kapitalismus funktioniert noch heute exakt so, wie er ihn beschrieben hat. Nur kenne ich noch keinen ausser mir, der imstande ist, die Welt nicht anhand ontologischer Begriffe sondern - wie Marx - anhand der VerhÀltnisse zwischen ihnen zu begreifen. Ontologisch - z.B. monetÀr - geht das nÀmlich nicht.
>Bin gerade etwas begriffsstutzig. Das Kapital von Marx habe ich als den Schinken in Sachen Beschreibung des Kapitalismus begriffen, nur dass er politisch nicht dafĂŒr, sondern dagegen war.
Er war weder dafĂŒr noch dagegen, weil das Unsinn gewesen wĂ€re. Er hat ja die Entwicklung hin zum Kapitalismus als objektiv durch den Wandel der Eigentumsformen beschrieben und fĂŒr seine Zeit als revolutionĂ€r bezeichnet.
> Soweit kann ich Dir folgen. Gelesen habe ich davon nichts, weshalb ich dazu auch nur Fragen stellen kann, oder Spekulationen aufstellen. Vom Kapital im ontologischen Sinn lese ich daher vielleicht aus NachlÀssigkeit oder Faulheit zum ersten Mal.
Etwas LektĂŒre dazu: http://www.hegel.de/werke_frei/hw108007.htm vs. http://www.mlwerke.de/me/me40/me40_568.htm
>Mein Versuch: MonetĂ€r, Seiendes im Sinne von Moneten als Tauschmitteln, die man anfassen und augenscheinlich gegen ein anderes Gut tauschen kann, egal ob aus Papier oder geprĂ€gtem Metall, meinetwegen Muscheln, Metallklumpen oder dergleichen, im weitesten Sinn"von Ware A und Ware B", oder Seiendes im Sinne von Tauschmitteln, die in einem vorstellbaren Sinn das anfassbare Ăquivalent reprĂ€sentieren, aber nicht unmittelbar sondern nur mittelbar zum Tausch verwendet werden.
Erstes Problem: den Wert zu erfassen. Ohne vernĂŒnftige Definition von Weret keine Ă-konomie möglich. Bei Marx ist Wert ein VerhĂ€ltnis und damit nicht ontologisch: als Arbeit (Energie)."Die (Relativ-)Bewegung ist die Daseinsweise der Materie." Energie also ein VerhĂ€ltnis zweier Materieteilchen.
Wert:"Der Wert einer Ware ist der in ihr gefasste Anteil gesellschaftlich durchschnittlich notwendiger, nutzbringender Arbeit."
Hier zeigt sich, dass sich dieser unmöglich monetĂ€r bemessen lĂ€sst. Aber das monetĂ€re fĂŒhrt zu einem weiteren VerhĂ€ltnis, dem Mehrwert als Differenz zwischen Gebrauchs- und Tauschwert der Ware (grob vereinfacht).
>M.a.W., beim klassischen TauschgeschÀft handelt es sich um einen Tausch zwischen Seiendem A und Seiendem B.
Das ist so einfach nicht! Vor dem Tausch hatten die Waren evtl als Gebrauchswert herzuhalten, danach ggf. ebenfalls.
Machen wir es einfach: du brauchst drei Tage, um einen Bogen mit 5 Pfeilen herzustellen. Einen Tag braucht ein anderer, um ein Kaninchen zum Tausch zu schiessen. Wird beides eins zu eins stÀndig getauscht, weil z.B. der Bogen immer wieder kaputt geht, verhungert der Bogenfabrikant irgendwann. Er ist nicht mehr in der Lage, seine Produktivkraft zu reproduzieren. Oder anders: Gebrauchs- und Tauschwert sind zwar objelktiv dem gleichen Ding zuzuordnen, jedoch quantitativ verschieden.
>Der Wert von A und B unterliegt Angebot und Nachfrage der teilnehmenden TauschgeschÀfter oder, in einem grösseren Markt, z.B. dem offiziellen Marktpreis.
der Tauschwert.....
Was passiert mit dem Mehrwert? Ein Handel ist nie gleich. Meist ist einer gezwungen zum tauschen, der andere auf SchnĂ€ppchenjagd (der, der Ăberschuss, also sich Mehrwert angeeignet hat).
>Ich denke, deshalb nennt man einen Handel auch so, weil man Preise aushandelt, egal ob man im hintersten Winkel des Landes Kamelkacke gegen Stinktierfelle oder an einer Welthandelsbörse WÀhrung A gegen WÀhrung B tauscht. Nach meiner Meinung hat sich durch die Möglichkeit der VariabilitÀt der Werte bereits deren VerhÀltnismÀssigkeit manifestiert.
>So, denke, ich habe nun genug Ăberlegungsfehler zu Deiner VerfĂŒgung gestellt, um mit Thema aus Deiner Sicht aufzurĂ€umen.
Da fehlen noch viele Fehler:) - z.B. die Rolle des Staates als Machtinstrument im ökonomischen Kreislauf. NĂ€mlich da, wo ein Gewinn an Mehrwert zu Profit kapitalisiert wird, sprich vom Staat verkonsumiert und und in geldwerter Form dem leihenden versichert gegen das Volk als BĂŒrgen. Deshalb bist du nĂ€mlich kein Mensch sondern ein BĂŒrger:)
Einiges findest du u.a. auch bei Anette Schlemm recht gut dargestellt: http://www.thur.de/philo/zins.htm
Allerdings gibt es bislang von noch niemandem eine Theorie, wie das Privateigenum, wie von Marx gefordert, positiv aufgehoben werden könnte.
Die wollte ich fix irgendwann zusammenschreiben.
GruĂ
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