-->>Man muss ja immer die Augen offen halten wenn die eigene Hausbank ( Citi = IB ) 11% Junk-bonds anbietet. Verstehe zwar nur 1/3 vom Text aber möglicherweise war es dann doch nur ein besserer Steuertrick!?
Hi Burning_Heart, etwas spaet aber hatt gestern keine Zeit Dir zu antworten:
Sicherlich sind hierzu nur wenige Informationen bekannt, totzdem hat die Quelle, die Du angegeben hast, mehr Zahlen zu bieten, als bisher zu lesen war.
Ich selbst bin auch auf den Zug"Junk-Junk" abgefahren, muss aber jetzt erkennen, dass es sich hier nicht um eine absurde 11%-Junk-Bond-Finanzierung handelt (wenn denn die Angaben in Deinem Link stimmen), sondern eher um ein einen"Future Strike Sale" basierend auf"Mandatory Convertibles", also eine besondere Art von Wandelanleihe mit Zwangsumtausch am Ende der Laufzeit. Wird meist von Unternehmen eingestzt, die dringend Liqui und gleichzeitig ein besseres Rating brauchen, da hier die Emmision in das"upper tier capital" einfliesst. Bei dem Citideal gibt es einen"short lower strike, bei einem zukuenftigen Aktienkurs von 31,83 USD und einen"long upper strike", bei 37,24 USD, dazwischen eine lineare Interpolation.
Zur Erklaerung: Die 7,56 Mrd USD, die die Araber der Citi gaben, werden ueber eine ca. Laufzeit von 4 Jahren ueberlassen und gegen einen Kupon von 11% p.a., was erst einmal hoch klingt. Aber man muss bedenken, dass die ADIA dabei auf Dividente verzichtet, wenn sie an Stelle der Bonds Aktien kaufen wuerden. Dabei liegt die angenomme Div. bei ca. 7% p.a. Diese abgezogen zahlt die Citi eigentlich nur noch 4 bis 4,5% Zinsen. Immer angenommen, dass auch Dividenten gezahlt werden (und in dieser Höhe). Im 0-Div.-Fall hat natuerlich Abu Dhabi den Joker gegenueber Aktieninhabern, da sie trotzdem die 11% bekommen. Das klingt auch"kaufmaennisch vernünftig", da ja in einer Zeit der Sanierung ein Unternehmen sich mit Dividentenauszahlungen zurueckhalten sollte.
Fuer die Citi gibt es den Vorteil, die Zinsen wie ueblich zu einem Teil steuerlich geltend machen zu koennen. Also von der Warte der Citi ist der Deal nicht schlecht aber nur unter einer Bedingung: dass der Aktienkurs nicht hoeher als das upper strike limit steigt, ab dann"verliert" sie. Denn dann wuerde der Wert der fealligen ca. 201 Mio Aktien den Nominalwert der Bonds von 7,5 Mrd ueberschreiten und die Araber streichen den Zugewinn ein (bzw. die Citi verzichtet drauf).
Im entgegengestzten Fall, wenn die Aktien unter den lower strike Kurs sinken, bekommt Abu Dhabi ca.235 Mio Aktien mit einem geringeren Wert als der Nominalwert der Anleihe, somit wuerden sie im schlimmsten Fall (Kurs = 0) nur noch wertlosen Muell bekommen. Die Citi haette in diesem Fall einen Vorteil (obwohl sie dann eigentlich Pleite waeren...was ja nicht geht...). Also die Citi spekuliert einfach darauf, dass der Kurs nicht, oder nicht viel ueber den besagten upper strike hinaus steigt, und wenn es denn dann so sein sollte, haben die sich auch bis dahin saniert, so dass es wohl keine weitere Rolle spielen wuerde. Die Araber spekulieren auf die Groesse der Citi und auf deren Erhohlung (bzw. eine Erholung des gesamten Bankenmarktes). Sie keonenn im schlimmstenfall ihren kompletten Einsatz am Schluss verlieren, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Ueber die Laufzeit bekommen sie einen guten Zinssatz (den sie an anderer Stelle nur mit groesserem Risikoeinsatz bekaemen). Und dass es schief geht, wissen wir ja alle hier, ist wirklich unwahrscheinlich (und wenn, dann geht alles in die Hose).
Also, meines Erachtens und basierend auf den vorhandenen Infos, ist das fuer beide Seiten ein guter Deal, aus dem Blickwinkel der Citi gutes Kapital zu (heruntergerechnet und den steuerlichen Aspekt mit einbezogen) normalem Zinsatz und aus dem Blickwinkel von Abu Dhabi eine gute Finanzanlage mit wenig Risiko.
Hoffe, dass ich trotz der starken Vereinfachung nicht sehr daneben liege.
Gruss
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