-->Ausblick ins Jahr 2008
Nur eine Zäsur oder doch eine System-Krise?
Wenn es nach den Schwarzmalern und Pessimisten dieser Welt geht, dann erleben wir in Bälde eine endgültige System-Krise mit all ihren Folgen und Konsequenzen.
Seit Mitte August d. J. wird die Anleger-Gemeinde mit einer eigentlichen Abstrafung der Finanz-Werte verschreckt. Die Gründe sind bekannt, hingegen gleicht der Umfang der tatsächlich eingefahrenen Verluste noch weitgehend einem Puzzle-Spiel. Der Markt eskomptiert daraus, dass weitere erhebliche Abschreibungen folgen: internationale Bank-Aktien stehen unter massivem Verkaufsdruck.
Die Auswirkungen der Subprime-Kriminalität im Banken-Sektor und im US-Hypotheken-Geschäft lassen eine Rezession in den USA nicht mehr ausschliessen. Der Vertrauens-verlust und die entstandene Geldvernichtung zeitigen auch in Europa massive Verschie-bungen in der Bewertung von Sachwerten. Ein täglich zunehmender Pessimismus diktiert b.a.w. die Anlagetätigkeit weltweit.
Das Platzen von mehreren Blasen gleichzeitig (LBO’s, Hypotheken und Kreditkarten), trägt weiterhin zur Verunsicherung bei. Einhergehend mit dem Vertrauensverlust in das amerikanische Finanzsystem hat sich die US-Währung um 12 % seit Jahres-Anfang abgewertet. Die tollkühnen Kapriolen des amtierenden FED-Chefs, welcher das Erbe von Alan Greenspan zu verwalten hat, zeigen auf, wohin die teilweise manövrierunfähigen USA steuern. Viele Statements aus berufenem Munde zielen an den Tatsachen vorbei, bzw. sind Lippenbekenntnisse, um die Aussichtslosigkeit zu kaschieren.
Gegenwärtig sind Ã-konomen und Geldverwalter weltweit am Rätseln, ob wir es mit einer ausgewachsenen System-Krise zu tun haben. Die Vernichtung von Hunderten von Milliarden an Dollars, Franken und Euros in wenigen Monaten wird unterschiedlich beurteilt. Gewisse Kreise gehen davon aus, dass die Krise dazu dient, die ganze Welt mit in den Abgrund zu reissen, um einen Neuanfang für das angeschlagene Amerika herauf zu beschwören. Wir denken, dass die anhaltende Zäsur in einer mehrjährigen Rezession endet, welche das Wirtschafts-System lähmt und den internationalen Güteraustausch massiv einschränkt, was wiederum einen Kollaps der Rohstoffpreise zur Folge hätte. (Siehe unser Bericht vom 17.9.2007).
Mit einem solchen Szenario würden bestehende Übertreibungen in China, Indien und an diversen anderen Märkten ebenfalls ziemlich rasch korrigiert. Eine anhaltende Baisse an allen Aktienmärkten wären die Folge. Als möglicher Gewinner sollte der amerikanische Dollar noch einmal ein Comeback erleben, da die autarken USA wenig bis gar nicht auf die internationalen Handels-Verflechtungen Rücksicht nehmen müssen bzw. nicht auf diese angewiesen sind.
Der historisch tiefe Dollarkurs begünstigt vor allem die US-Exporte in die übrige Welt, was sich kontinuierlich positiv in der Handels- und Zahlungsbilanz der USA niederschlagen wird. 2008 dürfte uns deshalb durchaus wieder positive Überraschungen bereit halten.
versandt am 21. November 2007
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