Heute 23:19 Uhr
<font size=5>FOKUS 3 - Zwei weitere US-Bürger mit Milzbrand infiziert </font>
(Neu: zwei weitere Fälle, Postverteilung eingestellt)
Washington, 25. Okt (Reuters) - <font color="#FF0000">In den USA sind vermutlich zwei weitere Menschen mit Milzbrand-Erregern infiziert</font>. Eine Mitarbeiterin des Fernsehsenders NBC sei an Hautmilzbrand erkrankt, sagte New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani am Donnerstag. Auch ein Angestellter des US-Außenministeriums in einer Postfiliale im US-Bundesstaat Virginia wurde positiv auf Milzbrand getestet. Wie er mit dem Erreger in Kontakt gekommen sei und um welche Milzbrand-Form es sich handele, sei nicht bekannt, teilte das Außenministerium mit. <font color="#FF0000">Die Verteilung von Briefen an das Außenministerium wurde darauf eingestellt</font>. <font color="#FF0000">Die Milzbrand-Sporen aus dem Brief an US-Senator Tom Daschle deuteten Medienberichten zufolge auf eine Herkunft aus der Sowjetunion, den USA oder dem Irak hin</font>.
Die Mitarbeiterin von NBC sei vermutlich mit dem verseuchten Brief in Kontakt gekommen, der im vergangenen Monat für den Journalisten Tom Brokaw eingegangen sei, sagte Giuliani. Schon vor zwei Wochen war bei einer anderen Mitarbeiterin des Senders Hautmilzbrand festgestellt worden.
Auch die Untersuchungen des Angestellten in der Poststelle des Außenministeriums ergaben ein positives Testergebnis. Es handele sich um einen Angestellten in Sterling in Virginia, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Der Mann befinde sich im Krankenhaus.
<font color="#FF0000">In Washington sind bereits zwei Postangestellte an Lungenmilzbrand gestorben. Anfang Oktober war ein Fotoredakteur im US-Bundesstaat Florida derselben Krankheit erlegen</font>. Neun weitere Menschen sind mit den lebengefährlichen Bakterien infiziert, die Unbekannte per Post an den US-Senat sowie an Medienunternehmen geschickt hatten.
Die"Washington Post" berichtete unter Berufung auf Experten, dass die Sporen im Brief an Daschle mit Chemikalien behandelt worden seien, die auf eine Herkunft aus der Sowjetunion, den USA oder dem Irak hindeuteten. <font color="#FF0000">Nur diese Staaten hätten chemische Zusatzstoffe für solche Biowaffen entwickelt, hieß es</font>. Die Zusatzstoffe hielten die Sporen als Schwebstoffe in der Luft, die eingeatmet den Lungenmilzbrand auslösten. Auch wenn die Sporen aus einem der drei in Frage kommenden Staaten stammten, sei nicht bewiesen, wer die Anschläge ausgeführt habe, berichtet das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise weiter.
Der US-Minister für innere Sicherheit, Tom Ridge, sagte, der Brief an den US-Senat weise besonders gefährliche Milzbrand- Sporen auf."Aus den Tests geht eindeutig hervor, dass die Terroristen den Erreger gezielt als Waffe einzusetzen gedachten", sagte er. Der Brief an Daschle war vergangene Woche über ein Verteilzentrum in Washington weitergeleitet worden. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass der Brief auf diesem Weg Milzbrand-Erreger in Washington verbreitet hat, unter anderem in eine abgelegene Postkontrollstelle des US-Präsidialamtes.
<font color="#FF0000">Die"Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf israelische Geheimdienstkreise, einer der mutmaßlichen Flugzeugattentäter von New York, Mohammed Atta, habe bei zwei Besuchen in Prag vom irakischen Geheimdienst die Bakterien erhalten</font>. Deutsche Sicherheitsexperten ermittelten nun, ob Atta die Erreger nach New York gebracht habe. Die Karlsruher Bundesanwaltschaft lehnte eine Stellungnahme ab. Atta soll am 11. September eines der entführten Flugzeuge in das World Trade Center gesteuert haben. Irakische Regierungsvertreter haben eine Verbindung ihres Landes zu den in den USA aufgetauchten Milzbrand-Briefen bestritten.
Die USA machen den Moslem-Extremisten Osama bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, bei denen vermutlich mehr als 5000 Menschen starben. Drei der vier mutmaßlichen Flugzeugentführer hatten eine Zeit lang in Hamburg studiert. Ob eine Verbindung zwischen Bin Laden und den Milzbrandfällen besteht, ist nicht klar.
alm/seh
Quelle: http://www.sharper.de[/b]
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