- Historische Wellen: Kaiser Wilhelm II. plante Angriff auf New York - rodex, 07.05.2002, 18:32
- Re: Historische Wellen: Kaiser Wilhelm II. Seine Bündnispolitik mit Mexiko - André, 07.05.2002, 23:23
- Nein, es ging um Geld (was sonst) - shroom, 07.05.2002, 23:38
- Re: War sicherlich eine Schweinerei, aber... - Theo Stuss, 08.05.2002, 08:29
- Re: Kanal seit 2 Monaten fast wieder in US-Hand mT, Gruß - Dionysos, 08.05.2002, 21:55
- Re: Historische Wellen: Kaiser Wilhelm II. Seine Bündnispolitik mit Mexiko - André, 07.05.2002, 23:23
Historische Wellen: Kaiser Wilhelm II. plante Angriff auf New York
Kaiser Wilhelm II. soll Angriffe auf New York und Boston geplant haben
Kaiser Wilhelm II. soll fast zehn Jahre lang Pläne geschmiedet haben, die USA anzugreifen. Das Kaiserreich wollte damit - so belegen Dokumente im Militärarchiv Freiburg - den deutschen Einfluss weltweit stärken und den Panamakanal kontrollieren.
Hamburg - Über die Angriffspläne des Kaiserreichs berichtet die"Zeit" uznter Berufung auf Dokumente im Militärarchiv Freiburg. Die Attacke sollte demnach noch vor dem Ersten Weltkrieg erfolgen. Ziele sollten Boston und New York sein.
Mit dem Angriff wollte die deutsche Regierung die US-Amerikaner zur Anerkennung deutscher Interessen auf dem amerikanischen Kontinent und im pazifischen Raum zwingen, heißt es. Es sei auch geplant gewesen, den Panamakanal zu kontrollieren.
Der Kaiser selbst soll treibende Kraft gewesen sein. Die USA waren Kaiser Wilhelm II. in dessen Bestreben, Kolonien und Militärbasen in aller Welt zu errichten, in die Quere gekommen. Im Winter 1897/1898 habe daher der Marineleutnant Eberhard von Mantey einen Plan entworfen, wie man die"Vereinigten Staaten von Nordamerika" durch einen schnellen Militärschlag zu einem Vertrag zwingen könne, der Deutschland freie Hand im Pazifik und Atlantik verschaffe.
Ein Jahr später habe Mantey die Gelegenheit bekommen, seine Pläne weiter zu verfolgen. Dabei habe er Entwürfe eines Angriffs auf die damalige Drei-Millionen-Stadt New York erstellt."In New York wird die größte Panik bei dem Gedanken an ein mögliches Bombardement ausbrechen", zitiert ihn die"Zeit" aus den Dokumenten.
Zu dieser Zeit lief die Aufrüstung im Kaiserreich auf Hochtouren. Wilhelm II. löste Anfang 1899 das Oberkommando der Marine auf und übernahm selbst den Marineoberbefehl. Gut ein Jahr später, im Juni 1900, verabschiedete der Reichstag ganz nach den Vorstellungen des damaligen Staatssekretär des Reichsmarineamtes, Alfred von Tirpitz, das zweite Flottengesetz. Darin wurde die Verdoppelung der im ersten Flottengesetz vorgesehenen kaiserlichen Flotte festgelegt.
Die meisten Marinestrategen träumten offenbar schon von einem schnellen Sieg der neuen Flotte in der neuen Welt. Allein Generalstabschef Alfred von Schlieffen habe vor unkalkulierbaren Risiken der transatlantischen Intervention gewarnt. Die Planungen aber liefen bis ins Jahr 1906 weiter. Sie wurden erst fallen gelassen, als die USA ihren eigenen Flottenverband massiv ausbaute. Auch die politische Lage in Europa hatte sich zugespitzt.
Der Autor des"Zeit"-Artikels sieht in den Angriffsplänen Wilhelm II. einen Beleg für die seit Jahrzehnten diskutierte These, dass es eine Kontinuität zwischen Kaiserreich und dem Drittem Reich gegeben habe,"wollten doch die Nazis 40 Jahre später ebenfalls den Endkampf um die Weltherrschaft gegen die USA wagen".
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,195171,00.html
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Interessant vorallem die These im letzten Absatz: Es existiere eine Kontinuitaet zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, weil beide gegen die USA waren. Demnach muesste man die Kontinuitaet ueber die DDR bis zur PDS hin fortfuehren koennen. Das erscheint mir arg an den Haaren herbeigezogen.
Aber immerhin wuerde dies erklaeren, warum Bush in Panik geraet, nur weil Wowereit waehrend seines Besuchs im Mai im Ausland weilt. Dadurch ist naemlich waehrend des Besuchs Gregor Gysi (PDS!) als Stellvertreter Buergermeister von Berlin. Laut Spiegel-Online haben Bushs Mannen schon den Oberbefehl ueber BKA und Polizei verlangt, und wollen eigene Scharfschuetzen mitbringen. ;-)
Rodex
PS: Eine echte Kontinuitaet zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus ist eher der Antisemitismus. Ideologisch speist sich dieser in beiden Faellen aus den gleichen Quellen, kommt oft mit der gleichen Propanda daher, und wurde von den gleichen Personenkreisen weitergetragen. Eine weitere Kontinuitaet findet sich im Militaer. Das waeren qualifiziertere Ansaetze als allein aus der Gegnerschaft zu den USA eine Kontinuitaet abzuleiten.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,195171,00.html</ul>
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