- DerSpiegel: Widerstand gegen Brainwashington - stocksorcerer, 15.03.2003, 14:12
- Also sind eigentlich alle für den Krieg... - Zardoz, 15.03.2003, 15:30
- Gemessen an der Größe der Bevölkerung...... - stocksorcerer, 15.03.2003, 18:28
- Vermutungen werden schnell... - Zardoz, 15.03.2003, 19:16
- Re: Vermutungen werden schnell... - stocksorcerer, 16.03.2003, 00:24
- Krieg oder Frieden - Zardoz, 16.03.2003, 04:16
- Bush will nun wirklich keinen Frieden. Das kannst Du nicht so nennen. - stocksorcerer, 16.03.2003, 10:48
- Krieg oder Frieden - Zardoz, 16.03.2003, 04:16
- Re: Vermutungen werden schnell... - stocksorcerer, 16.03.2003, 00:24
- Vermutungen werden schnell... - Zardoz, 15.03.2003, 19:16
- Gemessen an der Größe der Bevölkerung...... - stocksorcerer, 15.03.2003, 18:28
- Also sind eigentlich alle für den Krieg... - Zardoz, 15.03.2003, 15:30
Krieg oder Frieden
-->Zunächst einmal besten Dank dafür, daß Du meinen bewußt etwas provokativen und polemischen Beitrag nicht zum Anlaß genommen hast, die Diskussion an dieser Stelle zu beenden. Das spricht für Dich und Deine Toleranz.
Nun zur Frage von Krieg oder Frieden. Vermutlich wollen alle Frieden - inklusive G. W. Bush und S. Hussein. Dummerweise glaubt nun letzterer, dazu mindestens seine Bevölkerung und ersterer, dazu die ganze Welt kontrollieren und bevormunden zu müssen. Diese Einstellung wiederum teilen sie durchaus mit vielen anderen"Friedensfreunden". Wie friedliebend ein Schröder und ein Chirac wirklich sind werden wir vielleicht schon sehr bald überprüfen können.
Die Medien unterstützen überwiegend den offiziellen Kurs. Das gilt für die USA und das gilt ebenso für Europa. Jeder sieht vor allem was er sehen will. Und da sich die meisten selbst für kritisch und objektiv halten muß das wohl für Medien, die der gleichen Meinung sind, ebenfalls gelten.
Es mag durchaus gravierende Unterschiede geben in der Intensität des politischen Interesses zwischen"durchschnittlichen" Amerikanern und Europäern. Was aber sehr leicht damit zu erklären ist, daß Amerikaner praktisch einen kompletten Kontinent allein bevölkern während Europäer seit langer Zeit an das enge Zusammenleben unterschiedlicher Nationen auf einem Kontinent gewöhnt sind.
Daß Du Dich von einer"Befreiungslüge" verfolgt fühlst tut mir leid. Sicher haben unsere Vorfahren nicht um Befreiung gebeten. Und ebenso sicher haben unsere Befreier weitergehende Ziele verfolgt als halb Europa und uns lediglich von der Diktatur zu befreien. Aber wie naiv darf man denn sein, um daraus einen Vorwurf konstruieren zu können? Wir konnten uns nicht gegen ein verbrecherisches Regime wehren? Die stärkste Armee der damaligen Zeit wurde von ein paar Nazis gezwungen, halb Europa zu versklaven? Wir töten einen kleinen Jungen, vergewaltigen seine kleine Schwester und heulen 50 Jahre später noch immer, wie hart uns deren großer Bruder anschließend bestraft hat?
Was Du als"Butter bei die Fische" zu bezeichnen beliebst sind die Folgen eines Krieges. Ja, ein Krieg ist eine mörderische Angelegenheit. Als Kriegsdienstverweigerer hatte ich in drei Verhandlungen ausgiebig Gelegenheit, darüber mit"Friedensfreunden" zu diskutieren. Wäre ja schön, wenn alle Iraker, Amerikaner und Engländer den Kriegsdienst verweigert hätten. Wäre auch nicht verkehrt gewesen, wenn Deutschland spätestens nach der Invasion in der Normandie kapituliert hätte. Wenn S. Hussein ins Exil ginge. Wenn die irakische Armee gleich aufgäbe. Es gibt so viele Möglichkeiten so viele Menschenleben zu retten.
Ist es da nicht vielleicht doch etwas einäugig, als einzigen Grund für all das erwartete Elend einzig und allein eine größenwahnsinnige Clique um G. W. Bush zu benennen? Ist es nicht vielleicht auch so, daß gerade wir Deutschen uns immer gerne an die Vorstellung klammern, lediglich einige wenige Böse seien an allem Schuld? Vermutlich erleichtert uns das das Leben mit unserer eigenen Vergangenheit.
Peacefully,
Zardoz
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