- Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira - dottore, 31.08.2003, 12:14
- Re: Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira - Ivan, 31.08.2003, 15:26
- Re: Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira - dottore, 31.08.2003, 16:52
- Re: Ross & Reiter - Korrektur, sorry: - dottore, 31.08.2003, 16:59
- Re: Ross & Reiter - wie das Gute und das Böse sind sie nicht fassbar,... - Uwe, 31.08.2003, 22:45
- Re: Ross & Reiter - wie das Gute und das Böse sind sie nicht fassbar,... - dottore, 01.09.2003, 15:37
- Re: Der Staat ist das 'Opfer' - Uwe, 01.09.2003, 18:35
- Re: Ross & Reiter - wie das Gute und das Böse sind sie nicht fassbar,... - dottore, 01.09.2003, 15:37
- Re: Ross & Reiter - wie das Gute und das Böse sind sie nicht fassbar,... - Uwe, 31.08.2003, 22:45
- Re: Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira - Euklid, 31.08.2003, 17:16
- Re: Ross & Reiter - Korrektur, sorry: - dottore, 31.08.2003, 16:59
- Re: Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira - dottore, 31.08.2003, 16:52
- 11 Linienflugzeuge über dem Pazifik in die Luft zu sprengen.... - R.Deutsch, 31.08.2003, 17:43
- Ich habe das Buch gelesen. - YooBee, 31.08.2003, 18:45
- Re: Ich habe das Buch gelesen. - kingsolomon, 31.08.2003, 19:28
- Re: Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira - Ivan, 31.08.2003, 15:26
Re: Systempressen-Großverschwörung! - NZZ, Sunday Times, al-Jazira
-->Hi Ivan,
Du irrst Dich. Ich bewundere Dein Engagement immens, bin nur - wie oft genug erklärt - der Meinung, dass Du <b<Ross und Reiter[/b] (= Staat und Staatmacht) als jene nennen solltest, von denen Deine"primäre Exponentialfunktion" im monetären Bereich überhaupt kommt.
Beispiel: Neues Geld Währungsreform 1948. Zinssatz 1 % p.a. (nicht auf den Erst-Betrag, sondern immer auf den jeweils um 1 % gestiegenen). Staatsinduzierte Exponentialfunktion. Notenbanksteuer (sog."Leitzins", wurscht jetzt in welcher Form) immer > Null, also positiver Satz, diese auf die jeweilige ZB-Geldmenge. Ergo staatsinduziertes exponentielles Wachstum. Dieses führt automatisch dazu, dass Geldkosten exponentiell steigen und, da die Geldkosten mit Verwaltungskosten (Bankensystem) verbunden sind, automatisch zu höheren Kosten / Einkommen. Progressive Steuer vom Staat führt automatisch bei höheren Einkommen zu staatsinduziertem exponentiellen Steueraufkommen und im Vorgriff darauf (= Staatsverschuldung) zu staatsinduzierter exponentieller Staatsverschuldung. Diese hat sich erheblich stärker exponentiell entwickelt als alle anderen Größen (Stand 1948 = 10 Mrd, heute: 1300 Mrd €), die gern die Runde machen. Die USA sind mit Faktor 6fach in 20 Jahren auch nicht übel.
Den Zins gibt es nur, weil es den Staat gibt.
Erstens den Staat als Gläubiger, der laufend höhere Einzahlungen braucht und jegliche Substanzsteuer (= Zins) seit jeher erhöht (von der deutschen Grundsteuer bis zu Quasi-Steuern wie OPEC-Abgaben), dadurch Gegenreaktionen verursacht, um die entsprechenden Zwangsabgaben zu unterlaufen oder zu vermeiden, was zu wirtschaftlicher Aktivität ("Wachstum") und entsprechenden Aktivitätsbesteuerungen führt (MWSt., Verbrauchsteuern aller Art, Ertragts- und Einkommensteuern), die ihrerseits auch exponentiell wachsen.
Zweitens der Staat als Schuldner, der auf Zwangsabgaben zieht und die ersten"verzinslichen" Titel überhaupt schafft (angefangen von der venezinaischen 2%-Zwangsanleihe des 12. Jh., des ältesten"modernen" Wertpapiers bis zur benchmark heute) und den Exponential-Turbo überhaupt angeworfen hat.
Die ganze exponentielle"Geldmengen"- und/oder Schulden/Guthaben-Aufblähungen basieren auf Staatspapieren, vom"Geld" selbst angefangen:
Einen Staatstitel 1000 kann man wunderbar verdoppeln: Titel 1000, Bargeld (Titel als Pfand) 1000. Das Bargeld legt man auf 10 Jahre an: Nächster Titel 1000. Diesen Titel nimmt man als Sicherheit für einen Kredit über 900, der wird Sicherheit für 800, der für 700 usw. (alles bestens bekannt).
Hinter der e-Funktion eine"Gläubiger-Verschwörung" zu vermuten ist Unfug: Wie kann ein privater Gläubiger Schuldner herbeizaubern oder gar herbeizwingen? Das kann nur der Staat - egal, ob er das Vereinnahmte summengleich ausgibt oder (Dein Luzern ist sehr instruktiv!) bunkert.
Außerdem wird der Zinseszins gänzlich missverstanden. Das hat die große Mathematiker-Debatte nach Leibniz gezeigt (Clausberg, Peyer, Pollack, Hoffmann usw.).
Das eine ist der Zins, der auf eine fällige oder gezahlte Zinssumme nach Zahlung oder Fälligkeit vereinbart wird (was letztlich im"usura"-Problem landet) und einen weiteren Kontrakt voraussetzt (da der alte bereits fällig war und damit erloschen ist).
Das andere ist das"interusurarium" (oder ähnliche Bezeichnungen), nämlich der Zins, der sich bereits vor Fälligkeit ergeben muss und nicht erst mit einem Schlag am Tag der Fälligkeit.
Die Juristen hatten sich der Frage anzunehmen: Jemand stirbt und hinterlässt einen Schuldschein (aktiv für ihn) mit Summe X. Die Fälligkeit ist aber erst zum Termin y. Was ist der Schuldschein wert, wenn er vor Fälligkeit y im Rahmen der Erbauseinandersetzung gerechnet (bewertet) werden muss? Denn das Erbe wird jetzt und nicht erst am Termin y verteilt.
Resultat: Es muss ununterbrochen mit einem Zins auf Zins gerechnet werden, Oder: Jeder Zins ist tatsächlich ein Zinseszins. Dir als Fachmann wird das geläufig sein.
Gruß!
PS: Ich erwarte von Dir noch die Namen (wenigstens in etwa) aus jenen Guthaben-Schuldner-Paaren, wenn wir zunächst mal der Einfachheit halber den Staat als einen Teil der Paarung nehmen - wer ist (sind) die andere(n)?
Die obersten ca. 1100 aus der Untersuchung des Statistischen Bundesamts, die insgesamt höchstens 0,2 Prozent der Staatsschulden halten (können), was pro Fall im Schnitt dann wohl 0,0002 Prozent ergäbe, können es kaum sein.
Also: Wer sind die Schurken und wo stecken sie?

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