- Söhne der Freiheit ; ein Programm gegen Macht und Gewalt - R.Deutsch, 25.10.2003, 11:35
- Hier noch die zugehörige Website - falls es jemand interessiert:-) (owT) - R.Deutsch, 25.10.2003, 15:24
- Re: Noch'n Programm für Macht und Gewalt - dottore, 25.10.2003, 15:31
- Tückische Verdrehung:-) - R.Deutsch, 25.10.2003, 16:00
- Re: Aber jetzt! - dottore, 26.10.2003, 11:53
- Re: Noch'n Programm für Macht und Gewalt - Bärentöter, 25.10.2003, 16:27
- Re: 'Freiheit die ich meine' (Max von Schenkendorf) - Uwe, 25.10.2003, 17:13
- Re: Noch'n Programm für Macht und Gewalt - bernor, 25.10.2003, 19:32
- Re: Warum ging die"freie" attische Demokratie unter? - dottore, 26.10.2003, 11:39
- Re: '"Frei" ist, wer nicht... gezwungen werden kann.' - zani, 26.10.2003, 12:43
- Warum dottores Ansatz dumm ist ;-) - R.Deutsch, 25.10.2003, 19:02
- Re: Du sprichst ein großes Wort gelassen aus - Tempranillo, 25.10.2003, 19:24
- Re: Ah, schon wieder Dein Lieblings-Machtlakai Hobbes! - dottore, 26.10.2003, 10:25
- Re: Totale Freiheit - Tassie Devil, 26.10.2003, 15:05
- Tückische Verdrehung:-) - R.Deutsch, 25.10.2003, 16:00
- Re: Daneben hat es aber immer auch Theorien - hmm... mkT - igelei, 25.10.2003, 17:37
- Demokratieverständnis - R.Deutsch, 25.10.2003, 19:41
- Re: Demokratieverständnis und Menüauswahl - Uwe, 25.10.2003, 20:10
- Re: Demokratieverständnis und Menüauswahl - Euklid, 25.10.2003, 20:17
- Re: Ja, außerdem reicht ein (1) Wolf für 1000 Schafe - dottore, 26.10.2003, 11:56
- Re: Warum soll Wölfe sich unterwerfen? - zani, 26.10.2003, 12:51
- Re: Demokratieverständnis und Menüauswahl - Uwe, 25.10.2003, 20:10
- Demokratieverständnis - R.Deutsch, 25.10.2003, 19:41
- Das ausgerechnet der Sklavenhalter Washington... - Boyplunger, 25.10.2003, 21:28
Re: Daneben hat es aber immer auch Theorien - hmm... mkT
-->... ich nehme mir mal heraus, nur einen Absatz deines Postings zu widerlegen:
>Daneben hat es aber immer auch Theorien gegeben, die Mut zur Freiheit machen und den Menschen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten geben. Oft waren es nur kleine Gruppen, die diese Gedanken entwickelt und getragen haben, aber sie waren es, welche der Macht die Entwicklung des freiheitlichen Rechtsstaates abgerungen haben.
>Von der magna charta über die amerikanische Unabhängigkeitserklärung und Verfassung...
Dazu Noam Chomsky (aus"Profit Over People"):"... Noch zu Lebzeiten Humes begann der Funke des Aufruhrs in den nordamerikanischen Kolonien zu glimmen. Die Founding Fathers reagierten ganz ähnlich wie seinerzeit die"hervorragenden Männer" in England:"Unter der Ã-ffentlichkeit verstehe ich nur den vernünftigen Teil derselben", schrieb einer von ihnen."Die Unwissenden und Niedrigen verstehen nicht, was regieren heißt, und sind unfähig, die Zügel in die Hand zu nehmen." Das Volk ist"eine große Bestie", die man zähmen muss, erklärte Alexander Hamilton. Aufrührerischen und unabhängigen Farmern mußte, bisweilen gewaltsam, beigebracht werden, daß die Ideale der revolutionären Flugschriften nicht zu ernst genommen werden durften. Die gewöhnlichen Leute sollten nicht durch Menschen ihresgleichen, sondern durch Grundbesitzer, Kaufleute, Anwälte und andere"Führungspersönlichkeiten" vertreten werden, die die entsprechenden Privilegien schon verteidigen würden.... Amerika kann"sich glücklich schätzen", schrieb Thomaas Paine 1776"es ist ein weißes Blatt Papier." Die Eingeborenen wurden zum größten Teil ausgerottet. Ferner gab es nur kärgliche Restbestände europäischer Sozialstrukturen... Und die sozialpolitische Ordnung wurde in einem ungewöhnlichen Ausmaß geplant.... Außerdem war der Chefplaner ein scharfsinniger politischer Denker: James Madison, der sich mit seinen Ansichten weitgehend durchsetzen konnte. In den Verfassungsdebatten gab Madison zu bedenken, daß ein allgemeines Wahlrecht in England das Eigentum der Grundbesitzer gefährden könnte. Schon bald würde es ein Agrargesetz geben, das den Besitzlosen zu Land verhilft. Das Verfassungssystem muß eine derartige Ungerechtigkeit verhindern... Die Madison-Forscher sind sich darüber einig, daß"die Verfassung im Kern ein aristokratisches Dokument war, das den demokratischen Tendenzen der damaligen Zeit Paroli bieten sollte", indem es nur denen Machtausübung zugestand, die wohlhabend oder aus gutem Hause oder prominente politische Entscheidungsträger waren (Lance Benning). Die erstrangige Pflicht der Regierung sei es, so erklärete Madison,"die Minderheit der Wohlhabenden gegen die Mehrheit zu schützen".... Madison sah voraus, daß die demokratische Bedrohung durch den wachsenden Anteil derer,"die unter härtesten Bedingungen arbeiten müssen und heimlich eine gerechtere Verteilung der Früchte ihrer Arbeit erflehen", zunehmen würde." (Zitat Ende)
Und genau so gings auch in die Verfassung ein. Was du als tolle demokratische Rechte feierst, sind eher die Rechte einer Minderheit in einem demokratischen Mäntelchen.
>bis zum Fall der Mauer verdanken wir solchen Leuten das Maß an Freiheit, das wir heute bei uns haben.
Naja, glaubst du wirklich, dass das Volk in Leipzig auf den Demos selbst von"Wir sind das Volk" auf"Wir sind EIN Volk" und dem D-Mark-Gejaule geändert hat? Ich kenne aus der Zeit ein paar Leute, die vor der Stasizentrale in Berlin Mahnwachen gehalten haben. Die Anschlussidee kam nicht aus der Ecke, sie wurden von aussen (zum Teil durch die Medien, zum Teil durch Teilnehmer der Demos, die sicher keine DDR-Bürgerrechtler waren) hinzugefügt. Und was danach dann an die Tröge der Macht kam, um bei dottores Theorie zu bleiben, hat nicht lange gebraucht, bis es korrupter war als diejenigen, die sie ablösten. Schau dir die Herren Diestel, Krause, Eppelmann, Bergmann-Pohl etc. doch mal an.
>Stück für Stück wurde es von solchen Leuten und Ideen der Macht abgerungen und in Verfassungen festgeschrieben.
Ja sicher gibt es viele Errungenschaften, die demokratische Ansätze haben und die den Menschen mehr Freiheit gebracht haben. Aber die Macht schlägt zurück und wird immer subtiler, stützt sich nicht nur auf die bewaffnete Macht, wie dottore so schön sagt, sondern nutzt alle Mittel der Medienmanipulation, was weniger Widerstand hervorruft als bewaffnete Gewalt. Und nur wenn das nicht reicht, wird schon mal geschossen.
Aber ausnahmslos alle Errungenschaften mussten erkämpft werden und sie werden zurückgedrängt, sobald sie nicht verteidigt werden. Wirf einen Blick nach Amerika, eine gefälschte Wahl in Florida, ein Terroranschlag und schwupps, ist der Großteil Demokratie zum Teufel. PATRIOT I+II lassen grüßen. Und wir haben auch bald biometrische Kennzeichen im Pass, während die US-Militärindustrie tonnenweise abgereichertes Uran auf die Zivilbevölkerung wirft.
Das wahre Gesicht der Macht, wenn sie in Bedrängnis ist. Und das ist sie ganz sicher, gewürgt von ihren eigenen Schulden...
MfG
igelei

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